Wasserstofftechnologie

Historie, Umsätze, Pläne: Das sollten Anleger zu Tesla-Konkurrent Nikola wissen

01.04.22 03:52 Uhr

Nikola: Eine Einführung in die Wasserstofftechnologie | finanzen.net

Nachdem das Unternehmen Nikola im Jahr 2020 einen erfolgreichen Börsenstart hinlegen konnte, sind die Kurse seither deutlich zurückgegangen. Für 2022 will sich der Konzern verstärkt auf die Auslieferung seiner LKW-Modelle und die Umsatzgenerierung konzentrieren.

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• Börsenwert ist 2021 wieder gestiegen
• Erste Exemplare des Modells Tre BEV wurden an Konsumenten und Händler ausgeliefert
• Skandal sorgte für Kurseinbrüche

Nikola Motors schreibt weiterhin Verluste

Nikola Motors, ein US-amerikanischer Hersteller von hybriden LKWs, erwirtschaftete auch 2021 keinen Umsatz, dies geht aus dem Unternehmensbericht für das Jahr 2021 hervor, der Ende Februar 2022 veröffentlicht wurde. Auch der Börsenwert des Startups, der im Jahr 2020 zwischenzeitlich über dem von Ford gelegen hatte, ist 2021 gesunken.

Im vierten Quartal 2021 hat Nikola nach eigenen Angaben die ersten Vorläufer seines Modells Tre Battery-Electric Truck (Tre BEV) an Konsumenten und Händler ausgeliefert. Im März startete die Serienproduktion des Lkw Tre im Werk in Coolidge im US-Bundesstaat Arizona. Die ersten Auslieferungen sollen im zweiten Quartal 2022 erfolgen.
Zudem hat das Unternehmen damit begonnen, sein Produktionswerk in Coolidge im US-Bundesstaat Arizona zu erweitern. In einer Pressemitteilung vom Februar 2022 sagte Mark Russell, CEO bei Nikola, dass sich Nikola 2022 darauf fokussiere, Fahrzeuge auszuliefern und Umsatz zu generieren.

Nikola-Börsenkurs sinkt nach anfänglichem Höhenflug

In den vergangenen Jahren wurde Nikola Motors als Konkurrent für Tesla gehandelt. Beide Unternehmen haben sich bei der Namensgebung vermutlich am Erfinder Nikola Tesla orientiert. Hinzu kommt, dass beide Hersteller bei ihren Fahrzeugen auf nachhaltige und innovative Technologien setzen. Wie Nikola konnte auch Tesla zu Beginn trotz niedriger Umsätze eine relativ hohe Aktienbewertung erzielen.

Nikola Motors kann jedoch nicht als direkter Konkurrent zu Tesla angesehen werden. Während Tesla elektrobetriebene PKW entwickelt und produziert, nutzt Nikola die Wasserstofftechnologie, um Lkw für den kommerziellen Gebrauch sowie Pickups zu produzieren.

Das 2014 gegründete Unternehmen fusionierte im März 2020 mit VectolQ, um auf diese Weise letztendlich als Aktiengesellschaft zu gelten. Am 4. Juni 2020 ging Nikola dann mit einem Einstiegskurs von 35 US-Dollar an die die Börse. Schon nach wenigen Tagen erreichte die Aktie ein Zwischenhoch bei 88 US-Dollar - eine Wertsteigerung von rund 150 Prozent.

Der Höhenflug von Nikola aus dem Jahr 2020 scheint angesichts steigender Verluste und eines sinkenden Börsenkurses allerdings zumindest vorerst ein Ende gefunden zu haben.
Nikola wird von Experten als Hoch-Risiko-Investment eingestuft, die außerordentliche Rendite ist mit einem hohen Risikofaktor verbunden. Ein unrentables Unternehmen mit signifikanten Kurssteigerungen ist per se nichts Ungewöhnliches, doch bei Nikola Motors ist dieses Phänomen noch stärker ausgeprägt.

Verkauf geht schleppend voran

Ähnlich wie Tesla hat es sich Nikola Motors zum Ziel gemacht, im Mobilitätssektor neue Maßstäbe zu setzen. Die Ambitionen des Startups werden durch den längerfristigen Hype um Wasserstoffenergie zusätzlich gestützt. Experten von Barclays prognostizieren einen Billionenmarkt für dieses Segment, welcher sich bis 2050 entwickeln werde.

Allerdings ist diese Prognose und eine damit verbundene Investition in das Startup mit hohem Risiko verbunden. Zwar kann mit relativ großer Wahrscheinlichkeit gesagt werden, dass Wasserstoff in Zukunft eine wichtige Rolle spielen wird, doch in welchem Zeitraum das der Fall sein wird und vor allem welches Unternehmen sich letztendlich als großer Gewinner herauskristallisieren wird, kann zum jetzigen Zeitpunkt nicht vorausgesagt werden.

2021 sollten die ersten Fahrzeuge auf den Markt kommen. Tatsächlich konnte das Unternehmen im Dezember 2021 zwei Fahrzeuge des Modells Tre Battery-Electric Truck (Tre BEV) an das Unternehmen Total Transportation Services Inc ausliefern. Im Dezember 2021 wurde bekannt, dass das Unternehmen Heniff Transportation 10 Trucks bei dem Händler Thompson Truck Centers erworben hat, das Mitglied in Nikolas Vertriebsnetzwerk ist. 2022 will Nikola 300 - 500 Fahrzeuge des Typs Tre BEV an Kunden ausliefern.

Der Betrugsskandal

Nach einem erfolgreichen Börsenstart mit schwindelerregendem Kurszuwachs auf 93,99 US-Dollar konnten sich die Investoren auch im September 2020 noch über positive Neuigkeiten freuen. So wurde General Motors als neuer Partner mit Anteilen von elf Prozent bekannt gegeben, was zunächst als vielversprechendes Zeichen für Nikola als Unternehmen gedeutet wurde.

Im November 2020 schwang die Euphorie allerdings in Bärenstimmung um, nachdem sich Nikola Vorwürfen des Betrugs durch den Leerverkäufer Hindenburg Research gegenübersah. Auch das US Department of Justice schaltete sich ein und ging den Behauptungen nach, dass Nikola falsche Angaben gegenüber potenziellen Kunden gemacht haben soll. Speziell wurde dem Unternehmen unter anderem vorgeworfen Werbevideos manipuliert zu haben, sodass der Eindruck entstanden sei, die wasserstoffbetriebenen Trucks würden aus eigener Kraft fahren. Dabei stellte sich heraus, dass die Wasserstofftrucks lediglich einen Abhang herunterrollten, was Nikola auf Nachdruck schlussendlich auch eingestand.

Der Skandal führte zu massiven Kurseinbrüchen und kostete Milton die Geschäftsführung, zudem zog sich General Motors aus der geplanten Zusammenarbeit zurück und trennte sich vom Aktienpaket an Nikola. Zweifel an dem Geschäftsmodell des Konzerns machten sich vermehrt breit und werfen auch heute noch einen Schatten über Nikola.

M. Wieser / Redaktion finanzen.net

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Bildquellen: Nikola

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