Unabhängiger von China

NASDAQ-Titel Apple-Aktie fester: Apple verdreifacht offenbar iPhone-Produktion in Indien - stärkerer Fokus auf Recycling-Rohstoffe

13.04.23 22:08 Uhr

NASDAQ-Titel Apple-Aktie fester: Apple verdreifacht offenbar iPhone-Produktion in Indien - stärkerer Fokus auf Recycling-Rohstoffe | finanzen.net

Der US-Elektronikriese Apple kommt im Bemühen um mehr Unabhängigkeit von China laut Kreisen voran.

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Im vergangenen Geschäftsjahr produzierte Apple in Indien iPhones im Gegenwert von rund 7 Milliarden US-Dollar und damit dreimal so viel wie im Jahr zuvor, berichtete die Nachrichtenagentur Bloomberg am Donnerstag unter Berufung auf informierte Personen. In China war Apple zuletzt in stärkere Schwierigkeiten geraten, weil die einst strikten Covid-Lockdowns der Volksrepublik die vor Ort produzierenden Auftragsfertiger lahmgelegt hatten. Zudem übt die US-Regierung immer mehr Druck auf die Technologiebranche in China aus, so etwa durch die Beschränkung von Hightech-Chip-Exporten in das Land.

Darüber hinaus ist der Apple-Hauptfertiger Foxconn Technology in Taiwan beheimatet, welches die Volksrepublik China als sein eigenes Territorium ansieht - zuletzt erhöhten sich die Spannungen rund um den Inselstaat vor der chinesischen Ostküste. Apple weitet seine Fertigungsstruktur daher auf das stark bevölkerte Indien aus.

Der Konzern lässt seine Geräte über Auftragsfertiger herstellen. Die Zulieferer von Apple hätten im vergangenen Jahr ihre Produktionslinien in Indien in Rekordgeschwindigkeit ausgebaut, wie es im Bericht hieß. Der Konzern könnte im Herbst erstmals die kommende iPhone-Modellreihe gleichzeitig in China und in Indien produzieren, hieß es weiter. 2025 könnte ein Viertel der weltweit hergestellten iPhones dann aus Indien kommen. Apple wollte sich Bloomberg gegenüber nicht zu den Informationen äußern.

Indien tut sein Übriges, um mehr Produktion von Apple ins Land zu holen, unter anderem mit staatlichen Anreizen für die Smartphone-Produktion. Die iPhone-Fertiger Foxconn, Wistron und Pegatron sowie Bestandteile-Zulieferer wie Sunwoda, Avary, Foxlink und Salcomp hätten in Indien seit August 2021 insgesamt knapp 50.000 direkte Jobs und voraussichtlich rund 100 000 indirekte Jobs geschaffen, sagte ein Sprecher des indischen Elektronikministeriums der Deutschen Presse-Agentur Anfang des Jahres. Im März kündigte Foxconn an, im Bundesstaat Telangana eine große Produktionsstätte zu eröffnen, die in zehn Jahren 100.000 Jobs schaffen soll.

Apple baut bis 2025 Einsatz von Recycling-Rohstoffen stark aus

Apple will in zwei Jahren teils aus Konfliktregionen gewonnene Rohstoffe wie Kobalt oder Zinn in vielen Fällen nur aus dem Recycling verwenden. So soll bis 2025 in den vom iPhone-Konzern entwickelten Batterien zu 100 Prozent zurückgewonnenes Kobalt genutzt werden. Die Magnete in den Geräten werden dann zudem vollständig aus Seltenen Erden aus dem Recycling bestehen, wie Apple am Donnerstag mitteilte. Darüber hinaus sollen von Apple entwickelte Leiterplatten nur aus recyceltem Zinn gelötet und mit recyceltem Gold beschichtet werden, hieß es.

Die Ankündigung ist ein großer Schritt zu dem vor einigen Jahren ausgerufenen Ziel, bei der Produktion neuer Geräte irgendwann nur noch Recycling-Material einzusetzen. In großem Stil setzt Apple bereits etwa recyceltes Aluminium ein.

Bei Rohstoffen wie Gold, Zinn oder Kobalt steht die gesamte Elektronikindustrie oft in der Kritik, weil die Metalle häufig unter riskanten und menschenunwürdigen Bedingungen abgebaut werden. Apple hatte in den vergangenen Jahren Kontrollen in der Lieferkette eingesetzt, um die Herkunft der Materialien zu überwachen.

Zugleich wurde der Einsatz dieser Rohstoffe aus dem Recycling ausgebaut. So stammte Apple zufolge im vergangenen Jahr bereits ein Viertel des Kobalts in Apple-Produkten aus recyceltem Material, nach 13 Prozent 2021. Bei den Seltenen Erden sei der Recycling-Anteil binnen eines Jahres von 45 Prozent auf 73 Prozent gestiegen. Beim Metall Zinn waren es im vergangenen Jahr 38 Prozent.

Apple hat Roboter im Einsatz, die alte iPhones zum Recycling auseinandernehmen. Nach früheren Angaben des Konzerns kann etwa Kobalt aus den Batterien fast zu 100 Prozent für die Produktion neuer Akkus wiederverwendet werden. Apple setzte sich auch das Ziel, zum Jahr 2025 komplett auf Kunststoffe in seinen Verpackungen zu verzichten.

An der NASDAQ stieg die Apple-Aktie schlussendlich um 3,41 Prozent auf 165,56 US-Dollar.

NEU-DELHI / CUPERTINO (dpa-AFX)

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Bildquellen: Iakov Filimonov / Shutterstock.com, 1000 Words / Shutterstock.com

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