Wie schnell soll man faule Kredite abbauen?
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Dass notleidende Kredite von Banken ein Risiko darstellen, gilt als allgemein bekannt.
Dass notleidende Kredite auch ein ganzes Finanzsystem gefährden können, sofern sie eine gewisse Größe erreicht haben, dürfte auch auf Konsens stoßen. Wie schnell man allerdings notleidende Kredite abbauen sollte, darüber können die Meinungen dann doch auseinandergehen - zum Beispiel zwischen Antonio Tajani, seit Januar 2017 Präsident des Europäischen Parlaments, und Mario Draghi, Präsident der Europäischen Zentralbank (EZB), beides übrigens Italiener. Während Tajani und das Parlament die Banken zunächst eher an die lange Leine nehmen, wollen Draghi und die EZB Strenge walten lassen, erachten sie faule Kredit doch als eines der größten Risiken für die Stabilität des europäischen Finanzsektors.
EU-Parlamentspräsident hat keine Eile
Im Kern geht es um die Frage, wie schnell faule Kredite von Banken der Eurozone abgebaut werden müssen. Die bei der EZB angesiedelte europäische Bankenaufsicht hat hier auf Tempo gedrängt. Dagegen hat Tajani keine Eile und will den Instituten gestatten, zunächst zwei Jahre lang gar keine Rückstellungen für Non Performing Loans (NPL) bilden zu müssen. Im dritten Jahr sollen dann für unbesicherte Darlehen vollständig Rückstellungen gebildet werden. Allerdings werden den Banken neun Jahre Zeit für den schrittweisen Aufbau der Rückstellungen eingeräumt, wenn diese mit Immobilien besichert sind. Ironischerweise ist für die Regulierung der faulen Kredite mit dem Vorsitzenden des Wirtschaftsausschusses, Roberto Gualtieri, wieder ein Italiener zuständig.
Immerhin sind es ja italienische Banken, die Problemkredite im Volumen von 159 Mrd. € mit sich herumtragen. Man darf also gespannt sein, was dabei herauskommt, wenn EU-Kommission, der EU-Finanzministerrat und das Europaparlament ihre NPL-Verordnung demnächst präsentieren werden. Die Frage ist, wie sehr die EZB hier Gehör finden wird.
Bad Bank für Griechenlands Institute?
Auch in Griechenland dürfte man diese Debatte aufmerksam verfolgen. Denn dort tüftelt die Zentralbank an einem Sanierungskonzept für die heimischen, angeschlagenen Institute, die unter insgesamt knapp 89 Mrd. € an notleidenden Forderungen (NPE) ächzen. Dabei ist man auf die Idee gekommen, so etwas wie eine Bad Bank zu etablieren. Diese soll NPEs übernehmen und verbriefen - unterlegt mit Steuergutschriften aus Verlustvorträgen der Banken. Unterm Strich würde dies die angeschlagenen Institute um 20 Mrd. € entlasten. Eine entstehende Kapitallücke von 3 bis 4 Mrd. € soll durch Genussscheine gestopft werden.
Ob der Plan aufgeht, hängt auch am ausstehenden Plazet der Euro-Bankenaufsicht SSM und den EU-Wettbewerbshütern. Damit Griechenland wieder zu nachhaltigem Wirtschaftswachstum zurückfinden kann, bedarf es eines funktionierenden Bankensystems und das soll so erreicht werden.
Den Bock zum Gärtner machen?
Am Rande sei noch erwähnt, dass Italiens Vizepremier Matteo Salvini für die Zeit nach der Europawahl ausgerechnet den Posten des Wirtschaftskommissars beansprucht. Die Italiener Draghi und Tajani haben ja bereits Schlüsselposten in Europa. Des Weiteren wird Andrea Enria zum Chefaufseher der EZB-Bankenaufsicht ernannt. Hinzu kommt, dass sich der rechtsextreme Salvini schon selbst als EU-Kommissionspräsident ins Gespräch gebracht hat. Jetzt mal nichts für Ungut, liebe, geschätzte Freunde in eurem wunderbaren Land, aber aus welchem Grund sollte eine Gemeinschaft, deren Werte die derzeitige Regierung in Rom kaum teilt, den Bock zum Gärtner machen?
