Deutsche HVPI-Inflation steigt im Oktober auf 4,6 Prozent
Der Inflationsdruck in Deutschland hat sich im Oktober nochmals verstärkt.
Der Harmonisierte Verbraucherpreisindex (HVPI) stieg auf eine Jahresrate von 4,6 (September: 4,1) Prozent, wie das Statistischen Bundesamt (Destatis) mitteilte. Die von Dow Jones Newswires befragten Volkswirte hatten 4,5 Prozent prognostiziert. Gegenüber dem Vormonat erhöhte sich der Index um 0,5 Prozent. Volkswirte hatten einen Anstieg um 0,5 Prozent erwartet.
Der nationale deutsche Verbraucherpreisindex stieg gegenüber dem Vorjahr um 4,5 (4,1) Prozent. Die monatliche Teuerungsrate betrug 0,5 Prozent. Volkswirte hatten eine Jahresrate von 4,4 Prozent und eine Monatsrate von 0,4 Prozent erwartet.
Experten erklären die hohe Inflation unter anderem mit Basiseffekten durch niedrige Preise im Jahr 2020, so etwa wegen der temporären Senkung der Mehrwertsteuersätze und des damaligen Preisverfalls der Mineralölprodukte. Inzwischen sind die Preise für Erdgas und Erdöl förmlich explodiert. Hinzu kommen die CO2-Bepreisung zu Beginn dieses Jahres sowie krisenbedingte Effekte wie Materialengpässe in bestimmten Bereichen.
Nach Einschätzung der Bundesbank sind bis zum Jahresende vorübergehend Inflationsraten von rund 5 Prozent möglich. Anfang 2022 dürfte sich die Teuerung zwar spürbar ermäßigen, aber bis zur Jahresmitte noch über 2 Prozent liegen, so die Erwartung.
Von Andreas Plecko
FRANKFURT (Dow Jones)
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