Zehntausende Menschen nach Angriff auf Odessa ohne Strom

19.02.25 10:03 Uhr

KIEW/MOSKAU (dpa-AFX) - Nach einem russischen Angriff sind laut ukrainischen Angaben Zehntausende Menschen in der Hafenstadt Odessa ohne Strom, Wasser und Heizung. Der Bürgermeister der Stadt, Hennadij Truchanow, schrieb bei Telegram von einem "massiven feindlichen Angriff" auf dicht besiedeltes Gebiet der Stadt. Mehr als 250.000 Menschen seien ohne Strom. Mindestens vier Menschen sind demnach verletzt.

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Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj schrieb im Netzwerk X von mindestens 160.000 Menschen ohne Strom in Odessa. Russland habe erneut eine zivile Energieanlage angegriffen. Dabei verwies Selenskyj auf das Außenministertreffen der USA und Russland vom Dienstag in der saudi-arabischen Hauptstadt Riad, bei dem Außenminister Sergej Lawrow solche Angriffe geleugnet hatte. Russland werde von Lügnern regiert und man könne ihnen nicht trauen. Um des Friedens willen müsse Druck ausgeübt werden.

Die ukrainische Flugabwehr teilte am Morgen mit, dass Russland in der Nacht mit 167 Drohnen angegriffen habe. Mit zwei Raketen sei außerdem die Stadt Sumy attackiert worden. Über 14 ukrainischen Regionen wurden demnach 106 Drohnen abgeschossen. Von 56 sei die Ortung verloren gegangen. Das ist zumeist auf elektronische Abwehrmittel zurückzuführen.

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Russischer Gouverneur meldet Angriff auf Raffinerie

Auch in Russland gab es in der Nacht Luftalarm. Nach Angaben des Gouverneurs der russischen Region Samara, Wjatscheslaw Fedorischew, griff die Ukraine eine Ölraffinerie in der Stadt Sysran an der Wolga an. Es gebe keine Verletzten oder schwere Schäden, schrieb er bei Telegram.

An den russischen Flughäfen Kasan, Nischnekamsk, Uljanowsk, Ischewsk und Kirow waren aus Sicherheitsgründen vorübergehend keine Starts und Landungen zugelassen, wie die Luftfahrtbehörde Rosawiazija mitteilte. Nach einigen Stunden wurden die Einschränkungen demnach wieder aufgehoben.

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Die Ukraine verteidigt sich seit fast drei Jahren gegen die russische Invasion. Als Teil ihres Verteidigungskampfes greift sie auch immer wieder Ziele in Russland an, um Nachschubwege der russischen Armee zu stören und die wichtige Ölindustrie zu schwächen./ksr/DP/mis