Delivery Hero-Aktie legt zu: Delivery Hero übernimmt Mehrheit an Liefer-App Glovo
Der Berliner Lieferdienst Delivery Hero will seinen Einfluss ausbauen und die Mehrheit am spanischen Konkurrenten Glovo übernehmen.
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Dazu sei mit einer Reihe von Glovo-Aktionären eine Vereinbarung zur Übernahme von zusätzlichen Anteilen in Höhe von 39,4 Prozent im Tausch gegen Delivery Hero-Hero-Aktien unterzeichnet worden, teilte der Konzern kurz vor dem Jahreswechsel mit. Die Beteiligung wird den Angaben nach damit auf mehr als 80 Prozent steigen.
Für die dafür angebotenen 7,9 Millionen Delivery-Hero-Aktien ergibt sich gemessen am Kurs vom Montagvormittag ein Wert von knapp 790 Millionen Euro. Glovo werde im Zuge der Transaktion mit 2,3 Milliarden Euro bewertet, hatte es bei der Mitteilung an Silvester geheißen.
Der Deal steht noch unter Vorbehalt, die Behörden mehrere Länder müssen zustimmen. Sollten diese grünes Licht geben, hofft Delivery Hero auf einen Abschluss bis spätestens Juni 2022. Bereits seit Jahren hält Delivery Hero Anteile an Glovo. Zuletzt besaß der Konzern knapp 44 Prozent der Aktien.
Die 2015 in Barcelona gegründete Liefer-App Glovo ist den Angaben nach in mehr als 1300 Städten in 25 Ländern in Europa, Zentralasien und Afrika vertreten und hat im dritten Quartal 36 Millionen Bestellungen ausgeliefert und einen Umsatz von 151 Millionen Euro verzeichnet.
So wie auch die kurz vor Weihnachten in Deutschland wieder eingestampfte Marke Foodpanda bietet Glovo nicht nur die Vermittlung und Auslieferung von Restaurantbestellungen an, sondern liefert auch Waren des täglichen Bedarfs wie etwa Lebensmittel oder Drogerieartikel.
Im Gegensatz zu seinen anderen Märkten wie etwa in Südostasien war Foodpanda aber hierzulande wohl kaum erfolgreich: Nach nur wenigen Monaten zog Delivery-Hero-Chef Niklas Östberg den Stecker. Er begründete dies damit, dass sich das Umfeld auf dem deutschen Markt "erheblich verändert" habe. So sei die Zahl von Anbietern stark angewachsen und es habe an Fahrern gemangelt. Auch in Japan ist Schluss mit Foodpanda: Im ersten Quartal 2022 soll das Geschäft veräußert werden.
So reagiert die Delivery Hero-Aktie
Die Ankündigung der Übernahme hat am Montag die im Vorjahr noch abgestraften Aktien von Delivery Hero beflügelt. Die Papiere des Berliner Lieferdienstes machten anfängliche Verluste schnell wett und zogen am frühen Nachmittag im DAX via XETRA um 0,93 Prozent auf 98,94 Euro an.
Das Übernahmeziel sei keine Überraschung, die Dringlichkeit der angekündigten Transaktion aber wohl, schrieb Analyst Giles Thorne von der Investmentbank Jefferies. Dies deute darauf hin, dass das "Endspiel der Konsolidierung" in der Essenslieferbranche bereits begonnen habe und Delivery Hero sich genau dort platziert habe, wo es sein wollte: auf dem Fahrersitz.
Ein Börsianer sah sowohl Licht als auch Schatten. Wie immer liefere Delivery Hero sowohl den Bullen als auch den Bären an der Börse Argumente. Positiv sei, dass sich das Unternehmen nach der erneuten Einstellung seines Essenslieferdienstes Foodpanda in Deutschland weiter auf seine Kernkompetenzen konzentriere. Allerdings werde die Transaktion über die Ausgabe neuer Aktien finanziert, wodurch der Gewinn je Aktie verwässert werde.
Die Anteilsscheine von Delivery Hero hatten im vergangenen Jahr knapp 23 Prozent eingebüßt und damit die drittschlechteste Wertentwicklung aller 40 im DAX notierten Werte verzeichnet. Die Menschen bestellen zwar weiterhin fleißig fertige Speisen für daheim, gehen aber auch wieder mehr essen. Investoren schichten auch daher vermehrt von Aktien der Corona-Gewinner in andere Sektoren um, die von einem Ende der Pandemie und einer vollständigen Öffnung der Wirtschaft profitieren sollten.
Aus markttechnischer Sicht versuchen die Papiere von Delivery Hero mit dem Kurssprung zu Jahresbeginn die runde Marke von 100 Euro zurückzuerobern. Zudem notierten die Aktien nun auch wieder über der 21-Tage-Durchschnittslinie, die den kurzfristigen Trend beschreibt. Auf mittlere und längere Sicht aber bleibt das Bild aus charttechnischer Perspektive noch eingetrübt.
BERLIN (dpa-AFX)
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Name | Hebel | KO | Emittent |
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Bildquellen: Delivery Hero
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Datum | Rating | Analyst | |
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31.01.2025 | Delivery Hero Buy | Jefferies & Company Inc. | |
27.01.2025 | Delivery Hero Overweight | JP Morgan Chase & Co. | |
24.01.2025 | Delivery Hero Overweight | JP Morgan Chase & Co. | |
21.01.2025 | Delivery Hero Buy | UBS AG | |
20.01.2025 | Delivery Hero Overweight | JP Morgan Chase & Co. |
Datum | Rating | Analyst | |
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31.01.2025 | Delivery Hero Buy | Jefferies & Company Inc. | |
27.01.2025 | Delivery Hero Overweight | JP Morgan Chase & Co. | |
24.01.2025 | Delivery Hero Overweight | JP Morgan Chase & Co. | |
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20.01.2025 | Delivery Hero Overweight | JP Morgan Chase & Co. |
Datum | Rating | Analyst | |
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08.11.2024 | Delivery Hero Hold | Deutsche Bank AG | |
04.10.2024 | Delivery Hero Hold | Deutsche Bank AG | |
30.08.2024 | Delivery Hero Hold | Deutsche Bank AG | |
29.08.2024 | Delivery Hero Hold | Deutsche Bank AG | |
24.07.2024 | Delivery Hero Hold | Deutsche Bank AG |
Datum | Rating | Analyst | |
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01.06.2022 | Delivery Hero Hold | HSBC | |
14.02.2022 | Delivery Hero Hold | HSBC | |
07.01.2019 | Delivery Hero Underperform | Merrill Lynch & Co., Inc. | |
13.11.2018 | Delivery Hero Underperform | Merrill Lynch & Co., Inc. |
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