Die Geister, die ich rief…
In den vergangenen Wochen haben sich die warnenden Worte bezüglich der Entwicklung an den Finanzmärkten gemehrt, wobei allerdings verschiedene Einschätzungen der Marktteilnehmer nicht automatisch eine eindeutige Beurteilung ergeben. Die dabei angeführten Aspekte betreffen zum einen die weitere Entwicklung der Notenbankpolitik, aber zum anderen auch die dafür ausschlaggebenden wirtschaftlichen Rahmenbedingungen. Speziell hierzu gibt es unterschiedlich zu interpretierende Konjunkturdaten, was u.a. bereits zu Kursverlusten an den Aktienmärkten geführt hat.
OECD senkt Prognosen
Schenkt man den Ausführungen der US-Notenbanker Glauben, so ist es immer noch gut um die wirtschaftliche Entwicklung in den USA bestellt. Jedoch signalisierten die jüngsten Zahlen aus der Bauindustrie, dass die Zinsanhebungen dort eine Fortsetzung des Baubooms hemmen und somit erste dunkle Wolken am Horizont aufziehen. Diese Wachstumssorgen waren auch aus den gestern veröffentlichten OECD-Prognosen herauszulesen. So hat die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) das Wirtschaftswachstum für Deutschland, aber auch für die Eurozone und sogar weltweit leicht nach unten revidiert. Wurde im September für 2019 noch ein Wachstum von 3,7% prognostiziert, so erwartet man jetzt "nur" noch 3,5%.
Das ist zwar alles nicht dramatisch, aber es verdeutlicht eine gewisse Trendwende im Hinblick auf die vielen ungelösten Fragen wie Handelsstreitigkeiten zwischen den USA und dem Rest der Welt sowie dem "Zweifrontenkonflikt der EU" - Brexit und Italien. Daher ist eine weitere konjunkturelle Abkühlung nicht auszuschließen. Das wiederum hätte Folgen für die zukünftige Ausrichtung der Geldpolitik führender Notenbanken.
Die Fed und der Dezember
Noch wird von den Marktteilnehmern im Dezember eine weitere Zinsanhebung in den USA erwartet. Aber ob im kommenden Jahr wirklich noch drei weitere Schritte erfolgen werden, darf zumindest kritisch hinterfragt werden. So hat der Fed-Chef für 2019 angekündigt, dass es jetzt auch an der Zeit ist, eine Bilanz zu ziehen, wie zukünftig Geldpolitik festgelegt, betrieben und auch kommuniziert werden soll. Diese Ankündigung von Jerome Powell wird sicherlich D.T. - den Unberechenbaren - erfreut haben. Aber auch Mario Draghi hat zuletzt Signale ausgesandt, die auf eine weitere zeitliche Abkehr von der ultraexpansiven Geldpolitik schließen lassen. Ähnlich äußerte sich zuletzt noch das Ratsmitglied Francois Villeroy de Galhau, der darauf hinwies, dass das bevorstehende Ende der Anleihekäufe nicht automatisch das Ende der lockeren Geldpolitik sei.
Ratingabstufungen könnten Abwärtsspirale in Gang setzen Jedoch hat insbesondere der Ankauf von Staats- und Unternehmensanleihen bei den Emittenten nicht zu einem maßvollen Umgang mit Schulden geführt, sondern sogar den Verschuldungsgrad noch ansteigen lassen. Dies birgt gepaart mit einem möglichen konjunkturellen Abschwung nun die Gefahr, dass der Kreditboom viele Unternehmen schon bald vor schier unlösbare Refinanzierungsprobleme stellen wird. Sollte das geschehen, so würden die Kurse von verschiedenen Unternehmensanleihen unter Druck geraten und im Falle von Ratingabstufungen sogar eine Abwärtsspirale in Gang setzen. Einen ersten Vorgeschmack darauf erhielten zuletzt General Electric-Anleiheinvestoren. Dieses Unternehmen wurde vor der Finanzkrise noch mit der Spitzenbonität AAA und inzwischen nur noch mit BBB+ bewertet. In diesem Sinne fühlt man sich oftmals wie der Zauberlehrling: Herr, die Not ist groß! Die ich rief, die Geister, werd’ ich nun nicht los.
