Zukunft des Chip-Herstellers

Jefferies-Analyst: Warum NVIDIA das Apple der Rechenzentren werden könnte

31.08.20 21:22 Uhr

Jefferies-Analyst: Warum NVIDIA das Apple der Rechenzentren werden könnte | finanzen.net

Die Aktien des Chip- und Grafikkartenherstellers NVIDIA sind momentan sehr gefragt. Nachdem der Wert der Aktie im vergangenen Jahr 2019 um 76 Prozent anstieg, konnte sie sich bisher in diesem Jahr 2020 mehr als verdoppeln. Nach den positiven Zahlen des zweiten Quartals hob NVIDIA die Prognosen für das kommende dritte Quartal an.

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• Erhöhung des NVIDIA-Kursziels
• Starke Nachfrage nach NVIDIAs Grafikprozessoren
• Baldiger Industriestandard der Parallelverarbeitung?

NVIDIA ist ein führender Hersteller von IT-Hardware und entwickelt unter anderem Grafik- und Medienkommunikationsprozessoren, die beispielsweise bei Desktop-PCs, Smartphones, Tablets und Laptops eingesetzt werden. Insgesamt 3,87 Milliarden US-Dollar hat das Unternehmen eigenen Angaben zufolge im zweiten Quartal umgesetzt, 50 Prozent mehr als im Vorjahr. Für das kommende dritte Quartal erwartet NVIDIA einen Umsatz von rund 4,4 Milliarden US-Dollar. Die Marschroute zeigt in Richtung Wachstum. Der Analyst Mark Lipacis aus dem Analysehaus Jefferies geht sogar so weit, dass NVIDIA den Markt für Rechenzentren ähnlich dominieren könnte, wie Apple den Smartphone-Markt oder Microsoft das Soft- und Hardware-Geschäft.

Standard der Parallelverarbeitung

Mark Lipacis von Jefferies hob das Kursziel der NVIDIA-Aktie auf 570 US-Dollar an, sein Votum auf "Buy" ließ er unverändert. Seiner Ansicht nach hat es NVIDIA geschafft, ein "Ökosystem" in der Chipherstellung zu erschaffen, welches das Herz der Künstlichen Intelligenz und des maschinellen Lernens ist, so der Analyst gegenüber MarketWatch. Laut Lipacis stellt NVIDIA dabei nicht nur die in Rechenzentren stark nachgefragten Grafikprozessoren selbst her, sondern jene Grafikprozessoren laufen auch über NVIDIAs proprietärer Programmiertechnik CUDA. Mit CUDA werden Programmteile sowie der Prozessor selbst von mehreren Grafikprozessoren parallelisiert bearbeitet. Lipacis sieht NVIDIA in bester Position, zum Industriestandard der Parallelverarbeitung zu werden und dabei rund 80 Prozent des Gesamtwertes dieses Ökosystems einzunehmen.

Im abgelaufenen Quartal erzielte NVIDIA einen Umsatz von 1,75 Milliarden US-Dollar mit der Rechenzentrums-Sparte, 600 Millionen US-Dollar mehr als im Quartal zuvor. Zum ersten Mal in der Unternehmensgeschichte wurde mit der Rechenzentrums-Sparte mehr Umsatz als mit der Gaming-Sparte erzielt.

Mehr Übernahmen in der Zukunft

Mark Lipacis rechnet gegenüber MarketWatch damit, dass NVIDIA in Zukunft weiterhin für positive Überraschungen sorgen wird und wäre nicht überrascht, wenn das Unternehmen weitere Fusionen und Übernahmen tätigt, um ihre Systemkapazitäten für die Rechenzentren auszubauen. Erst im vergangenen April erfolgte die Übernahme des Datencenter-Spezialisten Mellanox Technologies für 6,9 Milliarden US-Dollar durch NVIDIA. Dabei hat Mellanox eigenen Angaben zufolge hinsichtlich des Quartalsabschlusses mit 14 Prozent zum 3,87 Milliarden US-Dollar schweren Umsatz beigetragen.

Philipp Beißwanger / Redaktion finanzen.net

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Bildquellen: Katherine Welles / Shutterstock.com

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