Investments in Asien

Asien gehört sicherlich zu den spannendsten Investmentregionen mit vielfältigen Optionen. Die Region hat aber durchaus ihre Tücken, wie zuletzt die Kursentwicklung von chinesischen Aktien zeigt.
Die wirtschaftliche Entwicklung Chinas in den vergangenen zwei Dekaden ist beispielslos. Alleine durch die Vielzahl an Menschen, die in der Mittelschicht angekommen sind. Das Bruttoinlandsprodukt hat sich in 20 Jahren mehr als verzehnfacht. Im selben Zeitraum hat sich der Shanghai Aktienindex gerade einmal verdoppelt. Ein Investment in den US-amerikanischen Index S&P 500 wäre deutlich lukrativer gewesen. Kein Wunder: Auch der chinesische Mittelstand liebt Apple iphones und Produkte von Procter&Gamble. Daher ist der Fokus auf reines Wirtschaftswachstum bei der Aktienauswahl in Länderindizes mit Vorsicht zu genießen. Einzelne Länder, wie Vietnam, Indonesien, Thailand, aber auch Indien bieten in dieser Hinsicht wirklich tolle Perspektiven. Gerade im Fall von Indien und Vietnam sieht man auch Aktienunternehmen heranwachsen mit dem Potential zu Global Playern. Die IT-Implementierungsunternehmen in Indien zum Beispiel.
Auch in China bieten sich gute Chancen trotz der ohne Frage vorhandenen politischen Risiken. Zudem zeigt die Krise im Immobiliensektor, dass China ein neues Geschäftsmodell weg von der Investitionsgüterindustrie (und Bauindustrie) hin zu mehr Konsum und Technologie bedarf. Wenn die Politik hier bereit ist Freiheiten zu geben und zu garantieren, dann wäre der chinesische Unternehmergeist ohne Frage zu Großem fähig.
In Taiwan und Südkorea ist eine breite Palette an Technologieunternehmen weltweit in den ersten Rängen unterwegs. Sei es Samsung oder TSMC. Australien bietet gute Dividendenunternehmen im Bereich Rohstoffe, Finanzen und Handel. Insgesamt ist das australische Wirtschaftsmodell eine unglaubliche Erfolgsgeschichte.
Und dann ist da noch der wirtschaftliche Koloss Japan, welcher von Investoren seit Jahrzehnten gemieden wird. Durchaus zu Recht. Unabhängige Aufsichtsratsmitglieder sind ein neues Phänomen. Damit kehrt auch erstmals der Shareholder Value-Ansatz in die Köpfe der japanischen Unternehmensführer. Es finden Private Equity-Übernahmen statt, bzw. es werden durch Aktionärsaktivisten angeregt, vorhandene Überschussliquidität auszuschütten, reine Finanzbeteiligungen an anderen Gesellschaften abzustoßen und vor allem auch stärker auf die Gewinnmargen zu achten. Es ist eine Revolution in Zeitlupe, die dort stattfindet.
Aufgrund des günstigen Yen, der in den vergangenen Jahren gegenüber dem Euro rund 25 Prozent verloren hat, bietet sich für ausländische Investoren ein spannendes Zeitfenster. Denn der günstige Yen wird auch den japanischen Gesellschaften helfen Exportanteile zu gewinnen. Dies in Verbindung mit einer äußert moderaten fundamentalen Bewertung der Bilanzen, könnte im Land der aufgehenden Sonne nach langer Geduldszeit tatsächlich für eine positive Überraschung sorgen.
von Michael Thaler, Vorstand der Top Vermögen in Starnberg
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