TeamViewer-Aktie mit kräftigem Abschlag: TeamViewer kann Erwartungen nicht erfüllen
Der Softwareanbieter TeamViewer hat im ersten Quartal angesichts höherer Vertriebs- und Marketingkosten weniger verdient als von Experten erwartet.
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Der Umsatz legte beim Fernwartungsspezialisten zu, im wichtigen Großkundengeschäft erneut deutlich, wie das MDAX-Unternehmen am Dienstag in Göppingen mitteilte. Bei der Anzahl kleinerer Vertragskunden konnte TeamViewer einen Rekordstand vermelden. Allerdings ist das Neugeschäft angesichts des Wirtschaftsumfelds weiter zäh. Die auch wegen Währungseffekten unter Druck geratene Profitabilität fiel ebenfalls enttäuschend aus. Die Aktie fiel deutlich.
Das Papier sank nach dem Handelsstart um bis zu gut zehn Prozent. Zuletzt lag der Kurs noch 5,9 Prozent im Minus bei 11,74 Euro. Für Analyst Toby Ogg von der US-Bank JPMorgan fiel das operative Ergebnis etwas geringer aus als am Markt erwartet. Die Entwicklung bei den Rechnungsstellungen (Billings) dürfte aber im Fokus der Anleger stehen. Goldman-Sachs-Experte Mohammed Moawalla wähnte Umsatz und Ergebnis insgesamt im Rahmen der Erwartungen. Auch er verwies jedoch auf schwächer ausgefallene Rechnungsbeträge.
"Das Umfeld ist wegen der wirtschaftlichen Lage weiter schwierig, bei vielen Kunden ziehen sich die Entscheidungen etwas in die Länge", sagte TeamViewer-Chef Oliver Steil im Gespräch mit der Finanz-Nachrichtenagentur dpa-AFX. "Die Kunden fahren aktuell auf Sicht." Die Rechnungsstellungen im Konzern (Billings) gingen in den ersten drei Monaten im Jahresvergleich um ein Prozent zurück. TeamViewer bekommt in der Regel zu Beginn eines Vertragszeitraums eine Vorauszahlung von den Kunden, der Umsatz wird dagegen nach und nach in den jeweiligen Zeiträumen gebucht.
Der Erlös stieg um sieben Prozent auf 161,7 Millionen Euro. Besser lief es insbesondere im Geschäft mit großen Vertragskunden (Enterprise-Segment), das von eingeworbenem Geschäft im vergangenen Jahr zehrte. "Wir hatten im ersten Quartal des vergangenen Jahres viele Mehrjahresdeals im Enterprise-Bereich, die sich aufgrund der Vorauszahlungen positiv auf die Billings ausgewirkt haben", erklärte Steil. "Das sehen wir wegen des schwierigeren Umfelds derzeit weniger."
Das um Sonderposten bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen legte im ersten Quartal im Jahresvergleich um zwei Prozent auf 65,2 Millionen Euro zu. Von Bloomberg befragte Analysten hatten im Schnitt mit mehr operativem Gewinn gerechnet.
TeamViewer hatte in den ersten drei Monaten wie angekündigt bereits Investitionen in Marketing und Vertrieb vorgezogen. Der reduzierte Umfang des Sponsorenvertrags mit dem englischen Fußballclub Manchester United dürfte sich hingegen erst im zweiten Halbjahr mit Einsparungen beim operativen Ergebnis positiv bemerkbar machen.
So lag die operative Ergebnismarge im ersten Quartal mit 40 Prozent um rund zwei Prozentpunkte unter dem Vorjahreswert. "Wir sind sehr zufrieden mit den 40 Prozent operativer Marge im ersten Quartal und liegen voll im Plan", sagte der Manager. "Rechnet man die negativen Währungseffekte heraus, liegen wir mit dem Jahresstart auch im Rahmen der Erwartungen." Aufs Jahr gesehen peilt Steil weiter mindestens 43 Prozent operative Marge bei einem Umsatz zwischen 660 und 685 Millionen Euro an.
Der Nettogewinn fiel um drei Prozent auf 22,3 Millionen Euro. Neben gestiegenen Kosten belasteten auch Verluste bei Beteiligungen. "Wir haben im Rahmen strategischer Produktpartnerschaften in innovative Technologie-Startups investiert, die erwartungsgemäß operativ noch Verluste schreiben", sagte Steil./men/lew/mis
TeamViewer-Aktien dämmen Verlust ein - Schwache Billings im Fokus
TeamViewer ist am Dienstag nach Quartalszahlen am Markt abgestraft worden. Auf Kritik stieß vor allem die enttäuschende Entwicklung bei den Rechnungsstellungen (Billings) und den Margen. Allerdings konnten die Aktien des Spezialisten für Fernwartungssoftware ihre herben Anfangsverluste deutlich eindämmen. Ein Händler verwies auf die zuletzt schon schwache Entwicklung, die das Risiko weiterer Kursverluste begrenze. Auch die Analystenkommentare fielen weniger harsch aus als die Reaktion am Markt.
