Dell-Aktie, HP-Aktie, Lenovo-Aktie & Co.: Diese IT-Unternehmen produzieren künftig in Indien - und erhalten Millionensubventionen
Indien hat China nicht nur bevölkerungsmäßig überholt, sondern gilt derzeit auch als deutlich wachstumsstärker. Immer mehr Unternehmen expandieren nach Indien - beispielsweise produziert Apple einen immer größer werdenden Teil seiner iPhones in indischen Fabriken. Nun werden 27 weitere Unternehmen nachziehen und ihre Fertigung in Indien ausbauen.
Werte in diesem Artikel
• Indische Regierung legt Subventionsprogramm für IT-Hardwareunternehmen auf
• Ziel: Förderung der lokalen IT-Produktion in Indien
• Viele bekannte Teilnehmer am Programm: Dell, HP, Lenovo, Asus, Acer & Co.
Die IT-Branche in Indien erlebt einen wahren Boom. Von Experten wird erwartet, dass der indische IT-Hardwaremarkt von 15,52 Milliarden US-Dollar im Jahr 2022 auf 22,77 Milliarden Dollar im Jahr 2027 ansteigen wird, wie "CNBC" berichtet. Kein Wunder also, dass IT-Unternehmen aus der ganzen Welt mit den Hufen scharren und es kaum erwarten können, in dem gigantisch großen und enorm wachsenden indischen Markt Fuß zu fassen. Nicht nur für Anleger, sondern auch für Unternehmen wird Indien somit eine immer attraktivere Alternative zu China .
Indische Regierung genehmigt neues Subventionsprogramm
Für die wachsende Anzahl an IT-Firmen, die in Indien produzieren, ist neben der Kaufkraft der indischen Konsumenten auch die unternehmensfreundliche Wirtschaftspolitik der indischen Regierung verantwortlich. Das jüngste Beispiel für diesen pro-aktiven Ansatz von Neu-Delhi ist das im Mai genehmigte PLI-Programm 2.0 für IT-Hardware. Dabei handelt es sich um ein produktionsgebundenes Anreizsystem, mit dem das Land die inländische Fertigung ankurbeln und große Investitionen in die Wertschöpfungskette anziehen will. Das PLI-Programm 2.0 verfügt über ein Budget von 170 Milliarden indischen Rupien (etwa 2 Milliarden US-Dollar). Es ist auf sechs Jahre verteilt und umfasst die Herstellung von Laptops, Tablets, All-in-One-PCs, Mikro-PCs und Servern.
27 Unternehmen kommen in den Genuss von Subventionen
Es gab viele Bewerber auf die Teilnahme an dem Programm, 27 Unternehmen aus verschiedenen Herkunftsländern wurden nun offiziell vom indischen Ministerium für Elektronik und IT ausgewählt. In der Liste der erfolgreichen Bewerber befinden sich illustre Namen: Neben dem Buffett-Liebling HP wird auch der zuletzt stark gewachsene US-Konzern Dell neue Fertigungsstätten in Indien bauen. In dem iKonzern Apple, dessen wichtiger taiwanesischer Zulieferer Foxconn angesichts wachsender politischer Unsicherheiten seine Produktion schrittweise von China nach Indien verlagert, haben die US-Konzerne Dell, HP & Co. ein erfolgreiches Vorbild.
Doch nicht nur US-Konzerne nehmen an dem indischen Subventionsprogramm teil. Mit Lenovo wird beispielsweise auch ein chinesischer Computer- und Smartphone-Hersteller in den Genuss der Millionensubventionen kommen. Lenovo hat im abgelaufenen dritten Quartal 2023 nach "Statista"-Informationen vor HP und Dell die weltweit meisten PCs verkauft. Aus Taiwan werden mit Acer und Asus zwei weitere Big Player an dem PLI-Programm 2.0 teilnehmen.
"23 der 27 genehmigten Antragsteller sind bereit, die Produktion am ersten Tag aufzunehmen", sagte der Minister für Eisenbahn, Kommunikation, Elektronik und IT, Ashwini Vaishnaw, vor führenden Vertretern der Industrie und den Medien. Es wird erwartet, dass die Unternehmen insgesamt 360 Millionen US-Dollar investieren und etwa 200.000 Arbeitsplätze schaffen werden, davon 50.000 direkte und 150.000 indirekte Arbeitsplätze.
Indien will zu "konkurrierenden Nationen" aufschließen
Indien will mit dem neuen Programm zu den großen IT-Produktionsländern - allen voran zum Rivalen China - aufschließen. "Der IT-Hardware-Herstellungssektor ist mit dem Fehlen gleicher Wettbewerbsbedingungen gegenüber konkurrierenden Nationen konfrontiert [...]. Es besteht Bedarf an einem Mechanismus, um die Produktionsschwächen gegenüber anderen großen Produktionsländern auszugleichen", zitiert "CNBC" aus der offiziellen Mitteilung des indischen IT-Ministeriums.
Das PLI-Programm 2.0 soll hierfür einen großen Beitrag leisten. "Es wird erwartet, dass das PLI-Programm 2.0 für IT-Hardware zu einer Erweiterung und Vertiefung des Produktionssystems führen wird, indem es die Lokalisierung von Komponenten und Unterbaugruppen fördert und einen längeren Zeitraum für die Entwicklung der Lieferkette innerhalb des Landes ermöglicht", so das Ministerium. Idealerweise könnte eine Win-Win-Situation entstehen, von der nicht nur die indische Wirtschaft profitiert, sondern auch die angesiedelten Unternehmen wie Dell, HP oder Lenovo sich in der rasant wachsenden indischen Mittelschicht neue Kundenkreise erschließen können.
Redaktion finanzen.net
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