Italiens "Patriotenanleihe" wird zum Flop
Das Vertrauen der Anleger in italienische Staatspapiere hat sich deutlich abgekühlt. Dies spiegelt die Nachfrage nach der sogenannten Patriotenanleihe mit der Bezeichnung "BTP Italia" wider, die insbesondere Privatanlegern angeboten wird. So beliefen sich die Kaufaufträge am Dienstag bis zum Mittag auf nur 646 Mio. €.
Anleihen wie diese sind mit einer Mindestverzinsung zum Schutz gegen Inflation ausgestattet und werden seit 2012 vom italienischen Staat in regelmäßigen Abständen begeben. In der Vergangenheit haben derartige Verkäufe meist hohe Summen in Milliardenhöhe in die Staatskasse gespült.
Zurückhaltung von privaten Anlegern
Die aktuelle Zurückhaltung der privaten, heimischen Anleger lässt nichts Gutes erahnen, nachdem bereits internationale Investoren sich zunehmend von italienischen Titeln verabschiedet haben. So rentieren italienische Staatsanleihen im zehnjährigen Bereich mit ca. 3,50%. Damit beträgt der Risikoaufschlag gegenüber Bundesanleihen, den Italien seinen Gläubigern bezahlen muss, rund 313 Basispunkte (BP). Entsprechend teuer kommt Rom die Refinanzierung seiner Schulden.
Oettinger muss nachsitzen
EU-Haushaltskommissar Günther Oettinger muss nachsitzen. Nachdem die Verhandlungen zwischen dem Europaparlament und den Mitgliedstaaten über den EU-Haushalt für das kommende Jahr gescheitert sind, muss die EU-Kommission einen neuen Vorschlag für das Budget 2019 präsentieren. Während das Parlament Auszahlungen von 149,3 Mrd. € gefordert hat, wollten die Mitgliedsstaaten nur 148,2 Mrd. € bewilligen.
Sturm im Wasserglas?
Der Streit entbrannte unter anderem an den Verhandlungen zwischen dem Europaparlament und den Mitgliedstaaten über den EU-Haushalt für das kommende Jahr sowie der Frage, ungenutzte Mittel aus dem Forschungsbudget Horizon im darauffolgenden Jahr zu verwenden. Ist das alles nur ein Sturm im Wasserglas, zumal die Vorstellungen für die Ausgabenhöhen nicht weit auseinanderliegen?
Brüssel will Notbudget vermeiden
Es sieht so aus, als ob manche Parlamentarier den Streit vom Zaun gebrochen haben, um mit Blick auf die Europawahlen im Mai 2019 die EU zu diskreditieren. Umso dringlicher ist es für Oettinger, "in einigen Tagen" einen neuen Entwurf vorzulegen. Denn eins will man in Brüssel sicherlich vermeiden: ein Notbudget, das man bei einer Nichteinigung aufstellen müsste. Denn dies hätte auch Verzögerungen bei langfristigen Projekten zur Folge.
Volumen des Eurozonen-Haushalts offen
Auf den Weg gebracht ist indessen ein Eurozonen-Haushalt, den Frankreichs Präsident Emmanuel Macron schon vor längerer Zeit angestoßen hat. Im deutsch-französischen Vorschlag heißt es, dass das neue Budget die Konvergenz der Eurozone fördern, Investitionen anschieben und die Eurozone weiter stabilisieren soll. So weit, so gut. Doch es bleibt noch Vieles im Unklaren. Insbesondere ist das Wichtigste weiterhin offen: Das finanzielle Volumen des Eurozonen-Haushalts.