Direkt zu Handelsbeginn rutschten die Titel um 10 Prozent ab und markierten mit 11,20 Euro den tiefsten Stand seit November 2022. Nach einer zeitweisen Halbierung dieses Verlusts steht nun noch ein Minus von 6,30 Prozent auf 11,68 Euro zu Buche. Damit blieb TeamViewer allerdings einer der größten Verlierer im MDax. Im bisherigen Jahresverlauf haben die Aktien rund 17 Prozent an Wert eingebüßt, womit sie einen der hinteren Plätze im Index der mittelgroßen deutschen Börsenunternehmen belegen.
Wegen höherer Vertriebs- und Marketingkosten verfehlte das bereinigte operative Ergebnis des Unternehmens zum Jahresauftakt die Erwartungen. Während der Umsatz insbesondere im wichtigen Großkundengeschäft zulegte, gingen die Billings ein wenig zurück. TeamViewer bekommt in der Regel zu Beginn eines Vertragszeitraums eine Vorauszahlung von den Kunden. Der Umsatz wird dagegen nach und nach in den jeweiligen Zeiträumen gebucht.
JPMorgan-Experte Toby Ogg sieht das operative Ergebnis knapp unter den Markterwartungen. Die schwächer als erwartete Entwicklung der Billings dürfte aber im Fokus der Anleger stehen, so seine Einschätzung. Er hielt an seinem "Underweight"-Votum für die Aktie fest.
Der Markt dürfte sich vor allem wegen des Rückgangs bei den Billings grämen, sekundierte Analyst James Goodman von der britischen Investmentbank Barclays. Der Grund dafür sei allerdings das Minus bei den Mehrjahresdeals im Geschäft mit großen Vertragskunden aus dem Unternehmenssegment. Das bereinigte Wachstum der Billings sei hingegen positiv. Außerdem sei die Aktie unterbewertet. Für das zweite Halbjahr stellt TeamViewer bei den Billings eine Besserung in Aussicht.
Andreas Wolf vom Analysehaus Warburg Research attestierte dem Unternehmen, es habe die Erwartungen mit seinen Zahlen weitgehend erfüllt - eine Einschätzung, die auch Goldman-Experte Mohammed Moawalla teilt. Wolf blieb ebenso wie die Kollegen von Barclays und Goldman bei seiner positiven Anlageempfehlung für die Aktie, die er mit der attraktiven Rendite auf den freien Barmittelzufluss begründete.
GÖPPINGEN / FRANKFURT (dpa-AFX)
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Bildquellen: Teamviewer, II.studio / Shutterstock.com
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19.11.2024 | TeamViewer Buy | Goldman Sachs Group Inc. | |
07.11.2024 | TeamViewer Buy | Joh. Berenberg, Gossler & Co. KG (Berenberg Bank) | |
07.11.2024 | TeamViewer Neutral | JP Morgan Chase & Co. | |
06.11.2024 | TeamViewer Outperform | RBC Capital Markets | |
06.11.2024 | TeamViewer Kaufen | DZ BANK |
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06.11.2024 | TeamViewer Kaufen | DZ BANK | |
06.11.2024 | TeamViewer Buy | Warburg Research |
Datum | Rating | Analyst | |
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07.11.2024 | TeamViewer Neutral | JP Morgan Chase & Co. | |
05.08.2024 | TeamViewer Neutral | JP Morgan Chase & Co. | |
31.07.2024 | TeamViewer Neutral | JP Morgan Chase & Co. | |
16.05.2024 | TeamViewer Neutral | JP Morgan Chase & Co. | |
08.05.2024 | TeamViewer Hold | Deutsche Bank AG |
Datum | Rating | Analyst | |
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07.05.2024 | TeamViewer Underweight | JP Morgan Chase & Co. | |
08.02.2024 | TeamViewer Underweight | JP Morgan Chase & Co. | |
07.02.2024 | TeamViewer Underweight | JP Morgan Chase & Co. | |
11.12.2023 | TeamViewer Underweight | JP Morgan Chase & Co. | |
01.11.2023 | TeamViewer Underweight | JP Morgan Chase & Co. |
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