XETRA-SCHLUSS/DAX zurück auf Rekordkurs
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Von Herbert Rude
DOW JONES--Der Aufschwung am deutschen Aktienmarkt hat sich auch am Dienstag fortgesetzt. Der DAX gewann knapp 1 Prozent auf 23.381 Punkte. Am späten Vormittag hatte er mit 23.476 Punkten einen Rekordstand markiert. Gestützt wurde die Stimmung weiterhin von den Kreditpaketen zur Finanzierung der Infrastruktur und der Aufrüstung. Die Zustimmung des Bundestags konnte dem DAX dann allerdings keinen zusätzlichen Impuls mehr geben. Sie galt als eingepreist und löste bei einigen der jüngsten Favoriten sogar Gewinnmitnahmen aus. Der MDAX profitierte noch stärker als der DAX, mit seinen inlandsabhängigeren Titeln stieg er um gut anderthalb Prozent. Der SDAX legte sogar um fast 3 Prozent zu. "Auch wenn ganz Europa von einem Konjukturschub in Deutschland profitiert: Das meiste wird den kleineren von der Inlandskonjunktur abhängigen Unternehmen zukommen", so ein Marktteilnehmer.
Über den Tag hinaus sollten die Pakete auch laut Analysten eine Stütze für die Börsen bleiben: Die Strategen der Societe Generale sagten, die Aufhebung der deutschen Schuldenbremse sei "ein so wichtiger Moment in der europäischen Geschichte", dass der Euro sein Tief zum Dollar aus 2022 wohl für eine Dekade nicht mehr wiedersehen werde. Auch bei Goldman Sachs unterstrichen die Strategen die neuen, gegensätzlichen Entwicklungen: Europa habe nun mehr Wachstumschancen, während es in den USA immer mehr Wachstumsrisiken gebe.
Am Mittwoch steht die Zinsentscheidung der US-Notenbank an, am Freitag der Große Verfalltag an den internationalen Terminbörsen. "Die Chance ist gut, dass es bis zum Terminbörsen-Verfall weiter nach oben geht", so ein weiterer Marktteilnehmer. "Der Verfall wirkt erfahrungsgemäß trendverlängernd", sagte er.
Auf der Gewinnerseite im DAX zogen Rheinmetall, Bayer und Deutsche Bank alle zwischen gut 4 Prozent und knapp 6 Prozent an. Dagegen beendeten Heidelberg Materials ihre Hausse und kamen mit Gewinnmitnahmen um 1,8 Prozent zurück. SAP konnten sich nur behaupten.
Deutz als Nachzügler gesucht
Bei den Einzelwerten der zweiten und dritten Reihe legten Aktien aus dem Rüstungssektor wie Hensoldt (plus 5,7%) oder Infrastrukturgewinner wie Bilfinger (+2,8%) wieder überdurchschnittlich zu. Aber auch hier gab es bereits Gewinnmitnahmen: So fielen Alzchem nach dem jüngsten Hausse-Schub nun um 6,3 Prozent zurück.
Besonders gefragt waren dagegen Nachzügler der Infrastruktur- und Rüstungs-Hausse, so Deutz, die mehr als 21 Prozent zulegten. "Der Markt setzt darauf, dass Deutz Dieselmotoren für Lkw für die Bundeswehr liefert", so ein Marktteilnehmer. Derzeit werde überall gesucht, ob es irgendetwas in Richtung Rüstung gebe. Im MDAX zogen Thyssenkrupp um weitere 12,7 Prozent an.
Unternehmensergebnisse gab es relativ wenige: Beim Flughafenbetreiber Fraport wurden die Jahreszahlen als im erwarteten Rahmen liegend bezeichnet, die Aktien stiegen um 2,1 Prozent. Springer Nature hat die Erwartungen erfüllt, aber einen konservativen Ausblick geliefert. Hier ging es um 5,6 Prozent nach unten.
Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/hru/flf
(END) Dow Jones Newswires
March 18, 2025 12:52 ET (16:52 GMT)
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