Elon Musk greift nicht nur Analysten an, sondern indirekt auch Warren Buffett
Bei der Telefonkonferenz zur jüngsten Tesla-Bilanz hat sich Unternehmenschef Elon Musk sehr dünnhäutig gezeigt und zahlreiche Analysten vor den Kopf gestoßen. Denn kritische Fragen bügelte er einfach ab. Dabei schoss er indirekt auch gegen Investmentlegende Warren Buffett.
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Die Analysten, die an der Telefonkonferenz von Tesla zu den Zahlen des ersten Quartals teilnahmen, mussten am Mittwochabend so einiges mitmachen. Denn Unternehmenschef Elon Musk hatte offenbar keine Lust, ihre Fragen zu beantworten - oder auch nur still zuzuhören. Einen Analysten der Investmentbank Bernstein, der sich mit Tesla-CFO Deepak Ahuja über den Kapitalaufwand des Elektroautobauers unterhielt, unterbrach Musk barsch mit den Worten: "Entschuldigung, nächster, nächster. Langweilige, dumme Fragen sind nicht cool".
Auch ein Analyst von RBC Capital Markets bekam kurz darauf sein Fett weg. Er hatte sich nach den Reservierungen für den Model 3 erkundigt, doch auch diese Frage wollte Musk offenbar nicht beantworten. "Entschuldigung. Diese Fragen sind so trocken. Die machen mich fertig", war die einzige Antwort, die der Analyst vom Tesla-Chef zu hören bekam, bevor er auch hier den nächsten Fragesteller aufrief. Dabei dürften sich - außer Elon Musk - durchaus einige Menschen für die Fakten rund um den Model 3 interessieren. Schließlich ist der neue Tesla der Hoffnungsträger des Konzerns, machte bis jetzt jedoch hauptsächlich mit Produktionsproblemen Schlagzeilen.
Doch Musk begnügte sich nicht damit, die teilnehmenden Analysten abzukanzeln, die ihn offensichtlich langweilten. Die Frage eines YouTubers, der Musk via Twitter um die Teilnahme an der Analystenkonferenz gebeten und sein Ok erhalten hatte, nahm der Tesla-Boss zum Anlass, um indirekt auch gegen einen der bekanntesten und erfolgreichsten Investoren zu schießen: Warren Buffett.
Musk wertet Kernpunkt von Buffetts Investmentstrategie ab
Der YouTuber Galileo Russell wollte laut "CNN" von Elon Musk wissen, warum er plane, das Supercharger-Netzwerk für Elektroautos anderer Marken zugänglich zu machen. Schließlich sei dieses Netzwerk ein großer Wettbewerbsvorteil für Tesla, da andere Unternehmen viele Jahre und Millionen Dollar investieren müssten, um eine vergleichbare Auflade-Infrastruktur aufzubauen. "Ich frage mich einfach, warum das kein Burggraben ist", so Russel.
Der Begriff des "ökonomischen Burggrabens" wird auch gerne von Investorenlegende Warren Buffett verwendet. Denn er setzt bei seinen Investments vor allem auf Firmen, die unter anderem dank eines einzigartigen Alleinstellungsmerkmals über starke Wettbewerbsvorteile, beziehungsweise einen regelrechten Burggraben verfügen, der sie von der Konkurrenz abhebt und schützt.
Elon Musk hält von diesem Kernprinzip von Buffetts Investmentstrategie aber offenbar nicht viel. "Ich finde, Burggräben sind lahm", lautete Musks Antwort auf die Frage des YouTubers. "Wenn die einzige Verteidigungslinie gegen einfallende Armeen aus einem Burggraben besteht, wird man nicht lange durchhalten können", so die Einschätzung des Tesla-Chefs weiter. Warum man aber diesen (Wettbewerbs-)Vorteil dennoch freiwillig aufgeben und ihn dem Feind überlassen sollte, erklärte Musk nicht.
Musk und Buffett verfolgen unterschiedliche Ziele
Explizit hat Musk den Namen von Warren Buffett bei seiner Antwort nicht erwähnt, obwohl ihm klar sein musste, dass er mit seiner Abwertung des Burggrabens auf gewisse Weise auch den 87-jährigen Starinvestor angriff - und auch Buffett hat sich bislang nicht zu Tesla oder Musk geäußert. Doch es ist offensichtlich, dass beide Männer unterschiedliche Strategien verfolgen - und es recht unwahrscheinlich ist, dass Warren Buffett einmal bei Tesla einsteigen wird, nicht nur wegen dem möglicherweise bald zugeschütteten Burggraben. Dabei könnte sich Elon Musk durchaus ein Beispiel an Warren Buffett nehmen - zumindest was die Geschäftszahlen angeht. Denn beim Kapitalbestand und operativem Ergebnis ist Buffetts Investmentholding Berkshire Hathaway dem Musk-Konzern meilenweit voraus.
Doch es gibt auch einen Punkt, bei dem Elon Musk besser abschneidet: So kann die Tesla-Aktie in den vergangenen fünf Jahren eine deutlich bessere Performance aufweisen als das Papier von Berkshire Hathaway - und möglicherweise ist das für den Tesla-Chef ja auch wichtiger als schwarze Zahlen zu schreiben, schließlich hängt sein Gehalt in Zukunft hauptsächlich vom Börsenwert des Elektroautobauers ab. Es scheint also, als ob sowohl Buffett als auch Musk mit ihrer Taktik Erfolg hätten - nur eben auf unterschiedliche Weise.
Redaktion finanzen.net
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Bildquellen: VCG/VCG via Getty Images/Getty Images, Tesla Motors
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