Amazon Prime Now wird eingestellt - immer mehr andere Lebensmittellieferdienste
Als Amazon Prime Now 2014 startete, waren die Hoffnungen des Online-Versandhändlers groß. In nur einer Stunde sollten Kunden die Bestellungen an die Haustür geliefert bekommen. Doch nun stellt das von Jeff Bezos gegründete Unternehmen den Dienst ein.
Werte in diesem Artikel
• Amazon Prime Now wird eingestellt
• Online-Lieferdienst soll in bestehende Amazon App integriert werden
• Konkurrenz - auch aus dem Ausland - wächst weiter
Amazon verkündete Ende Mai, dass sein Lebensmittellieferdienst Amazon Prime Now eingestellt wird. Der Onlineversandhändler hatte ursprünglich große Pläne, doch scheint nun angesichts der Konkurrenz einzuknicken.
Prime Now versprach viel
Prime Now wurde 2014 von dem Onlineversandhändler in Teilen Manhattans eingeführt. Danach wurde der Service auch auf andere Städte in den USA ausgeweitet und ist auch in Japan, Italien, Frankreich, Spanien und Großbritannien verfügbar. Seit 2016 können sich auch Berliner und Münchener Kunden Lebensmittel von Amazon Prime Now liefern lassen. Der Service funktioniert über eine App und über die Website primenow.de. Dort sind Produkte wie frische, tiefgekühlte und verpackte Lebensmittel und Artikel des täglichen Bedarfs erhältlich. Auch Elektronik, Bücher, Spielwaren, DVDs und Bekleidung sollen laut eigenen Angaben innerhalb einer Stunde oder in einem wählbaren Zwei-Stunden-Fenster direkt an die Haustür geliefert werden können. Ebenfalls möglich ist eine Lieferung zu einigen kooperierenden lokalen Händlern. Prime Now kann zur Distribution dabei auf die Amazon-Logistikzentren zurückgreifen. "Von der Kooperation profitieren sowohl die Kunden durch eine größere Auswahl an Produkten, als auch die Händler, die durch die Lieferinfrastruktur von Prime Now weitere Kunden erreichen", schreibt der Onlinehändler auf seiner Website.
Nun soll der Dienst Ende des Jahres eingestellt werden: "Das ultraschnelle Einkaufserlebnis von Amazon verlagert sich exklusiv auf die Amazon-App und -Website, sodass Kunden alles, was Amazon zu bieten hat, bequem von einem Ort aus einkaufen können." kündigt das Unternehmen auf seiner Website an.
Verbesserung der Nutzererfahrung tatsächlicher Grund der Einstampfung?
In Japan, Singapur und Indien hat diese Verlagerung schon stattgefunden. Der Dienst soll also in die bestehende Amazon App und Website integriert werden, um so mehr Komfort für die Kunden zu bieten, die nun keine separate App mehr benötigen. Doch ob diese Integration wirklich ausschließlich der Verbesserung der Nutzererfahrung dient, bleibt fraglich. Zwar schreibt Amazon, dass das Feedback der Millionen Kunden von Prime Now überwältigend positiv ausgefallen sei und die Verlagerung nur den nächsten logischen Schritt darstelle. Doch übereinstimmenden Medienberichten zufolge war der Dienst möglicherweise nicht genug nachgefragt. So zweifelt auch das Verbraucherportal Chip 365 den Erfolg des Dienstes an und verweist auf den Ausstieg der Drogeriemarkt-Kette Rossmann nur wenige Monate nach dem Start der Zusammenarbeit mit Amazon Prime Now. Der designierte Chef der Kette Raoul Rossmann erklärte damals in einem Interview mit der Süddeutschen Zeitung, dass diese Art der Lieferung von den Kunden nicht genug nachgefragt worden sei. Die Onlineplattform des Magazins t3n erwähnt in diesem Zusammenhang, dass es zudem keine konkreten Zahlen zur Nutzung des Dienstes von Amazon gebe.
Online-Lieferdienste boomen seit Corona
Besonders seit der Corona Pandemie hat sich das Einkaufverhalten der Menschen verändert. So wurde seitdem immer wieder darüber berichtet, dass Online-Lieferdienste boomen. Trotz zahlreicher Wettbewerber im Markt prognostizieren laut der Tagesschau zahlreiche Experten ein nachhaltiges Branchenwachstum. Die Pandemie habe dabei geholfen, bisherige Hürden beim Online-Einkauf abzubauen, so der Sender mit Verweis auf die Meinung der Marktexpertin des Instituts für Handelsforschung in Köln.
Schlagzeilen hat kürzlich auch das deutsche Start-up Gorillas gemacht. Der Berliner Lieferdienst bringt eigenen Angaben zufolge der Bestellung innerhalb von zehn Minuten an die Haustür. Das ZDF berichtete Ende Mai, dass Gorillas nach nur neun Monaten nach Gründung schon zum Einhorn - ein nicht-börsennotiertes Start-up mit einer Bewertung in Milliardenhöhe - wurde. Das habe bislang noch kein deutsches Start-up geschafft.
Immer mehr ausländische Konkurrenten
Amazon Prime Now scheint jetzt angesichts der vielen erfolgreichen Wettbewerber einen Rückzieher zu machen. Neben den klassischen Anbietern wie Rewe oder Netto Online drängen auch vermehrt ausländische Lebensmitteldienste auf den hiesigen Markt. Picnic, ein niederländischer Online-Anbieter und ein laut Chip 365 ernstzunehmender Konkurrent für dortige Supermärkte, blicke dem Verbraucherportal nach mittlerweile auch auf das Rheinland und schließe Stadtgebiete wie Düsseldorf und Leverkusen an sein Netz an. Weitere Konkurrenten seien der tschechische Anbieter Kunspr und zukünftig auch Uber Eats sowie der türkische Anbieter Getir. Lieferando dürfte der hierzulande wohl bekannteste Lieferdienst sein. Zwar liefert das niederländische Unternehmen in Deutschland bislang nur Mahlzeiten von Partner Gastronomien, erklärte aber auf Anfrage der Hessischen/Niedersächsischen Allgemeinen, zukünftig auch in Deutschland Lebensmittel anbieten zu wollen.
Deniz Pense / Redaktion finanzen.net
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