Vorwürfe eingeräumt

Tesla reicht wegen Sabotagevorwurf Klage gegen Ex-Mitarbeiter ein - Verdacht der Verschwörung

21.06.18 13:21 Uhr

Tesla reicht wegen Sabotagevorwurf Klage gegen Ex-Mitarbeiter ein - Verdacht der Verschwörung | finanzen.net

Ein ehemaliger Tesla-Angestellter hat offenbar eine "umfassende und schädliche Sabotage" gegen den Konzern begangen. Nun kommt es zur Klage gegen den Ex-Mitarbeiter - und Musk gibt Hinweise auf eine weitreichendere Verschwörung.

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Tesla will einen ehemaligen Angestellten vor Gericht bringen und hat bei einem Gericht in Las Vegas Klage gegen den Mann eingereicht. Der Vorwurf wiegt schwer: Der Ex-Mitarbeiter, der offenbar nur kurze Zeit im Unternehmen beschäftigt war, soll umfangreiche Sabotagemaßnahmen gegen den Elektroautobauer vorgenommen haben.

Gigabyte an internen Daten an Dritte weitergegeben

Aus der Anklageschrift geht hervor, dass der Beschuldigte Teslas Produktionssystem gehackt und mehrere Gigabyte an internen Daten an Dritte weitergegeben hat. Der ehemalige Mitarbeiter soll den Vorwurf eingeräumt haben, wie groß das Ausmaß der "illegalen Aktivitäten" tatsächlich ist, soll nun im Zuge der Ermittlungen festgestellt werden.

Seine Angestellten hat Firmenchef Elon Musk in einer E-Mail über die aktuellen Entwicklungen informiert. Dem Firmenlenker zufolge hatte der ehemalige Techniker, der seit Oktober 2017 in Teslas Gigafactory tätig war, Zugang zu hochsensiblen Informationen gehabt. Ein Streit über die berufliche Weiterentwicklung könnte der Auslöser der Sabotageakte sein: Offenbar war der Beschuldigte unzufrieden damit, eine erhoffte Beförderung nicht erhalten zu haben.

Auch falsche Angaben gegenüber der Presse werden dem Mann vorgeworfen. In den vergangenen Monaten waren vorrangig in US-Medien Firmeninterna bekannt geworden - insbesondere im Hinblick auf die Produktion des Massenmarktmodells Model 3 kamen Einzelheiten aus dem Produktionsablauf an die Öffentlichkeit. Viele Blätter beriefen sich in diesem Zusammenhang auf Informationen eines "anonymen Insiders". Ob es sich bei diesem um den Beschuldigten handelt, ist allerdings unklar.

Bereits seit geraumer Zeit führt Elon Musk via Twitter einen Kleinkrieg mit diversen US-Medien, denen er ihnen teils die Veröffentlichung von "Fake News" vorwarf:

Der Tesla-Chef kündigte sogar eine Webseite an, mit der der Wahrheitsgehalt von Presseartikeln ermittelt werden soll und mit der Leser einen Hinweis auf den Grad der Glaubwürdigkeit von Journalisten und Medien erhalten könnten:

Steckt noch mehr dahinter?

Ob der Beschuldigte die ihm vorgeworfenen Sabotageakte aus verletztem Stolz im Alleingang begangen hat, dürfte jetzt ebenfalls Gegenstand der Ermittlungen sein. Elon Musk selbst deutete jedenfalls bereits an, dass er an eine deutlich weitreichendere Dimension der Vorkommnisse glaube. "Wie Ihr wisst, gibt es eine lange Liste von Organisationen, die wollen, dass Tesla stirbt", warnte Musk die Mitarbeiter mit Verweis auf die Öl- und Gasindustrie sowie auf Wall-Street-Spekulanten, die gegen die Aktie der Firma wetten.

In einer zweiten, ebenfalls von CNBC veröffentlichten E-Mail offenbarte Musk, dass die Produktion des Model 3 durch einen Brand gestört worden sei. "Letzte Nacht hatten wir einen weiteren merkwürdigen Zwischenfall, der schwer zu erklären ist", heißt es darin. Es sei zu "einem kleinen Feuer" gekommen, durch das der Karosseriebau für einige Stunden gestoppt worden sei. Auch hier deutete Musk einen Sabotageakt an. Es könne sich zwar durchaus um Zufall handeln, doch: "Nur die Paranoiden überleben". Die Mitarbeiter sollten auf alles achten, das "nicht im besten Interesse unseres Unternehmens ist".

Redaktion finanzen.net mit Material von dpa (AFX)

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Bildquellen: James Devaney/WireImage/Getty Images, Larry Busacca/VF15/Getty Images

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