Anleihen-Spezial

Eurokrise: Sturmlauf auf die letzte Bastion

05.12.11 06:00 Uhr

Es wächst der Druck auf die Politik, eine Lösung für die Schuldenkrise zu finden. Dabei rückt die Europäische Zentralbank als letzte Rettungsinstanz immer stärker in den Blickpunkt.

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von Andreas Hohenadl, €uro am Sonntag

Woran es der Eurozone häufig mangelt, das haben am Mittwoch die weltweit wichtigsten Notenbanken bewiesen: Einigkeit. In einer abgestimmten Aktion kündigten sie an, sie würden dem globalen Finanzsystem frisches Geld zur Verfügung stellen. Das heißt, Banken sollen günstiger an US-Dollar kommen. Zuletzt war es für Europas Institute immer schwieriger geworden, sich mit der Währung zu versorgen.

An den Finanzmärkten löste diese Ankündigung einen Freudensprung aus. Der DAX kletterte in der Spitze um fünfeinhalb Prozent, der Euro ­gewann gegenüber dem Dollar rund zwei Cent und auch in den Rohstoffhandel kam aufgrund nachlassender Rezessionssorgen Schwung.

Die euphorische Reaktion zeigt, wie dankbar Investoren derzeit für klare Ansagen sind. Auch wenn sich am eigentlichen Problem nichts geändert hat. Denn die Zentralbanken haben zwar einen Liquiditätsengpass im Finanzsektor gemindert, doch eine Antwort auf die europäische Staatsschuldenkrise ist das nicht. Eher ein Herumdoktern an Symptomen und ein erneuter Kauf von Zeit.

Dabei ist in der Krise nichts knapper als diese Ressource. Denn längst haben die Probleme auch die großen Euroländer erfasst. Am Dienstag musste Italien seinen Gläubigern Rekordzinsen für neue Anleihen zahlen: 7,56 Prozent für zehnjährige Papiere und 7,89 Prozent für die dreijährigen Bonds. Dass die Risikoprämie für die kürzer laufenden Anleihen höher ausfiel als für die langfristigen Papiere, zeigt: Für Investoren wächst die Wahrscheinlichkeit, dass Italien bereits in naher Zukunft Zahlungsschwierigkeiten bekommt. Am Donnerstag – einen Tag nach der Notenbankaktion – konnten immerhin Spanien und Frankreich problemlos neue Anleihen platzieren. Allerdings mussten auch die Iberer für ihre fünfjährigen Bonds Rekordzinsen zahlen.

Nicht nur Banken und Währungshändler spielen vor diesem Hintergrund bereits ein Auseinanderbrechen der Eurozone durch, sondern auch internationale Großkonzerne. Der Druck auf die Politik, endlich eine tragfähige Lösung zu finden, wächst mit jedem Tag. EU-Wirtschaftskommissar Olli Rehn sprach am Mittwoch von der „kritischen Phase von zehn Tagen“ bis zum EU-Gipfel in Brüssel Ende kommender Woche.


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Auf dem Weg zur Fiskalunion
Am heutigen Montag wollen deshalb Kanzlerin Angela Merkel und Frankreichs Staatschef Nicolas Sarkozy gemeinsame Vorschläge präsentieren, über die auf dem Gipfel beraten werden soll. Sarkozy brachte am Donnerstag die Gründung eines Europä­ischen Währungsfonds ins Gespräch, der den Euro-Krisenstaaten beispringen könne. Dabei soll eine aus natio­nalen Staatenlenkern bestehende europäische Wirtschaftsregierung entscheiden, wohin das Geld fließt. Für Merkel wiederum führt kein Weg an einer Änderung der EU-Verträge vorbei, wie sie am Freitag vor dem Bundestag betonte. Sie will eine Fiskalunion schaffen mit einer europäischen Schuldenbremse und schärferen Sanktionen gegen Defizitsünder. An ihrem Nein zu Eurobonds hielt sie fest.

Die Aussicht, dass sich die Eurostaaten haushaltspolitische Verpflichtungen auferlegen, sorgte am Freitag nicht nur für Auftrieb an den Börsen, sondern brachte auch Be­wegung in die Position der Europä­ischen Zentralbank. So signalisierte EZB-Chef Mario Draghi, dass sich die Notenbank künftig stärker engagieren könne, wenn es einen „fiskalischen Grundvertrag“ gebe.

