Was ist eigentlich mit der Apple-Aktie los?
Die Aktie des Technologieriesen Apple hat turbulente Handelstage hinter sich gebracht. Viele erfolgsverwöhnte Apple-Aktionäre haben seit langer Zeit wieder eine negative Wochenbilanz in ihren Depots. Heute ging es wieder aufwärts. Warum der Zick-Zack-Kurs?
Werte in diesem Artikel
Für Techwerte lief es in der vergangenen Woche nicht rund. Auch die Apple-Aktie ist unter Beschuss geraten. Warum eigentlich?
iPhone-Hoffnung schiebt die Rally an
Neben der ausnehmend guten Börsenstimmung seit der Wahl von Donald Trump im November hat die Apple-Aktie in den vergangenen Monaten auch von der Hoffnung auf das Jubiläums-iPhone profitiert. Das Erfolgsprodukt ist weiterhin das mit Abstand meistverkaufte Produkt des Unternehmens aus Cupertino - und das zehn Jahre nach seiner Markteinführung. Doch immer wieder wird der Ruf nach mehr Innovation laut - insbesondere angesichts der immer stärker werdenden Konkurrenz, die interessante Features häufig noch vor dem iKonzern in ihren Smartphones unterbringt. Entsprechend hoch sind die Erwartungen an das Jubiläums-iPhone, das voraussichtlich im September präsentiert werden könnte.
Ob Apple das iPhone aber tatsächlich neu erfinden kann, bleibt abzuwarten. Die Kunden hoffen jedenfalls auf den ganz großen Wurf: Augmented Reality, Künstliche Intelligenz, ein neues Design, technische Innovation. Alles andere wäre eine Enttäuschung.
Der Buffett-Effekt treibt zusätzlich
Auch Analysten zeigen sich angesichts des erwarteten Super-iPhones mehrheitlich bullish und haben ihre Kursziele für die Aktie reihenweise angehoben. Hinzu kommt noch der Warren Buffett-Effekt - der Starinvestor hatte seine Beteiligung an Apple kürzlich kräftig aufgestockt und sich überaus optimistisch für die Geschäftsaussichten des Unternehmens gezeigt. Das milliardenschwere "Orakel von Omaha" hatte seinen Optimismus für die Kursentwicklung von Apple auch mit dem Aktienrückkauf und zu erwartenden Dividenden begründet. "Wenn ich die Aktien selber kaufen will, dann mag ich es doch auch, wenn das Unternehmen sie selbst kauft", so Buffett bei seinem Auftritt bei "CNBC" im Februar
Ist das iPhone bereits eingepreist?
Doch obwohl sich an den grundsätzlich positiven Rahmenbedingungen nichts geändert hat: Die Apple-Aktie hat im Windschatten einiger anderer Techriesen in der vergangenen Woche kräftig Federn lassen müssen. Sorgen vor einer Überhitzung machten die Runde und brachten insbesondere auch die Apple-Aktie an der Börse in Bedrängnis. Rund sieben Prozent hat der Anteilsschein in den vergangenen Handelstagen eingebüßt. Angesichts eines Kursanstieges von mehr als 20 Prozent im bisherigen Jahresverlauf zwar für die meisten Aktionäre noch kein Grund zur Sorge, aber möglicherweise ein Hinweis darauf, dass auch bei einem Unternehmen, das als erstes weltweit eine Marktkapitalisierung von 800 Milliarden Dollar erzielt hat, die Kurse nicht unbegrenzt in den Himmel wachsen.
Schließlich kann auch ein Techriese wie Apple von seinem Erfolgsprodukt iPhone - und sei es auch noch so innovativ und technisch auf dem neuesten Stand - nur eine begrenzte Anzahl verkaufen. Zu groß ist die Konkurrenz auf dem Smartphone-Markt - und auch die Rivalen werden dem iKonzern das Feld nicht kampflos überlassen. Möglicherweise sind die Erwartungen an das Jubiläums-iPhone also bereits eingepreist.
Zudem wird die andauernde Abhängigkeit des Konzerns von seinem Dauerbrenner iPhone auch zunehmend zum Problem. Erste Analysten machen sich Sorgen um den Fluch, den ein Erfolgsprodukt, wie das iPhone auch für ein Unternehmen bedeuten kann. Insbesondere die Tatsache, dass ein vorprogrammierter Erfolg mit dem kommenden iPhone 8 sich die kommenden Geschäftsjahre voraussichtlich nicht wiederholen lassen wird, treibt einigen Experten Sorgenfalten auf die Stirn.
Apple will dagegen steuern
Auch Apple hat das Problem erkannt - und arbeitet fieberhaft an einem anderen vielversprechenden Geschäftsfeld, dem das Unternehmen bislang nur am Rande Aufmerksamkeit geschenkt hat: Künstliche Intelligenz. Auf der jüngsten Entwicklerkonferenz WWDC hat Apple seinen Siri-Lautsprecher "HomePod" präsentiert - wurde aber prompt von vielen Marktteilnehmern für den ambitionierten Preis kritisiert, der deutlich über den Vergleichsprodukten der Konkurrenten Amazon und Google liegt. Bislang ging Apples Preisstrategie allerdings noch jedes Mal auf - sieht man von der schwachen Nachfrage nach der Computeruhr Apple Watch, über deren Verkaufszahlen sich die Führungsriege um Tim Cook weiter ausschweigt, einmal ab. Auch die kabellosen Apple-Kopfhörer wurden zunächst für zu teuer gehalten - inzwischen haben sich die AirPods zu einem echten Erfolgsprodukt entwickelt und erste Analysten sind bereits überzeugt, dass sie schon heute erfolgreicher als die Apple Watch sind.
Zick-Zack-Kurs könnte weiter gehen
Auch wenn die Luft für die Apple-Aktie inzwischen dünner wird, die Mehrheit der Experten zeigt sich weiterhin bullish für den Anteilsschein des Techriesen. Auch die jüngsten Kursrückgänge haben an der grundsätzlich positiven Einschätzung der Apple-Titel auf Expertenseite mehrheitlich noch kein Umdenken ausgelöst. Doch auch wenn das Potenzial nach oben noch da ist: Anleger müssen sich in den kommenden Monaten möglicherweise auf eine Fortsetzung des Zick-Zack-Kurses am Aktienmarkt einstellen. Apples iPhone 8 ist zum Erfolg verdammt - doch die hohen Erwartungen können dem Unternehmen auch auf die Füße fallen. Apple wird in den kommenden Quartalen also verstärkt Anstrengungen unternehmen müssen, um sich aus der Abhängigkeit vom iPhone zu lösen und Alternativprodukte auf den Markt zu bringen.
Wenn diese Strategie nicht aufgeht, bleibt dem Unternehmen nur noch eine Möglichkeit: Die 256,8 Milliarden Dollar, die Apple in Barreserven angehäuft hat, in einen cleveren Zukauf zu investieren. Auch wenn dies einfacher gesagt ist, als getan.
Redaktion finanzen.net
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Nachrichten zu Apple Inc.
Analysen zu Apple Inc.
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02.01.2024 | Apple Underweight | Barclays Capital | |
21.04.2021 | Apple Sell | Goldman Sachs Group Inc. | |
19.11.2020 | Apple Sell | Goldman Sachs Group Inc. |
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