Nach US-Inflationsdaten: DAX beendet Freitagshandel tiefrot - unter 13.800 Punkten
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Vor dem Wochenende ging es am deutschen Aktienmarkt erneut tief bergab.
Der deutsche Leitindex DAX begann den Freitagshandel 0,63 Prozent schwächer bei 14.110,03 Punkten. Im weiteren Verlauf erhöhte sich der Druck auf das Börsenbarometer und es fiel unter die psychologisch wichtige 14.000er-Marke. So ging es zum Handelsschluss letztlich satte 3,08 Prozent abwärts auf 13.761,83 Zähler.
EZB will im Juli Zinsen erhöhen
Die rekordhohen Teuerungsraten fernab der Komfortzone der Notenbanken bewogen nun auch die EZB zur Ankündigung einer Zinswende. Im Juli soll erstmals seit elf Jahren der Leitzins angehoben werden, und zwar um 0,25 Prozentpunkte, wie am Donnerstagnachmittag mitgeteilt wurde. Im September könnte ein noch größerer Zinsschritt folgen. Die Prognose für die Inflation im laufenden Jahr erhöhte die EZB zudem auf 6,8 Prozent und senkte gleichzeitig die Annahme für das Wirtschaftswachstum im Euroraum.
US-Inflationsdaten
Die Inflationsrate in den USA ist im Mai auf ein neues 40-Jahreshoch gestiegen. Wie das US-Arbeitsministerium mitteilte, kletterten die Verbraucherpreise gegenüber dem Vormonat um 1,0 Prozent und lagen um 8,6 (Vormonat: 8,3) Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats. Der jährliche Anstieg ist die höchste Rate seit Dezember 1981. Von Dow Jones Newswires befragte Ökonomen hatten mit einem monatlichen Preisanstieg von 0,7 Prozent und einer Jahresteuerung von 8,3 Prozent gerechnet.
Wie Marktexperte Jeffrey Halley vom Broker Oanda bereits erwartet hatte, kam es angesichts des Preisschubs in den USA zur "Flucht aus Riskio über alle Anlageklassen hinweg". US-Staatsanleihen und der US-Dollar stiegen indes. "Die Inflation in den USA überrascht erneut auf der Oberseite", kommentierte Analyst Ralf Umlauf von der Helaba. Der Preisauftrieb sei zudem breit angelegt und die Kernrate "ebenfalls unangenehm hoch". Daher dürfte sich die US-Notenbank, in der Absicht bestätigt sehen, in der nächsten Woche das Leitzinsniveau um 0,50 Prozentpunkte zu erhöhen und auch im Juli weiter aggressiv gegen die Inflation vorzugehen.
Redaktion finanzen.net / dpa-AFX / Dow Jones
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