Bis eine Fiskalunion tatsächlich festgezurrt ist, dürfte es freilich länger dauern. Wahrscheinlich ist deshalb, dass die EZB schon vorher aktiver wird. „Die EZB wird unter dem Postulat der Finanzmarktstabilisierung voraussichtlich künftig verstärkt Anleihen von Krisenländern ankaufen“, meint Michael Mewes, Leiter des Anleiheteams bei JP Morgan Asset Management.

Auch Carsten Brzeski, Ökonom der ING-DiBa in Brüssel, erwartet eine stärkere Rolle der EZB. „Die Zentralbank unternimmt mit ihren Anleihekäufen ja schon einiges, um die Krisenstaaten zu stützen. Doch sie kommuniziert es nicht.“ Tatsächlich sind Draghi und seine Kollegen in einer verzwickten Lage. Denn laut Lissabon-Vertrag darf die Zentralbank keine Schuldtitel von Mitgliedsländern erwerben. Sie soll eine unabhängige Institution sein, die sich allein um die Geldwertstabilität kümmert. Ihr soll keine Schlüsselrolle bei der Krisenbewältigung zukommen.

Doch diese Position, die vor allem von Deutschland vertreten wird, gerät immer schärfer unter Beschuss. So forderte unlängst der polnische Außenminister Radoslaw Sikorski die Deutschen auf, die Führung bei der Bewältigung der Eurokrise zu übernehmen. Zugleich sprach er sich auch für eine stärkere Rolle der EZB aus. Auch Ökonom Brzeski meint: „Die EZB muss ein klares Ziel kommunizieren: entweder ein Zinsniveau bei Anleihen, ab dem sie interveniert, oder ein Volumen, mit dem sie an den Märkten eingreift.“ Die Schweizer Notenbank, die eine klare Obergrenze für den Wechselkurs des Schweizer Franken festlegte und mitteilte, könne in diesem Punkt Vorbild sein.

Gefahr für Euro nicht gebannt
Freilich darf die EZB nicht allein agieren. Denn wenn sie Staatsanleihen aufkauft und damit die Haushaltsdefizite der Schuldner finanziert, sinkt für diese Länder der ­Anreiz, ihre Schuldenpolitik zu beenden. Eine koordinierte Haushalts­politik der Eurostaaten mit Überwachungs- und Sanktionsmöglichkeiten muss deshalb die Grundlage sein, wie EZB-Chef Draghi fordert.

Es bleibt die Gefahr, dass die Währungsunion auf dem Weg dorthin doch noch zerbricht. Zwar misst Bond­experte Michael Mewes diesem Szenario eine sehr geringe Wahrscheinlichkeit bei, dennoch hat sein Team einen Eurobondfonds mit einer „Miniabsicherung“ versehen, indem es auch in Euro-nahe Märkte wie Dänemark, Schweden und Großbritannien investiert. Rund zehn Prozent beträgt der Anteil dieser Anleihen derzeit am Gesamtportfolio. Darüber hinaus haben die Bondspezialisten den Anteil länger laufender Euroanleihen in den Portfolios leicht erhöht. „Denn die Zinsen dürften niedrig bleiben oder sogar weiter sinken.“

Investor-Info

Euro-Krisenländer
Italiens Angstjahr 2012

Das kommende Jahr wird spannend für Italien. Denn dann muss das Land 283 Milliarden Euro an Staatsschulden refinanzieren. Das ist mehr als das Doppelte des Betrags, den Spanien stemmen muss.

Entscheidung im Dezember
Der Krisenfahrplan

Gipfeltreffen, Leitzinsentscheid und Anleiheemissionen – die kommenden Wochen bringen eine Fülle von Entscheidungen zur Eurokrise, die die Märkte in Atem halten. Im Umfeld dieser Ereignisse sollten Anleger daher die Nachrichten genau verfolgen. Angesichts der Turbulenzen ist es möglich, dass einzelne Termine verschoben oder abgesagt werden.

