Vorstoß in KI-Markt

Starke Kurszuwächse: Was die Palantir-Aktie antreibt

11.10.24 22:57 Uhr

NYSE-Titel Palantir-Aktie boomt: Das sind aktuell die treibenden Kräfte | finanzen.net

Die Aktie der umstrittenen Datenanalysefirma Palantir hat in den vergangenen Monaten enorme Kurszuwächse erzielt. Doch welche Gründe stecken dahinter?

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• Starker Kursaufschwung der Palantir-Aktie
• Geopolitische Spannungen sind Kurstreiber
• Palantir drängt in den KI-Markt

Die an der NYSE gelistete Palantir-Aktie konnte allein in den letzten drei Monaten um 57,42 Prozent zulegen. Seit Jahresbeginn beläuft sich das Plus sogar auf über 153 Prozent (Stand: 10.10.2024). Dies ist umso beachtlicher, da Palantir Technologies äußerst kontrovers betrachtet wird.

Kontroverses Geschäftsmodell

Die 2004 vom deutschen Milliardär Peter Thiel mitgegründete US-Firma ist spezialisiert auf Datenanalyse. Der Geschäftsbereich Palantir Gotham arbeitet viel mit Sicherheitsbehörden und Geheimdiensten der westlichen Welt zusammen. Das Unternehmen hält sich jedoch äußerst bedeckt was Geschäft und Kunden angeht, weshalb ihm ein geheimnisumwobenes Image anhaftet.

Aber auch großen privaten Unternehmen wird bei der Verarbeitung großer Datenmengen geholfen, hierzu gibt es den Geschäftsbereich Palantir Foundry. Doch eben dieser Zugang zu großen Datenmengen, die Zusammenarbeit mit Geheimdiensten und die Geheimniskrämerei wecken Sorgen bezüglich möglicher Datenschutz-Verletzungen.

Palantir-Aktie als Profiteur von Krisen und Kriegen

Laut "sharedeals.de" spielen verschiedene Faktoren für den Kurssprung von Palantir eine Rolle. Dazu zählen unter anderem die zunehmenden Spannungen im Nahen Osten. Ein Jahr nach dem Terrorüberfall der islamistischen Hamas auf Israel führt das Land Krieg im Gazastreifen sowie im Libanon und die Region Nahost steht am Rande eines Abgrunds. Nach Aussagen von Regierungschef Benjamin Netanjahu führt Israel einen Mehrfrontenkrieg gegen militant-islamistische Gruppen, die von der iranischen Staatsführung unterstützt werden. Nach einem iranischen Raketenangriff auf Israel droht der Konflikt mit dem Iran nun eine noch höhere Eskalationsstufe zu erreichen.

In diesem Zusammenhang ist ein Auftrag interessant, den Palantir im September an Land gezogen hat. So hat das US-Verteidigungsministerium weitere Benutzerlizenzen für Palantirs KI-Tool Maven Smart System zusammen mit zugehörigem Software-Support und Hardware im Wert von fast 100 Millionen US-Dollar erworben. Im Rahmen der Vereinbarung wurde der Zugang zu dem System auf alle fünf US-Militärdienste - Army, Air Force, Marine Corps, Navy und Space Force - ausgeweitet. Das US-Militär hat das Maven Smart System dieses Jahr beispielsweise bereits verwendet, um Ziele für Luftangriffe im Nahen Osten zu identifizieren.

Auch in anderen Kriegsgebieten wird Palantirs Expertise zunehmend nachgefragt. Beispielsweise nutze die ukrainische Armee die Software des US-Konzerns für Zielidentifikation und Entscheidungsfindung, so "sharedeals.de".

Palantir stark auch bei kommerzieller Nutzung

Neben dem Regierungssektor gewinnt der US-Anbieter von Software und Dienstleistungen laut "sharedeals.de" aber auch im kommerziellen Bereich an Bedeutung, insbesondere nach dem Start von AIP. Hierbei handelt es sich um eine KI-Lösung, mit der Kunden die KI- und Machine-Learning-Tools von Palantir nutzen und sich die Leistung der neuesten großen Sprachmodelle (LLMs) in Foundry und Gotham zunutze machen können. Palantir-Kunden können LLMs also in ihren eigenen privaten Netzwerken mit ihren eigenen privaten Daten einsetzen und so nicht nur ihre Datensicherheit maximieren sondern auch die Effizienz verbessern, weil sie die Kosten für die Datenübertragung und -speicherung senken.

Erst Anfang Oktober konnte Palantir eine neue, vielversprechende KI-Partnerschaft mit Edgescale AI bekannt geben. Gemeinsam soll die Plattform "Live Edge" entwickelt werden, die Palantirs Edge-KI mit der Infrastrukturtechnologie von Edgescale kombiniert. Live Edge wird Zugriff auf schwer zugängliche operative Daten physischer Systeme am Rand (Edge) ermöglichen - dazu zählen beispielsweise Daten, die aus Maschinen, Sensoren und Netzwerke gewonnen und durch KI optimiert werden. Auf diese Weise sollen Prozesse automatisiert und die Produktivität verbessert werden.

Börsenteilnehmer waren begeistert über diesen Vorstoß in neue Märkte. In Zukunft könnten die Anleger vielleicht noch mehr Grund zur Freude haben, denn laut "sharedeals.de" dürfte die Kooperation mit Edgescale AI erst der Beginn dieser Entwicklung hin zum KI-Markt sein.

Redaktion finanzen.net

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Bildquellen: Michael Vi / Shutterstock.com, Piotr Swat / Shutterstock.com

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