Vermögensverwalter-Kolumne

Die Freiheit des Tigers - Das neue Freihandelsabkommen in Südostasien

25.11.19 09:31 Uhr

Die Freiheit des Tigers - Das neue Freihandelsabkommen in Südostasien | finanzen.net

Während Donald Trump die Wirtschaft weiter mit Zöllen und dem Ausstieg aus althergebrachten Abkommen traktiert, entsteht wahrscheinlich in Kürze auf der anderen Seite des Globus die weltgrößte Freihandelszone, die mit ca. 3,2 Milliarden Menschen etwa 40 Prozent des Welthandels umfassen würde.

Die Rede ist vom RCEP - Regional Comprehensive Economic Partnership. Es vereinigt künftig die zehn Südostasisatischen ASEAN-Mitglieder: Brunei, Indonesien, Kambodscha, Laos, Malaysia, Myanmar, den Philippinen, Singapur, Thailand und Vietnam- mit den Ländern Indien, Japan China, Südkorea, Australien und Neuseeland. Noch ist der Abschluss, der eigentlich im November erfolgen sollte, an Indien gescheitert. Das Land befürchtet unter anderem eine Flut billiger chinesischer Massengüter auf dem eigenen Binnenmarkt zu Lasten einheimischer Unternehmen.

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Doch die Chinesen machen Druck und drängen, auch vor dem Hintergrund der aktuellen Ausrichtung der Handelspolitik der USA, auf eine zügige Einigung, notfalls ohne die Inder. Während die USA weiterhin Strafzölle verhängen und das weltweite Handelsumfeld mit ihrer protektionistischen Politik weiter belasten, entwickelt sich in der Asien Pazifik Region nach einem erfolgreichen Abschluss von RCEP ein Gegenentwurf mit positiven Freihandelsbewegungen.

Das Potential des Marktes ist enorm. Wer sich die Wachstumsdynamik Chinas seit seiner Öffnungs- und Reformpolitik vor 20 Jahren vor Augen hält, ahnt, welche Möglichkeiten freie und faire Marktbedingen in einer Region mit den bevölkerungsreichsten Ländern der Erde bieten kann. Hinzu kommt, dass die Menschen vorwiegend jung und aufgeschlossen für Neues sind. In Deutschland und Europa sind die zentralen Themen nach wie vor der amerikanisch chinesische Handelsstreit, Brexit oder Klimaschutz. Das alles lähmt die Wirtschaft und verunsichert die Börsen aus Angst vor einer nahenden Rezession.

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Dabei wäre es sinnvoll, den Blick gen Osten zu wenden und sich an der Entwicklung in der Asien-Pazifik-Region zu beteiligen. Die EU und vor allem die deutsche Exportindustrie könnten von dem Potential, welches die Region bietet enorm profitieren, zumal mit dem Rückzug der USA aus TTP, dem Transpazifischen Handelsabkommen, eine Lücke entstanden ist, die gefüllt werden muss.

Die deutschen und europäischen Aktienmärkte sind gefangen in den beherrschenden Themen mit den USA. Wann es hier zu einer Entspannung oder sogar zu einem Befreiungsschlag kommt kann keiner seriös voraussagen.

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Für Investoren, die offen für Neues sind und über einen ausreichend langfristigen Anlagehorizont verfügen, kann es interessant sein, sich an einer zu erwartenden, zukünftig dynamischen Entwicklung in der Asien- Pazifik Region zu beteiligen. Aktiv gemanagte Aktienfonds von erfahrenen Managern sind hierbei besser geeignet als passive Investments, die ganze Indizes abdecken.

Von Ralph Rickassel, PMP Vermögensmanagement in Düsseldorf, eine Niederlassung der Donner & Reuschel Lux S.A.

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Bildquellen: Jorma Bork / pixelio.de