AnlageAlternativen
Emerging Markets im Fokus

Viele Schwellenländer stehen finanziell wesentlich solider da als die etablierten Volkswirtschaften. Entsprechende Anleihen rücken deshalb bei Anlegern verstärkt ins Blickfeld. Für ein Investment bietet sich der Allianz Emerging Markets Bond Fund an (ISIN: IE 003 282 827 3). Er liegt 2011 rund sechs Prozent im Plus, über drei Jahre rund 70 Prozent.

Für Vorsichtige
Vermögensverwalterfonds

Wer sich derzeit schwertut, eine Anlageentscheidung zu treffen, kann diese Arbeit auch an einen Vermögensverwalter delegieren – indem er in einen entsprechenden Fonds einsteigt. Der M & W Privat zum Beispiel ist ein vermögensverwaltender Superfonds. Das heißt, dass er in Aktien, Anleihen, Rohstoffe, Edelmetalle investieren kann. Zurzeit machen Gold und Silber rund ein Drittel des Depots aus, Bundesanleihen und -obligationen rund 20 Prozent. von Andreas Höß, €uro am Sonntag

Unbegrenzte
Möglichkeiten

Den Amerikanern wachsen die Schulden über den Kopf. Sparen werden sie vorerst dennoch nicht. Wieso auch? Washington muss Gläubigern für neue Schulden so wenig Zinsen zahlen wie nie.

Nicht einmal die gelbe Fliege, die Jim Rogers irgendwie harmlos wirken lässt, konnte seiner Aussage die Schärfe nehmen. „Die USA sind kein ‚AAA‘“, sagte der 69-jährige Starin­vestor vergangene Woche über die Zahlungsfähigkeit Amerikas. Wer das denke, solle seine Hausaufgaben machen. Jeder wisse, dass das Land seinen Status als erstklassiger Kreditnehmer bereits verloren habe.

15 Billionen US-Dollar Staatsschulden haben die Vereinigten Staaten angehäuft, etwa ein Drittel mehr als die gesamte Eurozone, deren Einwohnerzahl sogar größer ist als die der USA. Der US-Schuldenstand ist so hoch wie die jährliche Wirtschaftsleistung des Landes, die Neuverschuldung steigt „in atemberaubendem Tempo“, so Rogers. Politisch ist das Land zerstritten und gelähmt, wirtschaftlich hat es seine besten Zeiten hinter sich, unken Kritiker. Doch während selbst Europäer mit bestem Rating händeringend nach Investoren für ihre Anleihen und Rettungsschirme suchen, prasselt das Geld jenseits des Atlantiks auch ohne drittes „A“ in rauen Mengen vom Himmel.

Geld aus dem Helikopter
Washington kann neue Schulden so günstig aufnehmen wie noch nie. Im Februar zahlten Investoren im Schnitt 115 US-Dollar, um US-Staats­anleihen mit nominalem Gegenwert von 100 Dollar und zehn Jahren Laufzeit am Sekundärmarkt zu kaufen. Heute legen sie bereits 130 Dollar auf den Tisch, obwohl die Ratingagentur Standard & Poor’s im August die Bonitätsbewertung der USA gesenkt hat. Wegen der hohen Nachfrage sanken die Zinsen für US-Staatsanleihen, die Rendite der Papiere fiel von über drei auf unter zwei Prozent. Inzwischen gleicht sie nicht einmal mehr die Teuerungsrate aus, die bei 3,5 Prozent liegt. Gläubiger zahlen im Moment also dafür, dem verschuldeten US-Staat Geld leihen zu dürfen.

Wer kauft nun diese unrentablen Papiere? „Die USA selbst“, sagt Bruns, Fondsmanager und Vorstand des Fondsanbieters Loys. Allein in den ersten beiden Tagen der vergangenen Woche hat die US-Notenbank Fed lang laufende sogenannte Treasuries für fast acht Milliarden Dollar gekauft. Und etliche Milliarden werden folgen. Denn im Zuge der „Operation Twist“ ersetzt Notenbankchef Ben Bernanke für 400 Milliarden Dollar auslaufende Hypothekenpapiere und kurz laufende Staatsanleihen aus seinen Büchern durch lang laufende Treasuries. Das Ziel: die langfristigen Zinsen drücken, an denen sich die Hypotheken orientieren, um den Immobilienmarkt und die Wirtschaft zu stabilisieren. Nebeneffekt: Die Notenbank der Vereinigten Staaten eröffnet dem Land beinahe unbegrenzte Möglichkeiten, sich billig zu verschulden.

