Verkaufszahlen überzeugen

Tesla rollt an anderen Luxusautobauern vorbei - Mercedes Benz und BMW müssen sich warm anziehen

15.10.18 21:55 Uhr

Tesla rollt an anderen Luxusautobauern vorbei - Mercedes Benz und BMW müssen sich warm anziehen | finanzen.net

Der Elektroautobauer Tesla etabliert sich auf dem US-amerikanischen Luxus-Automarkt immer mehr. Die persönlichen Aktivitäten Elon Musks scheinen auf die Käufer keinen Einfluss zu haben. Im dritten Quartal dieses Jahres gelang es Tesla gegenüber anderen Luxus-Autobauern deutlich zu punkten.

So ließ der US-Hersteller in diesem Quartal sowohl Audi als auch Acura links liegen und überzeugte durch eine höhere Anzahl von Verkäufen. Eine genaue Zahl der verkauften Wagen im Luxussegment in den USA von Tesla gibt es allerdings nicht. Denn der Autobauer veröffentlicht in Quartalsberichten lediglich die produzierten und die ausgelieferten Fahrzeuge. Die halten zwar für die Verkaufszahlen auch her, Tesla schlüsselt allerdings die Auslieferungen nicht nach Region auf, so dass die Verkaufszahlen in den USA nur geschätzt werden können.

Mercedes Benz schon überholt?

Damit kommen unterschiedliche Analysten auch auf unterschiedliche Ergebnisse. Edmunds.com, eine Online-Informationsquelle für Daten über Autos, schätzt in einer aktuellen Analyse die Tesla-Verkäufe im dritten Quartal in den USA auf 64.727. Vor Audi, Acura, Cadillac und Co. schafft es der Hersteller von Model 3, X und S damit eindeutig. So hat Audi laut offiziellen Zahlen im selben Zeitraum 59.447 Fahrzeuge in den USA verkauft, die Luxussparte Acura von Honda immerhin 41.830.

Laut Schätzung von Jean Baptiste Su von Atherton Research, liegen die Verkaufszahlen allerdings noch ein Stück höher: 69.925 Fahrzeuge soll das kalifornische Unternehmen verkauft haben. Sollten sich die Verkaufszahlen in den USA tatsächlich in dieser Höhe belaufen, wäre Tesla in diesem Jahr sogar am deutschen Hersteller Mercedes Benz vorbeigerauscht, der 66.542 Fahrzeuge verkaufen konnte.

Nahe an Lexus und BMW

Und auch zu BMW und Lexus mit 71.679 beziehungsweise 78.622 verkauften Fahrzeugen wäre für Tesla dann keine allzu große Lücke mehr. Für den Analysten Su war es "nur eine Frage der Zeit", bis Tesla Mercedes Benz in diesem Bereich aufholt. Und sobald die günstige Ausführung des Model 3, der ab 35.000 US-Dollar erhältlich sein soll, auf den Markt kommt, sieht er auch eine Gefahr für "all die anderen Hersteller von Elektrofahrzeugen, Hybriden und Plug-in-Hybriden (wie Nissan, Toyota/Lexus, GM/Cadillac, Ford, Chrysler)".

Zwar sind die vorgelegten Verkaufszahlen der beiden Analysten nur geschätzt, die offiziellen Unternehmenszahlen von Tesla besagen allerdings, dass der Elektro-Autobauer im dritten Quartal insgesamt 83.500 Fahrzeuge ausgeliefert hat. Dass dabei die meisten Verkäufe auf die USA als größten Tesla-Markt entfallen, ist klar.

Konkurrenz wird kommen

So schafft der ehemalige Nischenhersteller hinsichtlich der verkauften Luxus-Autos einen Sprung ganz nach vorne. Doch in dieser Stellung sollte sich Tesla laut Garrett Nelson, Analyst bei CFRA Research, nicht ausruhen. "Wir denken, sie [Tesla] haben das beste Produkt auf dem Markt für Elektrofahrzeuge. Es ist nicht einmal knapp. Aber viele Wettbewerber holen schnell auf, deshalb gehen wir davon aus, dass sie [Tesla] in den nächsten Jahren mehr Wettbewerb zu erwarten haben."

Das Produkt von Tesla scheint zu überzeugen. Trotz einiger interner Probleme, von denen die meisten mit Tesla-Chef Elon Musk zusammenhingen, fühlt es sich nicht so an, als würden Käufer wegen solcher Dinge auf den Kauf eines Model 3, X oder S verzichten. Musk ist momentan häufig negativ in der Presse: So legte er sich mit der US-Börsenaufsicht SEC an, nachdem diese Tesla nahelegte, dass Musk seinen Sitz im Verwaltungsrat aufgeben sollte.

Theresa Rauffmann / Redaktion finanzen.net

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Bildquellen: Katherine Welles / Shutterstock.com, David Calvert/For The Washington Post via Getty

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