Mays politischer Überlebenskampf
Was haben Spanien und die kleine nordirische DUP gemeinsam? Beide warnen sie, den vorliegenden Brexit-Vertrag anzunehmen - und zwar aus unterschiedlichen Gründen. DUP-Chefin Arlene Foster kritisiert, dass der Vertrag Großbritannien an die EU binde und die territoriale Integrität des Vereinigten Königreichs untergraben könnte. Spanien wiederum fordert Nachbesserungen zu Gibraltar, wozu es im Brexit-Vertragswerk heißt, dass die EU und Großbritannien "schnell die Vereinbarungen verhandeln werden, die ihr künftiges Verhältnis bestimmen werden". Dies aber soll nach dem Willen von Madrid separat und bilateral zwischen Spanien und Großbritannien ausgehandelt werden. Sonst will die Regierung in Madrid nicht zustimmen.
Es gilt, dicke Bretter zu bohren
Die dicken Bretter, die es beim Brexit-Vertrag zu bohren gilt, sind damit jedenfalls nicht dünner geworden, wenn es am Sonntag zum Ministertreffen der EU und Großbritannien kommt. Dann soll die Kompromissformel, die zumindest vorübergehend eine Zollunion vorsieht, eigentlich unter Dach und Fach gebracht werden, wie weite Kreise der EU-Minister verlautbaren.
Dagegen ringt Theresa May in London weiter ums politische Überleben. So wollen ihre Widersacher unter Führung des konservativen Brexit-Hardliners Jacob Rees-Mogg 48 Briefe von konservativen Abgeordneten zusammenbekommen, die für die Einleitung eines Misstrauensvotums gegen die Ministerpräsidentin reichen würden. Ob sie ein solches Votum überstehen und gar gestärkt hervorgehen würde, steht in den Sternen, wird aber von Beobachtern nicht ausgeschlossen.
Abstimmung mit ungewissem Ausgang steht bevor
Noch steht nicht fest, wann das britische Parlament über den Brexit-Deal befinden wird. Wahrscheinlich findet die Abstimmung in der zweiten Dezemberwoche statt - und das mit ungewissem Ausgang. Denn May hat es geschafft, zumindest teilweise die Gegner und Befürworter des EU-Austritts gegen sich selbst zu einigen. Den einen scheint ihr Verhandlungsresultat zu weich, die anderen wollen lieber in der EU bleiben und fordern ein zweites Referendum.
Auch Nachfolger müsste Modus Vivendi mit EU finden
Auch wenn May die politischen Turbulenzen nicht überstehen sollte, muss doch klar sein, dass ihre Nachfolgerin oder ihr Nachfolger so oder so einen Modus Vivendi mit der EU finden muss. Nur so kann die eigene Wirtschaft genügend Spielraum im Umgang mit den wichtigsten Handelspartnern erhalten. Man mag seine Zweifel haben, ob die Brexiteers das begriffen haben. Denn man kann nicht auf die reine Selbstständigkeit beharren, ohne wirtschaftliche Nachteile einzupreisen. Wer aber EU-Regeln akzeptiert, erhält einen Marktzugang, der Chancen auf einen auskömmlichen Handel im beiderseitigen Vorteil eröffnet.