Es ist nicht das erste Ankaufprogramm Bernankes, der auch die Leitzinsen langfristig niedrig hält, nach denen sich die Kupons der Treasuries richten. Der Notenbankchef soll einmal gesagt haben, er werde im Notfall Geld aus dem Helikopter abwerfen, um Deflation zu vermeiden und die amerikanische Wirtschaft zu stabilisieren. Seitdem Bernankes Helikopter kreist, haben sich die Bestände an Staatsanleihen in der Bilanz der Fed auf 1,6 Billionen Dollar fast verdreifacht. Damit ist sie der größte institutionelle Gläubiger Washingtons. Und der Posten wird wachsen. Die Scheu der Amerikaner, ihrer Notenbank die Staatsfinanzierung politisch zu verordnen, ist deutlich geringer als die der Europäer. „Die USA sind da schmerzfrei“, sagt Christoph Bruns.

Schmerzfrei müssen auch die Chinesen sein, deren Bestände an Trea­suries sich seit Anfang 2009 auf 1,2 Billionen Dollar verdoppelt haben. Der zweitgrößte Gläubiger der Amerikaner sorgt sich zwar langsam um sein Geld und mahnt Washington immer wieder zur Haushaltsdisziplin. Trotz Reibungen ist man aber zu stark voneinander abhängig, um die Schicksalsgemeinschaft aufzukündigen. Die USA sind ein wichtiger Markt für chinesische Güter. Um diese billig zu halten, kauft China US-Staatsanleihen und koppelt damit seine Währung faktisch an den US-Dollar. Im September stockten die Chinesen ihre Bestände um mehr als elf Milliarden Dollar auf, besagen neueste Zahlen des US-Finanzministeriums. Zudem mangelt es Peking an Alter­nativen. Das Wort „Anlagenotstand“ dürfte dort schon gefallen sein.

Die Krise nährt die Krise
Damit befindet sich China in bester kapitalistischer Gesellschaft. Die Schuldenkrise erobert einen sicher geglaubten Hafen nach dem anderen, das Endspiel um den Euro ist endlos. Investoren flüchten aus Europa in den Dollarraum, weil sie befürchten, dass die Gemeinschaftswährung auseinanderbricht. Der beste Gradmesser für diese Kapitalflucht ist der Wechselkurs des Euro. Noch Anfang Mai stand er bei 1,48 Dollar, seitdem fiel die Gemeinschaftswährung kontinuierlich, zuletzt unter 1,35 Dollar. In einem halben Jahr verlor der Euro rund zehn Prozent an Wert.

Den Fluchtreflex kann man auch an den Aktienmärkten erkennen. Der europäische Börsenindex Euro Stoxx ist seit Jahresanfang fast 13 Prozent im Minus. Der amerikanische S & P 500 hat sich dagegen vergleichsweise wacker geschlagen und liegt sogar leicht im Plus. Seit das US-Rating im Sommer herabgestuft wurde, hat sich die Schere zwischen den beiden Börsenbarometern stark geöffnet, die Wall Street setzt sich von Frankfurt und Paris ab (Investor-Info).

Ein Grund: Die Amerikaner holen wegen der Krise ihr Geld nach Hause. Umfragen der Bank of America Merrill Lynch bei Fondsmanagern bestätigen das. Der US-Markt ist der liquideste der Welt, die „Weltbörse“, wie Bruns es nennt. Kapital kann dort leichter geparkt oder verschoben werden, wenn es kritisch wird.

Zusätzlichen Auftrieb erhielt der Dollarraum dadurch, dass sich die US-Wirtschaft aus dem Sommerloch gearbeitet hat. So gab es zuletzt bessere Zahlen vom Arbeitsmarkt, und die US-Einzelhändler meldeten zum Auftakt des Weihnachtsgeschäfts Rekordzahlen. Die Amerikaner sind im Moment nicht ganz so nah an einer Rezession wie die Eurozone. Nachhaltig ist der Aufschwung dennoch nicht. Nach wie vor ist fast jeder zehnte Amerikaner ohne Job. Jeder vierte Hausbesitzer ist mit seiner Hypothek in Schwierigkeiten. Das alles lastet auf dem Konsum, der tragenden Säule des US-Wirtschaftswachstums.

