Weiterer Meilenstein

Wertvollste Aktiengesellschaft der Welt - Apples Weg zu 2 Billionen US-Dollar Marktkapitalisierung

03.05.22 06:15 Uhr

Apple: Auf dem Weg zur 2-Billionen-Dollar-Marke | finanzen.net

38 Jahre an der Börse benötigte Apple, um die erste Billionenmarke zu knacken. Im August 2018 ging der Tech-Gigant als erster US-Konzern mit einer dreizehnstelligen Bewertung in die Bücher der Finanzgeschichte ein. Nun, fast drei Jahre später, wurde die zweite Billionenmarke geknackt.

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¬ In Zeiten, in denen eine Vielzahl an Unternehmen mit den schwerwiegenden Folgen der COVID-19-Pandemie zu kämpfen hat, wirken die Zahlen, die der kalifornische Konzern für das zweite Quartal 2022 liefert, höchst bemerkenswert. Bereits im vergangenen Jahr erreichte Apple als zweites Unternehmen überhaupt hinter dem saudischen Ölkonzern Saudi Aramco eine Marktkapitalisierung von mindestens 2 Billionen US-Dollar.

Aus der Garage an die Börse

Die Geschichte nahm am 1. April 1976 ihren Anfang, als Steve Jobs, Steve Wozniak und Ronald Wayne (der Apple nur kurze Zeit später wieder verließ) das Unternehmen Apple gründeten und die ersten Computer noch in der Garage von Steve Jobs‘ Eltern zusammenschraubten. Etwas mehr als vier Jahre später, am 12. Dezember 1980, folgte der Börsengang zu einem Einstandspreis von 22 US-Dollar je Aktie.

1996 stand Apple kurz vor dem Aus. Ein Jahresverlust von einer Milliarde US-Dollar stand zu Buche, der Aktienkurs fiel von 70 auf 14 US-Dollar und mit der Einführung von "Windows 95" wurde das Unternehmen von dessen Rivalen Microsoft nahezu komplett aus dem Markt gedrängt. Mit Steve Jobs als Geschäftsführer und Innovationen wie dem iPod oder iTunes katapultierte man sich dann jedoch aus der Misere nach oben und zurück in die schwarzen Zahlen.

Verkaufsschlager iPhone

Ein wahrer Meilenstein für den Konzern folgte 2007. In einer bis heute als legendär erachteten Keynote präsentierte Steve Jobs das allererste iPhone und revolutionierte damit den gesamten Handymarkt. Bis heute wurde das iPhone über 1,6 Milliarden Mal verkauft und generierte dabei einen Umsatz von über einer Billion US-Dollar.

2010 führte Apple weltweit den Touchscreen-Computer iPad ein. Wie der Spiegel berichtete, musste aufgrund des Verkaufsbooms in den USA sogar die Einführung außerhalb der USA verschoben werden, da selbst Apple den anfänglichen Erfolg unterschätzt hatte. Es folgten weitere Innovationen wie beispielsweise die AppleWatch oder die AirPods, mit denen bis heute viele weitere Märkte in erfolgreicher Manier von Apple dominiert werden.

Im Jahr der iPhone-Einführung 2007 betrug Apples Umsatz noch rund 24 Milliarden US-Dollar. Zehn Jahre später, 2017, hatte sich der Umsatz auf über 229 Milliarden US-Dollar fast verzehnfacht. Ein Gewinn von 48,35 Milliarden US-Dollar stand im selben Jahr in der Bilanz.

Apple-Bewertung auf 1.000.000.000.000 US-Dollar

Seit 2015, als Apples Umsatz mit einem großen Sprung von 182,8 Milliarden US-Dollar aus dem Vorjahr auf satte 233,7 Milliarden US-Dollar anwuchs, wurden kontinuierlich Umsätze von mehr als 200 Milliarden US-Dollar generiert. In Apples bisher umsatzstärkstem Jahr 2018, mit 265,6 Milliarden US-Dollar, konnte der Konzern ebenso einen Rekordgewinn von 59,5 Milliarden US-Dollar verzeichnen. Das führte dazu, dass Apple als erster US-Konzern der Finanzgeschichte im August 2018 eine dreizehnstellige Konzernbewertung von über einer Billion US-Dollar zugeschrieben wurde.

Nun, fast drei Jahre später, wurde die Mauer der 2-Billionen-US-Dollar-Marke durchbrochen. Doch davon war Apple im September 2019 noch ungefähr genauso weit weg wie im August 2018, denn hinsichtlich der Konzernbewertung herrschte in dem Zeitraum Stagnation. Im Grunde schaffte Apple den Aufstieg auf 2 Billionen US-Dollar also nicht von August 2018 bis heute, sondern eher von September 2019 bis heute.

Von 1 Billion US-Dollar auf 2 Billionen US-Dollar

Damit stellt sich die Frage, wodurch Apple in etwas mehr als 11 Monaten nochmal um eine ganze Billion US-Dollar wertvoller werden konnte. Wie Daniel Martins bei AppleMaven herausstellt, wird wahrscheinlich keine einzelne Ursache zu diesem gigantischen Wertezuwachs geführt haben. Eher dürfte das auf mehrere Faktoren zugleich zurückzuführen sein.

Zum einen unterliege Apples Dienstleistungs-Segment viel stärkeren Wachstumsraten, als das Apple-Management ursprünglich anpeilte. Die Service-Sparte trage laut Daniel Martins durch lukrativere Margen und zuverlässigere Vorhersagen von Umsätzen zur höheren Firmenbewertung bei. Zum anderen waren Apples sogenannte "Wearables", vor allem die Apple Watch sowie die neuen AirPods, sehr erfolgreich und konnten sich je eine durchaus dominante Position in deren Märkten erarbeiten. Außerdem dürfte der Technologiewandel hin zu 5G Apple mit seinen 5G-unterstützenden Geräten in die Karten gespielt haben, was vor allem Analysten und Investoren mit Freude aufgenommen haben.

Und schließlich waren Apple-Aktien in den vergangenen Monaten heiß begehrt, wie die enorme Kursrally der vergangenen Monate zeigt. Vor allem Warren Buffets Berkshire Hathaway zeigte sich sehr interessiert an den begehrten Wertpapieren aus Kalifornien. Nach und nach wurde der Anteil Apples am Gesamtportfolio erhöht. Im Februar 2020 bezeichnete Warren Buffett höchstpersönlich Apple als "bestes Unternehmen der Welt". Zum Ende des vierten Quartals 2021 hielt Warren Buffets Investmentfirma rund 157,5 Milliarden US-Dollar in Apple-Aktien, was eine höhere Bewertung zusätzlich begünstigt haben dürfte.

Apple zeigt Stärke in Pandemie-Zeiten

Von einer COVID-19-Krise ist bislang keine Spur beim kalifornischen Tech-Giganten. Mit der Firmenbewertung von über 2 Billionen US-Dollar gehen durchaus erfolgreiche Kennzahlen für das abgelaufene zweite Quartal 2020 einher. Wie eingangs erwähnt, baute Apple den Umsatz um 11 Prozent auf 59,7 Milliarden US-Dollar aus, was ein Bestwert für das Ende Juni abgeschlossene Jahresviertel bedeutet, und der Gewinn konnte im selben Zeitraum um 12 Prozent auf 11,25 Milliarden US-Dollar angehoben werden. Zahlen und Entwicklungen, die in krisenbehafteten Zeiten durchaus positiv hervorstechen.

Philipp Beißwanger / Redaktion finanzen.net

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Bildquellen: Vividrange / Shutterstock.com, apple

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