Siemens lehnt für Alstom-Bahn-Fusion offenbar weitere Zugeständnisse ab
Siemens wird der EU-Kommission keine weiteren Zugeständnisse machen, um die auf der Kippe stehende Fusion ihrer Bahntechniksparte Mobility mit dem französischen Wettbewerber Alstom zu retten.
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"Wir sind da ziemlich an die Kante gegangen", sagte eine mit der Sache vertraute Person bei dem Münchner Technologiekonzern. Bei weiteren Zugeständnissen wäre die Wirtschaftlichkeit des Projektes nicht mehr gegeben.
Sollte Brüssel die Fusion ablehnen, so würden für Siemens Mobility alle Optionen geprüft, verlautete aus Konzernkreisen weiter. Auch ein Börsengang ist damit explizit eine Möglichkeit. Mit einer Marge von zuletzt 10 Prozent gilt das Eisenbahngeschäft von Siemens als sehr gesund. Auf Sicht von fünf Jahren sei auch die Frage der Größe kein Problem, heißt es in München. Bei den Zukunftsthemen wie der Digitalisierung sei man führend.
Anfang vergangener Woche wurden laut den Kreisen letzte Vorschläge in Brüssel unterbreitet, jetzt wartet man in München die Entscheidung ab, die offiziell für den 18. Februar vorgesehen ist. Wettbewerbskommissarin Margrethe Vestager hat schon mehrfach öffentlich Bedenken gegen das Vorhaben geäußert. Kartellwächter aus Großbritannien, den Niederlanden, Belgien und Spanien machten ihre Ablehnung sogar öffentlich, auch das Bundeskartellamt stellte sich quer.
Wesentlicher Knackpunkt aus Sicht der Wettbewerbshüter sind offenbar die Hochgeschwindigkeitszüge. Der Münchner Konzern baut den ICE, der außer in Deutschland noch in etlichen weiteren Ländern fährt, Alstom den TGV, der nur in Frankreich unterwegs ist. Um die Bedenken der Kommission zu zerstreuen, hat Siemens den Unternehmenskreisen zufolge angeboten, die Technologie ihrer neu entwickelten Zugplattform Velaro Novo Wettbewerbern zur Verfügung zu stellen. Auf ihrer Basis will Siemens in Zukunft nicht nur ihre ICE, sondern auch alle anderen Züge konstruieren - von der Stadtbahn bis zum Regionalzug.
Brüssel habe verlangt, dass Siemens für die Dauer von zehn Jahren auf Neugeschäft mit dieser Plattform im Bereich der Hochgeschwindigkeitszüge verzichte, sagte die mit der Situation vertraute Person weiter. Siemens sei dazu aber nur für maximal fünf Jahre bereit.
Bei der Signaltechnik, wo die Kommission ebenfalls Bedenken geäußert hatte, sieht man in München unterdessen gute Chancen, die Anforderungen der Kartellwächter erfüllt zu haben. Hier bliebe am Ende weniger Geschäft, als es Siemens zuvor alleine hatte, hieß es von dem Informanten.
Hintergrund für die geplante Fusion der Eisenbahngeschäfte von Siemens und Alstom ist die wachsende Konkurrenz der großen chinesischen Staatskonzerne. Der größte Schienenfahrzeughersteller der Welt, CRRC, drängt massiv auf Auslandsmärkte. In den USA war er zuletzt bei etlichen Ausschreibungen erfolgreich.
Aus Paris und Berlin gibt es deshalb politische Unterstützung für das Projekt eines europäischen Champions im Eisenbahngeschäft. EU-Kommissarin Vestager sagte dazu vergangene Woche, sie habe generell nichts gegen die Bildung von europäischen Champions. "Wir dürfen sie aber nicht bauen, indem wir den Wettbewerb unterminieren."
FRANKFURT (Dow Jones)
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Bildquellen: Juergen_Wallstabe / Shutterstock.com, Carsten Reisinger / Shutterstock.com
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