„Das Land ist gespalten“, berichtet Bruns, der in den USA wohnt. Die Stimmung bei den Eliten sei gut. Auf der anderen Seite wachse aber das Prekariat. Demokraten und Republikaner seien heillos zerstritten, das Land „reformunfähig“. Zuletzt platzten erneut Verhandlungen über ein Sparpaket, Ratingagenturen drohen deshalb, die Zahlungsfähigkeit des Landes schlechter zu bewerten. Für die US-Wirtschaft ist die politische Lähmung ein Problem. Ohnehin hat Washington seine konjunktur­politische Munition bereits größtenteils verschossen. Reformen scheitern an der mangelnden Kompromissfähigkeit, das Schuldenproblem wächst. Viel Raum für Konjunkturspritzen bleibt da nicht, falls der fragile Aufschwung doch zusammenbricht.

All das drückt auf die Stimmung der Anleger und führt zu einer seltsamen Situation: Weil die Schuldenblase in Europa platzt und sich die Haushaltsprobleme in den USA zuspitzen, flüchten sie in US-Schuldtitel. Washington kann damit billiger Kredite aufnehmen und seine eigene Blase kultivieren. Anleger halten es wohl eher mit Warren Buffett als mit Jim Rogers: Dass die USA im Sommer auf „AA“ herabgestuft wurden, ließ Buffett kalt. Amerika habe vier „A“ verdient, sagte er damals. Solange das Land nicht über den Internationalen Währungsfonds in Europas Schuldensog gezogen wird, könnte man das an den Märkten ähnlich sehen.

Investor-Info

Staatsschulden
15-Billionen-Marke geknackt

Im November übertrafen die US-Staatsschulden erstmals 15 Billionen US-Dollar, meldete das US-Schatzamt. Damit liegt der Schuldenstand der USA bei rund 100 Prozent der Wirtschaftsleistung – mehr als in den meisten europäischen Problemstaaten. Besonders bedenklich: Das hohe strukturelle Defizit von fast zehn Prozent des BIP, das die Gesamtschulden des Landes schnell wachsen lässt.

US-Anleihen
Sternstunden für Renten-ETFs

Die extremen Kursgewinne bei US-Staatsanleihen haben sonst eher weniger rentable Rentenindexfonds zu Überfliegern gemacht. Mit einem ETF auf den Index für sieben- bis zehnjährige US-Staatsanleihen (ISIN: IE 00B 3VW N51 8) konnten Anleger seit Jahresanfang zwölf Prozent plus machen. Vorsicht: Die Bondkurse sind bereits sehr hoch, weitere Gewinne in ähnlicher Größenordnung schwer vorstellbar. Beruhigt sich die Lage in Europa oder startet die US-Wirtschaft durch, dürfte der ETF abstürzen. Dann könnte der Fonds für US-Unternehmens­anleihen von M & G (GB 003 213 786 0) von der Suche nach rentableren Anleihen profitieren.

US-Dollar
Euroschwäche gibt Auftrieb

Als Einäugiger unter den Blinden wird der US-Dollar gern bezeichnet. Der Greenback sei auch schon mal härter gewesen, meinen Kritiker. Im Moment nutzt ihm aber die Euroschwäche. Eskaliert die Krise in Europa weiter, könnte sich eine Wette auf den Dollar lohnen. Anleger können zum Beispiel zu einem Zertifikat (DE 000 A1E K0V 2) greifen, das von einer Aufwertung des Dollar gegenüber dem Euro profitiert. 

US-Aktien
Vergleichsweise stabil

Während Aktionäre in Europa 2011 dicke Verluste hinnehmen mussten, steht beim US-Markt wenigstens die Null. Zuletzt gab es in den USA bessere Konjunkturdaten. Anleger setzen mit dem Aktienfonds Vontobel US Equity Value (LU 021 891 215 1) auf eine Stabilisierung der US-Wirtschaft.

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