Verstaatlichung

Uniper-Aktie gefragt: Bund besetzt Aufsichtsratsposten neu - Aktionärsschützer fordern Klarheit über Strategie

14.12.22 16:07 Uhr

Uniper-Aktie gefragt: Bund besetzt Aufsichtsratsposten neu - Aktionärsschützer fordern Klarheit über Strategie | finanzen.net

Im Zuge der Verstaatlichung wird der Aufsichtsrat des Energieversorgers Uniper neu aufgestellt.

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Wie der Konzern mitteilte, entsendet der Bund Jutta Dönges, bis Oktober Geschäftsführerin der Finanzagentur des Bundes, sowie die auf Energierecht spezialisierte Juristin Ines Zenke in das Gremium. Zudem sollen der Investmentbanker Marcus Schenck und der frühere Bilfinger-Chef Tom Blades in den Aufsichtsrat einziehen. Letzter soll den Vorsitz übernehmen.

Die vier Neumitglieder werden die Vertreter des bisherigen Hauptaktionärs Fortum ablösen, die nach der außerordentlichen Hauptversammlung am 19. Dezember ihre Mandate niederlegen werden. Die Bestellung der neuen Aufsichtsräte soll beim Amtsgericht Düsseldorf beantragt werden. Die konstituierende Sitzung des neu formierten Gremiums soll noch in diesem Jahr stattfinden.

Ausscheiden werden der Vorsitzende Markus Rauramo, Bernhard Günther, Esa Hyvärinen und Nora Steiner-Forsberg. Werner Brinker und Judith Buss sowie die sechs Arbeitnehmervertreter werden dem Gremium weiterhin angehören.

Aktionärsschützer fordern vom Bund Klarheit über Uniper-Strategie

Aktionärsschützer haben die Bundesregierung aufgefordert, nach der angestrebten Verstaatlichung des kriselnden Energiekonzerns Uniper rasch den künftigen Kurs vorzustellen.

"Der Bund muss nach der Übernahme schnell klären, wie es mit Uniper weitergehen soll", sagte der Geschäftsführer der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW), Thomas Hechtfischer, am Mittwoch der Nachrichtenagentur Reuters. Die Frage sei, ob es eine Perspektive für den Privatanleger gibt. "Was ist die Strategie?" Am Montag sollen die Anleger auf einer außerordentlichen Hauptversammlung über die Pläne für eine Verstaatlichung des taumelnden Energieriesen abstimmen.

"Es gibt Geschäfte, die zumindest von Teilen der Bundesregierung kritisch gesehen werden", erklärte Hechtfischer. Dazu gehörten das Kohlekraftwerk Datteln IV und die Beteiligung an Kernkraftwerken in Schweden. Hinzu kämen Kohlekraftwerke in Russland, die keiner haben und keiner kaufen wolle. "Der grüne Anstrich mit Erneuerbaren Energien, den man sich geben wollte, ist auch zum Stillstand gekommen." Hier hatte Uniper Pläne mit dem finnischen Mutterkonzern Fortum, der sich nach den Rekordverlusten Unipers im Gasgeschäft aber aus dem Unternehmen komplett zurückziehen will.

Uniper ist durch den Gaslieferstopp Russlands in Schieflage geraten. Der größte deutsche Gaskonzern hat am teuren Spotmarkt Ersatzmengen eingekauft, um seine Kunden, darunter Dutzende Stadtwerke und Regionalversorger, weiter beliefern zu können. In den ersten neun Monaten dieses Jahres fuhren die Düsseldorfer einen Verlust von rund 40 Milliarden Euro ein.

Vor einer Übernahme durch den Bund müssen die Pläne noch von der EU-Kommission genehmigt werden. Die Wettbewerbshüter in Brüssel haben dafür eine vorläufige Frist bis Freitag gesetzt. Diese könnte aber auch verlängert werden. Es gilt als sicher, dass Uniper unter Auflagen Geschäfte abgeben muss.

"Wenn die EU-Kommission nicht vorher sagt, was für Auflagen sie hat, kann die Hauptversammlung am Montag nicht stattfinden", sagte DSW-Experte Hechtfischer. "Man kann ja nicht über etwas abstimmen, was man nicht kennt." Eng werde es ohnehin, weil die Frist zur Einreichung von Fragen für die Hauptversammlung am Samstag abläuft. "Ich weiß ja ohnehin nicht, ob diejenigen, an die ich die Fragen richte, in zwei Wochen noch im Amt sind. Nach der Übernahme durch den Bund wird der Aufsichtsrat und vielleicht auch der Vorstand neu besetzt."

Zeitweise klettert die Uniper-Aktie im XETRA-Handel um 0,20 Prozent auf 3,02 Euro.

FRANKFURT (Dow Jones) / (Reuters)

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Bildquellen: PATRIK STOLLARZ/AFP/Getty Images

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DatumRatingAnalyst
25.10.2023Uniper SellUBS AG
27.07.2023Uniper HoldDeutsche Bank AG
26.07.2023Uniper SellUBS AG
19.01.2023Uniper SellUBS AG
16.12.2022Uniper UnderweightJP Morgan Chase & Co.
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11.07.2022Uniper OverweightJP Morgan Chase & Co.
05.07.2022Uniper OverweightJP Morgan Chase & Co.
01.07.2022Uniper OverweightJP Morgan Chase & Co.
21.06.2022Uniper OverweightJP Morgan Chase & Co.
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27.07.2023Uniper HoldDeutsche Bank AG
07.09.2022Uniper HoldJoh. Berenberg, Gossler & Co. KG (Berenberg Bank)
30.08.2022Uniper NeutralGoldman Sachs Group Inc.
17.08.2022Uniper NeutralGoldman Sachs Group Inc.
17.08.2022Uniper Sector PerformRBC Capital Markets
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25.10.2023Uniper SellUBS AG
26.07.2023Uniper SellUBS AG
19.01.2023Uniper SellUBS AG
16.12.2022Uniper UnderweightJP Morgan Chase & Co.
29.11.2022Uniper SellUBS AG

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