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Elon Musk auf Kuschelkurs mit Donald Trump: Was erhofft sich der Tesla-Chef?

26.01.17 19:04 Uhr

Elon Musk auf Kuschelkurs mit Donald Trump: Was erhofft sich der Tesla-Chef? | finanzen.net

Im US-Wahlkampf hatte der Tech-Milliardär Elon Musk noch eine klare Meinung zu Donald Trump: Für den Posten im Weißen Haus hielt er ihn für ungeeignet. Doch nach der Wahl wird er sogar Mitarbeiter in Trumps Beraterteam und scheint Feuer und Flamme für seinen neuen Job.

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Mit der Verpflichtung von Tesla-Chef Elon Musk als persönlichen Berater in Sachen Wirtschaftspolitik hatte der neue US-Präsident Donald Trump vor einigen Wochen für eine riesige Überraschung gesorgt. Schließlich waren die meisten Tech-Bosse aus dem Silicon Valley Donald Trump im Vorfeld seiner Wahl alles andere als wohlgesonnen - Musk galt als einer seiner größten Kritiker. Doch Elon Musk nimmt seinen Job in Trumps Beraterteam offenbar ernst. Die Frage ist: Was erhofft sich der umtriebige Milliardär von einer engen Zusammenarbeit mit dem neuen Präsidenten?

Größter Streitpunkt: Energiepolitik

In Sachen Energiepolitik könnten Elon Musk und Donald Trump nicht weiter auseinanderliegen. Während der eine mit seinen Unternehmen Tesla und SolarCity klar für "grüne", erneuerbare Energien steht und sich in der Vergangenheit mehrfach dafür ausgesprochen hat, dass die USA ihre Abhängigkeit von fossilen Energieträgern deutlich verringern muss, steht die Trump-Regierung für genau das Gegenteil. Zwar leugnet der neue Präsident inzwischen nicht mehr, dass es einen gewissen Zusammenhang zwischen den Folgen menschlichen Handelns und dem Klimawandel gibt, es käme aber "darauf an, wieviel", so Trump Ende 2016. Dass er fossilen Energien trotzdem den Vorzug geben werde, betonte er allerdings diverse Male. Diesen Energieträgern räumt Trump großes Potenzial ein, den Kohlebergbau will er von Umweltauflagen befreien, Kohle-Kumpeln versprach er im Rahmen seiner Wahlkampfauftritte wieder Jobs.

Keine Chance für eine Annäherung zwischen Musk und Trump in energiewirtschaftlichen Fragen, möchte man meinen. Doch Elon Musk sieht das möglicherweise anders: Trumps umstrittene Berufung von Rex Tillerson ins Amt des US-Außenministers hat Musk überraschenderweise verteidigt. Tillerson, ein vehementer Leugner des Klimawandels und ehemaliger Chef des Ölmultis ExxonMobil geht eigentlich so gar nicht mit der Einstellung von Musk konform. Trotzdem erklärte der Tesla-Chef: "Auch, wenn es überraschend klingen mag", er glaube daran, dass Rex Tillerson das Potenzial habe, "ein hervorragender Außenminister zu werden". Solange man seine Handlungen nicht kritisieren könne, solle er eine Chance bekommen, bat Musk die 6,8 Millionen Follower seines Twitter-Accounts.

Twitter-User reagieren ambivalent auf Musks Rückendeckung

Während der Tesla-Chef einige zustimmende Kommentare zu dieser Einstellung einfuhr, reagierten andere Teile seiner Fan-Gemeinde wenig verständnisvoll auf die Rückendeckung für den ehemaligen Exxon-Chef. "Das überrascht mich nicht. Du bist ein reicher weißer Mann, Tillerson ist die Wahl reicher weißer Männer", so ein Twitter-User an Elon Musk gerichtet.

"Tillerson steht für 'Öl zuerst'", so ein anderer User.

Musk verteidigt sich

Doch Elon Musk kann seine Einstellung zu dem ehemaligen Exxon-Chef begründen: Rex Tillerson unterstützt die Idee einer CO2-Steuer. "Darauf kommt es wirklich an", so Musk in einer Diskussion auf Twitter weiter.

Möglicherweise nimmt Trump also den Support der Ölindustrie in Kauf, um ein für ihn wichtiges Thema voran zu bringen. Denn der Tesla-Chef fordert bereits seit geraumer Zeit eine strenge Verschärfung von Kohlendioxid-Obergrenzen durch eine entsprechende Steuer. Mit dieser Steuer könnten die schlimmsten Auswirkungen des Klimawandels abgemildert werden, hatte der Milliardär stets betont.
Seine Unterstützung für Tillerson könnte also ein kluger Schachzug des Öko-Pioniers sein, der sich Klimaschutz auf die Fahnen geschrieben hat.

Kann Musk Trump positiv beeinflussen?

Viele Beobachter sehen die aktive Beteiligung von Musk im Beraterteam des US-Präsidenten auch als realistische Möglichkeit, positiv auf die Entscheidungen der Trump-Administration Einfluss zu nehmen. Schließlich ist die US-Wirtschaft von den großen Silicon Valley-Konzernen, die Milliarden in den Wirtschaftskreislauf zurückpumpen, abhängig. Auch wenn der neue US-Präsident mehrfach Drohungen gegen heimische Unternehmen ausgestoßen und bei Produktionsverlagerungen ins Ausland mit horrenden Strafzöllen gedroht hat: Trump ist auch auf den Goodwill der Tech-Riesen angewiesen. Ebenso wie die Silicon Valley-Stars auf ein Einlenken Trumps, etwa in Steuer- oder Immigrationsfragen, wenn es um die Besetzung wichtiger Positionen mit Fachkräften aus dem Ausland geht. Möglicherweise ist Musks Mitarbeit in Trumps Team daher keine Annäherung an die politischen Positionen des US-Präsidenten, sondern vielmehr ein Türöffner für eine vertrauensvolle Zusammenarbeit zwischen US-Wirtschaft und US-Politik.

Redaktion finanzen.net

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