Das Jahresende ist in Sicht
Am Kapitalmarkt für Corporate Bonds wird es so langsam ruhiger, denn viele Unternehmen haben bereits das Jahresende in Sicht und konzentrieren sich auf die Planungen für 2019. Somit ist es nicht verwunderlich, dass es in dieser Berichtswoche keine nennenswerten Neuemissionen am Markt für Unternehmensanleihen gab. Des Weiteren schauen viele Konzerne auch gebannt auf den ein oder anderen Unsicherheitsfaktor wie zum Beispiel die ungeklärte Situation rund um den Brexit. Aber auch die anhaltenden Unsicherheiten in Bezug auf Italiens Haushalt und die damit einhergehende Ausweitung der Spreads bei italienischen Staatspapieren sowie die Schwäche des Euros könnten eine Rolle bei der abwartenden Haltung spielen. Darüber hinaus verfolgen sicherlich die Finanzchefs der Unternehmen gespannt die Aussagen zu möglichen Zinsentscheidungen und der damit einhergehenden Zinswende, um den optimalen Zeitpunkt zu bestimmen, frisches Geld am Kapitalmarkt aufzunehmen. Von daher informieren wir Sie an dieser Stelle in der gewohnten Art und Weise wieder, sobald nennenswerte Neuemissionen platziert werden.
Euro-Bund-Future: Im Zeichen der Risikoaversion
Infolge der in den vergangenen Tagen weltweit fallenden Notierungen an den Aktienmärkten haben sich viele Investoren wieder an die als sicherer Hafen geltenden deutschen Staatsanleihen erinnert und den Euro-Bund-Future kurzzeitig sogar über die Marke von 161% steigen lassen. Jedoch ist eine solche Marktreaktion nicht unbedingt von langer Dauer, sondern sobald sich die Kurse nach dem Ausverkauf wieder stabilisieren, wird sofort das Ruder herumgerissen und am Wind gesegelt. Hatte man bis vor kurzem oftmals den Eindruck, dass beide Assetklassen (Aktien und Renten) Hand-in-Hand marschierten, so kann man bei den jüngsten Marktbewegungen das früher übliche spiegelbildliche Verhaltensmuster beobachten. Bereits am 26. Oktober wurde nach der negativen Performance der Aktien-Indices ein erster, aber erfolgloser Test der psychologischen Marke bei 161% unternommen. Infolge der anschließenden, vorübergehenden Stabilisierung der Aktiennotierungen entfernte man sich von dieser Hürde, um am Dienstag einen erneuten, aber nun erfolgreichen Versuch zu unternehmen. Jedoch hat gestern die Stabilisierung bei den Aktienkursen eine kleine Gegenreaktion beim Rentenbarometer ausgelöst.
In Anbetracht der Tatsache, dass nur noch in den kommenden vier Wochen mit einem annähernd als funktionierend zu bezeichnenden Handel zu rechnen ist, sollte man die aktuellen Widerstands- bzw. Unterstützungslinien bei 161,05%, 160,68% und 160,30% im Blick behalten. Denn es ist nicht unüblich, dass angesichts vorbereitender Jahresultimo-Tätigkeiten immer weniger Handelspartner Liquidität zur Verfügung stellen, was wiederum im Umkehrschluss die Gefahr größerer Volatilitäten in sich birgt. Aktuell notiert der Euro-Bund-Future bei ca. 160,80%, was einer Rendite bei der 10-jährigen deutschen Benchmarkanleihe von ca. 0,355% entspricht.
In der Eurozone sammelten gleich 6 Staaten frisches Geld am Kapitalmarkt ein
In den USA wurden in dieser Handelswoche neben einer 10-jährigen inflationsindexierten T-Note im Volumen von 11 Mrd. USD noch T-Bills für insgesamt 158 Mrd. USD zum Kauf angeboten. Hierbei konnten die interessierten Investoren bei den Geldmarktpapieren zwischen Laufzeiten von 4 und 8 Wochen sowie 3 und 6 Monaten wählen.
In der Eurozone wagten sich in dieser Woche gleich 6 Staaten an den Kapitalmarkt. Bereits am Montag stockten die Slowakei zwei Altemissionen (A191Y5 / 2028 ; A1ZB9Q / 2029) und Belgien insgesamt vier Anleihen (A19C7W / 2024 ; A19U5T / 2028 ; A1ZET4 / 2034 ; A19C7X / 2057) auf. Am Dienstag konnte Finnland dann mittels zweier Wertpapiere (A185WG / 2023 ; A19DB5 / 2047) frisches Geld am Kapitalmarkt einsammeln.
