BYD mit zwei Kapitalerhöhungen in einem Monat: Dafür braucht das Buffett-Investment frisches Geld
Zwei Kapitalerhöhungen hat der chinesische Technologiekonzern BYD in nur einem Monat angekündigt. Das Geld benötigt das Unternehmen, das mit Warren Buffett einen prominenten Großinvestor an Bord hat, für zwei verschiedene Geschäftsbereiche.
Werte in diesem Artikel
• BYD gibt zusätzliche Aktien aus
• Zweite Kapitalerhöhung für das Automobilsegment
• Frisches Kapital bereits verplant
Der chinesische Technologieriese BYD hat im November zwei Mal den Kapitalmarkt angezapft und das Aktienkapital erhöht. Die Milliardeneinnahmen sind bereits fest verplant.
Erste Kapitalerhöhung zum Monatsstart
Am 1. November hat BYD CO. angekündigt, 50 Millionen neue Aktien an die Hongkong Stock Exchange bringen zu wollen. Der Vollzug der Pläne wurde nur eine Woche später gemeldet: Durch die Ausgabe der neuen H-Aktien, die rund 4,55 Prozent der gesamten H-Aktien ausmachten, nahm das Unternehmen 13,744 Milliarden Hongkong-Dollar ein, umgerechnet 1,78 Milliarden US-Dollar. Die Anteile wurden zum Preis von 276 HKD oder rund 35,50 US-Dollar am Markt platziert.
Nach Vollzug der Kapitalerhöhung waren insgesamt 2.911.142.855 BYD-Aktien am Markt handelbar, 1.098.000.000 davon waren H-Aktien.
Mit dem Geld aus der Kapitalerhöhung will BYD neben der Aufstockung des Betriebskapitals auch die Rückzahlung verzinslicher Schulden gewährleisten. Darüber hinaus blieben die Chinesen bei der möglichen Mittelverwendung eher unkonkret und nannten Investitionen in den Forschungs- und Entwicklungsbereich sowie "allgemeine Unternehmenszwecke".
Zweite Kapitalerhöhung nur eine Woche später
Nur wenige Tage, nachdem die Aktienplatzierung erfolgte, kündigte BYD eine weitere Kapitalerhöhung an, die dieses Mal aber die hauseigene Automobilsparte betraf. Um 1,7 Milliarden US-Dollar will BYD das Kapital des Automobilbereichs erhöhen und damit das Gesamtkapital des Segments von 2,05 Milliarden US-Dollar auf 3,75 Milliarden US-Dollar steigern - eine Kapitalerhöhung um rund 83 Prozent - , das geht aus einer Mitteilung hervor, die an der Börse in Shenzhen eingereicht wurde.
Mit dem frischen Kapital will das Unternehmen der starken Nachfrage im EV-Segment Rechnung tragen und insbesondere Investitionen im Elektroautosegment stemmen. Konkret will das Unternehmen die Produktionskapazitäten ausbauen, zudem soll ein Teil des frisches Geldes in den Forschungs- und Entwicklungsbereich des Automobilsegments fließen.
BYD stark diversifiziert
BYD ist deutlich mehr als ein Elektroautobauer. Das Unternehmen ist stark diversifiziert, was mit Blick auf die beiden Tochtergesellschaften deutlich wird: BYD Electronic und BYD Automobile. Im Elektroniksegment verkaufen die Chinesen unter anderem Produkte der Unterhaltungselektronik, zudem ist der Konzern im Segment Internet der Dinge und Smart-Produkte ein großer nationaler Player. Darüber hinaus ist BYD Electronic einer der bedeutendsten Hersteller von Smartphone-Akkus.
Die Automobiltochter hat unterdessen nicht nur auf dem Heimatmarkt eine starke Marktposition erobert. Im Gesamtjahr 2020 verkaufte BYD 426.972 Fahrzeuge und hat sich auch in Europa eine starke Marktposition verschafft. Insbesondere das Geschäft mit Elektrobussen nimmt immer mehr Fahrt auf, hier ist BYD in einer Nische unterwegs, die nur wenige Konkurrenten bedienen.
Redaktion finanzen.net
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