Apple liefert ab: Siri-Lautsprecher "HomePod" präsentiert - zu einem ambitioniertem Preis
Der Technologieriese Apple hat auf seiner Entwicklerkonferenz eine Antwort auf Amazon und Google im Bereich Künstlicher Intelligenz gefunden.
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Apple hat zum Start der Entwicklerkonferenz WWDC eine Antwort auf die Vorstöße der Rivalen Amazon bei künstlicher Intelligenz abgeliefert. Der Konzern präsentierte einen Lautsprecher, der seine Assistenz-Software Siri an Bord hat und den Namen "HomePod" verpasst bekommen hat.
Die Maße sind überschaubar: Nur 17 Zentimeter groß ist das neue Produkt, verbaut ist ein A8-Prozessor angetrieben, der bereits im iPhone 6 und 6 Plus für Leistung gesorgt hat. Der Lautsprecher hat die Form eines Zylinders. In der Mitte steckt ein Tieftöner für den Bass. Sieben im Kreis angeordnete Hochtöner sollen für räumlichen Sound sorgen.
Das Produkt soll eine Mischung aus Amazons Alexa und den Musiksystemen von Sonos sein. Apple-Chef Tim Cook wies bei der Präsentation des neuen Produktes insbesondere auf die Soundqualität hin, die den "HomePod", der mit dem Sprachbefehl "Hey Siri" aktiviert wird, von den Konkurrenzprodukten abheben soll. Einige Konkurrenten wie Sonos seien gut darin, Musik drahtlos in verschiedene Räume zu bringen, bauten aber keine smarten Lautsprecher, sagte Apple-Marketingchef Phil Schiller. Andere wie Amazon mit seinem Modell "Echo" und der Assistentin Alexa bauten zwar smarte Geräte, böten aber nur eine mittelmäßige Soundqualität. Apple wolle beides miteinander verbinden und die Musiknutzung zuhause "revolutionieren", wie einst unterwegs mit dem iPod-Player, sagte Schiller. Der Lautsprecher soll auch seine Position im Raum erkennen und den Klang daran anpassen.
Nicht nur für Musik
Der "HomePod" soll nicht nur Musik abspielen, sondern daneben auch Nachrichten vorlegen und Übersetzungen liefern können. Zudem könnten Nutzer das Wetter oder Sportergebnisse abfragen. In den USA soll das Gerät 349 US-Dollar kosten. Der Apple-Lautsprecher wird im Dezember zum Preis von 349 Dollar zunächst in den USA, Großbritannien und Australien auf den Markt kommen. Der Start in weiteren Ländern ist für kommendes Jahr geplant.
Fokus auf Datenschutz
Erst nach Aktivierung des Sprachbefehls soll das Gerät aus dem Ruhezustand geholt und mit der Apple Cloud verbunden werden. Die Kommunikation mit den Apple-Servern laufe verschlüsselt und mit Anonymisierung für mehr Datenschutz, betonte Marketingchef Phil Schiller auf der Entwicklerkonferenz WWDCDamit agiert Apple proaktiv - denn Konkurrent Amazon hat sich in der Vergangenheit bezüglich des Echo häufig mit Datenschutzbedenken konfrontiert gesehen.
Antwort auf Vorstöße der Konkurrenz
Amazon hatte die Produktkategorie durch den Erfolg seines Lautsprechers "Echo" mit der zuhörenden und sprechenden Assistentin Alexa populär gemacht. Inzwischen gibt es eine "Echo"-Produktfamlie mit einer vernetzten Kamera und einem Lautsprecher samt Display. Google folgte mit dem Konkurrenzgerät "Home", das Zugang zur Assistenz-Software des Internetkonzerns bietet. Microsoft brachte seine Assistentin Cortana in einem Lautsprecher des Hifi-Spezialisten Harman/Kardon unter.
Virtuelle Realität als Zukunftsmarkt
Unter den vielen Ankündigungen der WWDC hob Apple immer wieder den Einsatz künstlicher Intelligenz und selbstlernender Maschinen hervor - wie zuletzt unter anderem Google. So gibt es für die Computer-Uhr Apple Watch künftig ein Siri-Zifferblatt, das automatisch die gerade benötigte Information anzeigen soll. Damit könnte Apple die Uhr nützlicher als bisher machen - die künstliche Intelligenz hinter der Funktion muss aber auch die richtigen Daten präsentieren.Siri bekommt ein Upgrade mit natürlicherer Sprache und soll sich auch besser auf den einzelnen Nutzer einstellen können. Gelernt wird zwar weiterhin auf dem Gerät - aber die Ergebnisse werden künftig übergreifend synchronisiert. Die Daten blieben dabei gesichert und könnten nur von den Geräten eines Nutzers abgerufen werden, betonte Apple-Manager Craig Federighi. Die Foto-App wird mit neuen Effekten aufgebessert, hinter denen ebenfalls lernende Maschinen stecken.
Apple bringt virtuelle Realität auf Mac-Computer
Seine Mac-Computer macht Apple erstmals kompatibel mit virtueller Realität. Das Hollywood-Spezialeffektestudio ILM demonstrierte, wie auf einem iMac-Tischrechner eine VR-Szene aus dem "Star-Wars"-Universum entworfen wird, in die Nutzer mit Spezialbrillen eintauchen können.
Bei der sogenannten "augmented Reality", bei der echte Umgebungen auf dem Display mit digitalen Zusätzen ergänzt werden, baut Apple eine neue Plattform für Software-Entwickler auf.
Die volle Angebotspalette aus Macbook-Notebooks und iMacs mit eingebautem Display wurde mit schnelleren Intel-Prozessoren und besserer Grafik aufgefrischt. Für Nutzer, die wie zum Beispiel Videoprofis auf besonder leistungsstarke Computer angewiesen sind, gibt es Ende des Jahres zudem einen iMac Pro - "den bisher schnellsten Mac". Apple musste sich zuletzt den Vorwurf gefallen lassen, professionelle Mac-Nutzer zu vernachlässigen, weil der für sie gedachte Computer Mac Pro seit 2013 nicht aktualisiert wurde.
Beim iPad-Tablet gibt es künftig ein neues Pro-Modell mit einer Bildschirmdiagonalen von 10,5 Zoll statt der bisherigen 9,7 Zoll. Die iPad-Version des Mobil-Systems iOS wird mit zahlreichen neuen Funktionen aufgebessert, wie zum Beispiel einem einfachen verschieben von Inhalten und Dateien zwischen Apps per Drag-und-Drop - wie auf dem Computer. Mit dem Apple-Stift handgeschriebener Text wird durchsuchbar. Dafür werde maschinelles Lernen für die Handschrift eingesetzt. Die Notizen-App bekommt einen eingebauten Scanner für Dokumente, die danach auch mit dem Stift bearbeitet werden können.
Der Online-Werbeindustrie legt Apple im Interesse der Nutzer an zwei Stellen Steine in den Weg. Zum einen wird man in Apples Webbrowser Safari den automatischen Start von Videos verhindern können. Außerdem kann das Tracking unterbunden werden, durch das man das Gefühl hat, dass einen Werbeanzeigen zu einem bestimmten Thema über alle Websites hinweg verfolgen.
Mit dem Bezahldienst Apple Pay kann künftig auch Geld zwischen einzelnen Nutzern verschickt werden. Damit greift Apple das Geschäft von Konkurrenten wie Paypal an. Wie erwartet kommt Amazons Videostreaming-Dienst auf die TV-Box Apple TV.
Redaktion finanzen.net mit Material von dpa
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Bildquellen: Apple
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19.11.2020 | Apple Sell | Goldman Sachs Group Inc. |
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