VW-Aktie stärker: Volkswagen setzt Beauftragte für Menschenrechte ein - Baustart für Batteriezellwerk in Salzgitter
Der Autohersteller Volkswagen hat mit Kerstin Waltenberg eine Beauftragte für Menschenrechte berufen.
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Sie gehört zur Compliance-Abteilung und soll in dieser Funktion direkt an den Vorstand berichten, wie das "Handelsblatt" am Mittwoch berichtete. Ein Sprecher des Wolfsburger Konzerns bestätigte die Personalie, die Volkswagen-Chef Herbert Diess dem Aufsichtsrat am Freitag vorstellen soll. Die Berufung von Waltenberg sei vor allem eine Reaktion auf die Einführung des Lieferkettengesetzes in Deutschland zum 1. Januar 2023, sagte der Sprecher.
Die Aufwertung ist laut "Handelsblatt" auch eine Reaktion auf die Kritik am China-Engagement von VW. Dabei geht es um das Werk in der Uiguren-Region Xinjiang. In der Region im Nordwesten Chinas wird laut Menschenrechtlern die uigurische Minderheit von Peking systematisch unterdrückt.
VW-Batteriefirma soll 20.000 Jobs schaffen - Pläne auch in Amerika
Der Volkswagen-Konzern will in seiner neu gegründeten Batteriefirma in Europa mittelfristig bis zu 20 000 Menschen beschäftigen und prüft auch in Nordamerika den Aufbau eigener Zellwerke. Das PowerCo genannte Unternehmen soll in der Zeit bis 2030 über 20 Milliarden Euro Umsatz pro Jahr erzielen, wie VW am Donnerstag in Salzgitter zum Baubeginn der ersten konzerninternen Fabrik für Elektroauto-Akkuzellen in Deutschland ankündigte.
Dieselbe Summe wird an Gesamtinvestitionen eingeplant. Nach Angaben des Betriebsrats soll es in der niedersächsischen Stadt insgesamt 5000 Jobs in der Zellfertigung - davon etliche aus der Transformation des Motorenbaus - sowie in den zentralen Bereichen von PowerCo geben. Derzeit arbeiten dort im bestehenden Motorenwerk knapp 7000. Zu der Grundsteinlegung für die neuen Hallen kamen auch Kanzler Olaf Scholz und Ministerpräsident Stephan Weil (beide SPD).
Die Verbrenner-Fertigung wird weiter abnehmen und langfristig auslaufen. Allerdings soll die PowerCo von Salzgitter aus den Großteil des Batteriegeschäfts des Konzerns steuern. Es geht um die gesamte Wertschöpfungskette vom Rohstoffeinkauf über die Produktion bis zum Recycling. Ein Forschungszentrum ist ebenfalls angegliedert.
Ab 2025 will VW in dem neuen Werk, das neben der Motorenproduktion entsteht, die sogenannte Einheitszelle herstellen. Sie soll in vier von fünf Konzernfahrzeugen eingesetzt werden und die Fertigungskosten für die zentralen Akku-Elemente halbieren. Gedacht ist sie also für die Modelle im Massengeschäft, nicht für Oberklasseautos.
Ausgehend von einer elektrischen Gesamtenergie von 20 Gigawattstunden (GWh) peilt man in Salzgitter über mehrere Schritte eine Jahresmenge von 40 GWh an. Das soll für die Ausrüstung von gut einer halben Million E-Autos reichen. Diese Größenordnung ist auch das Ziel bei fünf weiteren Zellwerken in Europa. Das nordschwedische Skellefteå und Valencia in Spanien stehen dafür neben Salzgitter bereits fest.
Für die übrigen drei Standorte soll es Bewerbungen unter anderem aus Deutschland und Osteuropa geben. Auch mögliche "Gigafabriken" in Nordamerika sind in der Vorbereitung. In China arbeitet VW mit dem Zellhersteller Gotion zusammen, in Europa mit Northvolt aus Schweden.
Mehr Vereinheitlichung erhofft sich Volkswagen auch von seinen Plänen zu "Standardfabriken" für die Zellfertigung - nach dem Vorbild der verschiedenen Fahrzeugbaukästen und -plattformen. Gemeinsam mit dem Großlieferanten Bosch prüft man die Ausstattung kompletter Werke. "So entstehen Fabriken, die sich schnell auf weitere Produkt- und Produktionsinnovationen umstellen lassen", erklärt der Konzern dazu.
Via XETRA klettert die VW-Aktie zwischenzeitlich um 4,44 Prozent auf 126,00 Euro.
/koe/DP/stw
WOLFSBURG (dpa-AFX)
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