Bereits gestern erhöhte die Finanzagentur der Bundesrepublik Deutschland das bisherige Emissionsvolumen der aktuellen fünfjährigen Bundesobligation Serie 178 (114178) um 3 Mrd. € auf insgesamt 16 Mrd. €. Hierbei wurden Kaufaufträge für nominal 3,767 Mrd. € aufgegeben und die Zuteilung erfolgte bei einer Durchschnittsrendite von -0,22%. In die Marktpflege des Bundes wurden 552,6 Mio. € umgebucht.
Den Schlusspunkt setzen dann heute Spanien und Frankreich. Wobei die Iberer bei drei Bonds (A19P6R / 2022 ; A192X6 / 2028 ; A19DZD / 2033) und die Franzosen sogar bei sieben Anleihen aktiv werden. Dabei handelt es sich um 4 Obligation assimilable du Trésor (A1VQ1A / 2026 ; A1911P / 2028 ; A1ZHSU / 2030 ; A1AJL2 / 2041) und drei inflationsindexierte Titel (A1HGEZ / 2024 ; A19DMN / 2028 ; A1ZKRV / 2030).
Black Friday auch am Devisenmarkt?
Die Vereinigten Staaten von Amerika feiern heute Thanksgiving und nehmen damit eine kleine Auszeit vom Börsengeschehen. Auf den Feiertag folgt der Black Friday, so gesehen ein Feiertag für alle Schnäppchenjäger.
Die europäische Gemeinschaftswährung verkam in der jüngsten Vergangenheit ebenfalls zu einem Schnäppchen. So kostete der Euro vergangene Woche zeitweise nur noch 1,1216 USD und war damit so günstig wie seit 18 Monaten nicht mehr. Allerdings schaffte es die Einheitswährung, sich im weiteren Handelsverlauf von den erreichten Tiefstwerten zu entfernen und stieg zwischenzeitlich bis auf 1,1472 USD. Jedoch ist nicht auszuschließen, dass sich der Euro wieder verbilligt, zumal die altbekannten Sorgenthemen noch allgegenwärtig sind. Zur Stunde handelt die gemeinsame Währung bei ca. 1,1400 USD.
Wie gewonnen, so zerronnen heißt es in dieser Woche auch für die britische Währung. Nachdem es in der vergangenen Woche positive Signale hinsichtlich des Brexits gab, folgten im Anschluss turbulente Meldungen aus Großbritannien rund um Rücktritte verschiedener Minister. Infolgedessen stieg der Euro bis auf 0,89324 GBP, nachdem er in der vergangenen Woche noch mit 0,8656 GBP auf den tiefsten Stand seit April gefallen war. Heute Morgen notiert das Devisenpaar bei 0,8918 GBP.
In Vorfeld des Black Friday versuchten Privatanleger, bei Fremdwährungsanleihen für sich die wahren Schnäppchen zu finden. Dazu gehörten Bonds lautend auf US-Dollar, norwegische Kronen, türkische Lira, Neuseeland-Dollar sowie auch australische Dollar und mexikanische Peso.
Disclaimer
Die Baader Bank AG ist eine der führenden Investmentbanken für die DACH-Region (Deutschland, Österreich, Schweiz) und Marktführer im Handel von Finanzinstrumenten.
Als Market Maker ist die Bank für die börsliche und außerbörsliche Preisfindung von über 800.000 Finanzinstrumenten verantwortlich. Im Investment Banking entwickelt sie Finanzierungslösungen für Unternehmen und bietet institutionellen Anlegern umfassende Dienstleistungen beim Vertrieb und dem Handel von Aktien, Anleihen und Derivaten.
Der Autor dieses Artikels ist Klaus Stopp, Leiter der Skontroführung Renten bei der Baader Bank AG. www.Baadermarkets.de
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