Weiterhin zuversichtlich

TeamViewer-Aktie gibt zum Handelsschluss deutlich ab: TeamViewer bekräftigt Ausblick für Gesamtjahr

03.08.21 17:52 Uhr

TeamViewer-Aktie gibt zum Handelsschluss deutlich ab: TeamViewer bekräftigt Ausblick für Gesamtjahr | finanzen.net

Der Softwarekonzern TeamViewer hält nach einem schwächeren zweiten Quartal an seinem Ausblick für das Gesamtjahr fest.

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"Das Geschäft hat sich im Juni sehr positiv entwickelt, daher sind wir zuversichtlich, dass wir unseren erfolgreichen Wachstumskurs in der zweiten Jahreshälfte fortsetzen und unsere Ziele erreichen", sagte CEO Oliver Steil laut Mitteilung.

Die bereinigte EBITDA-Marge soll im Gesamtjahr unverändert zwischen 49 Prozent und 51 Prozent liegen. Die Billings und die Umsätze sollen am unteren Ende der Spanne von 585 bis 605 Millionen Euro bzw 525 bis 540 Millionen Euro liegen. "Dank Investitionen in unseren Vertrieb sowie einer anziehenden Nachfrage im Enterprise-Segment gehen wir mit einer positiven Wachstumsdynamik in die zweite Jahreshälfte", so CFO Stefan Gaiser.

Das Unternehmen will wie geplant 2023 Billings von mehr als 1 Milliarde erreichen. Über 2023 hinaus soll ein "hohes" Billings-Wachstum von mindestens 25 Prozent pro Jahr erzielt werden. Im zweiten Quartal stieg, wie bereits im Juli berichtet, der Umsatz um 7 Prozent auf 122,8 Millionen Euro. Die Billings kletterten um 15 Prozent auf knapp 122 Millionen Euro. Operativ sank der Gewinn, unter anderem wegen Forschungs- und Entwicklungskosten sowie höherer Vertriebskosten, auf 29,0 Millionen von 44,8 Millionen Euro. Unter dem Strich verdiente TeamViewer 14,7 (Vorjahr: 30,3) Millionen Euro, je Aktie 0,07 (0,15) Euro.

Anleger zweifeln an TeamViewer - Aktie unter Ausgabepreis

Bei den Aktionären von TeamViewer haben am Dienstag die Bedenken hinsichtlich des Wachstums und der teuren Werbeoffensive weiter zugenommen. Der Kurs des Spezialisten für Fernwartungs- und Videokonferenzsoftware weitete das Minus bei zuletzt 25,61 Euro auf 10,11 Prozent aus. Die Aktien sind damit weniger wert als im September 2019 zum Börsengang, als sie zu 26,25 Euro ausgegeben worden waren.

TeamViewer verdiente im zweiten Quartal wegen gestiegener Kosten unter dem Strich nur noch halb so viel wie ein Jahr zuvor, wie aus dem am Dienstag veröffentlichten Quartalsbericht mit den detaillierten Zahlen hervorgeht. Die wichtigsten operativen Kennziffern waren schon bekannt. Im Vorjahr hatte das auf Fernwartungs- und Videokonferenzsoftware spezialisierte Unternehmen von einer starken Sondernachfrage in der Corona-Krise profitiert.

Seitdem hat TeamViewer viel Geld ins Wachstum gesteckt, was die Kosten nach oben trieb. Unter anderem war das Unternehmen einen kostspieligen Sponsoring-Vertrag mit dem Fußballclub Manchester United eingegangen, der sich negativ auf die Jahresziele auswirkte und Anlegern die Stimmung verdarb.

Da war es auch kaum eine Hilfe, dass das Unternehmen im Rest dieses Jahres weiter mit Besserung rechnet. Das Management um Chef Oliver Steil hatte bereits früh angekündigt, dass dieses Jahr vor allem im dritten und vierten Quartal mit stärkerem Wachstumsschwung gerechnet werden könne - auch wegen der starken Vergleichsperiode zu Beginn des vergangenen Jahres. Die Hoffnung auf ein besseres zweites Halbjahr teilen zwar auch einige Analysten. Stacy Pollard von JPMorgan etwa sieht den Tiefpunkt für das Unternehmen erreicht.

Die Anleger überzeugte dies am Dienstag aber nicht, Händler sahen in all dem vorerst kein Trostpflaster. "Die Zweifel über die positive Wirkung der Marketing-Pläne konnte TeamViewer unter Börsianern letztlich nicht ausräumen", sagte Experte Frederik Altmann von der Alpha Wertpapierhandelsbank.

Das Unternehmen wurde bis Anfang des Jahres als großer Pandemie-Gewinner gefeiert, da die Fernwartungslösungen in Zeiten der Home-Office-Arbeit begehrt waren. Spätestens seit dem Frühjahr spiegeln sich die Zweifel von Anlegern aber verstärkt im Kurs wieder, die Aktie ist mittlerweile weniger wert als vor der Pandemie. Seit dem Jahreshoch von 49,64 Euro haben die Anteilsscheine nun schon fast die Hälfte an Wert eingebüßt, seit dem Rekord in Höhe von knapp 55 Euro vor einem Jahr sogar noch mehr.

Schritt für Schritt rückt das bisherige Tief von 21,38 Euro kurz nach dem Börsengang im Jahr 2019 in Reichweite - und das obwohl acht der zehn im dpa-AFX-Analyser erfassten Experten eine Kaufempfehlung aussprechen. Keiner der Experten hat zudem derzeit ein Kursziel von weniger als 30 Euro auf dem Zettel.

FRANKFURT (Dow Jones / dpa-AFX)

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