ThyssenKrupp noch nicht über den Berg - Protest gegen Finanzinvestor
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Trotz der Rückkehr in die Gewinnzone sieht Vorstandschef Heinrich Hiesinger den Industriekonzern ThyssenKrupp nicht am Ziel.
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"Die Wende ist noch nicht geschafft", sagte der Manager am Freitag bei der Hauptversammlung in Bochum. Dafür müssten die laufenden Geschäfte nachhaltig mehr Geld in die Kasse spülen. In den vergangenen Jahren hatte ThyssenKrupp stets mehr Geld ausgegeben als eingenommen. Auch im abgelaufenen Jahr hätte der Konzern ohne die Erlöse aus Unternehmensverkäufen wieder Geld verbrannt.
Vor der Versammlungshalle demonstrierten Vertreter der IG Metall gegen den schwedischen Finanzinvestor Cevian. Dessen Deutschland-Chef Jens Tischendorf sollte in den Aufsichtsrat gewählt werden. Die Beteiligungsgesellschaft hat sich in den vergangenen anderthalb Jahren gut 15 Prozent der Anteile an ThyssenKrupp gesichert. Cevian gilt als Investor, der sich aktiv in die Geschäftspolitik bei seinen Beteiligungen einmischt, um den Börsenwert nach oben zu treiben. Mitarbeitervertreter sehen in dem Investor eine "Heuschrecke", der eine Zerschlagung von ThyssenKrupp vorantreiben könnte. Vor allem Stahlarbeiter machen sich Sorgen.
Vorstandschef Hiesinger versucht einer möglichen Aufspaltung des Konzern entgegenzuwirken, indem er die einzelnen Konzernteile enger verbindet. "Wir sehen heute schon an vielen Stellen, dass dieser Verbund mehr Wert schafft, als es die Einzelteile in Summe jemals könnten." Zugleich schloss er nicht aus, dass es dabei Verkäufe von einzelnen Randgeschäften geben könnte. "Aktives Portfoliomanagement" gehöre zum Konzernalltag.
Hiesinger betonte, dass der Konzern noch viel Verbesserungspotenzial habe. "Unsere Bilanzkennzahlen haben noch lange nicht das Niveau erreicht, das wir uns mittelfristig vorstellen." Wegen der weiter hohen Schuldenlast in Höhe von 3,5 Milliarden Euro fehlen dem Konzern Spielräume etwa für große Zukäufe. Um ThyssenKrupp profitabler und wettbewerbsfähiger zu machen, hat Hiesinger dem Konzern einen Kulturwandel verordnet. Dazu gehört eine Null-Toleranz-Politik bei krummen Geschäften. In den vergangenen Jahren hatten Korruptions- und Kartellfälle das Unternehmen erschüttert.
"Wir sind auf dem richtigen Weg", sagte der Manager, dessen Vertrag erst kürzlich bis 2020 verlängert worden war. Nach drei Jahren mit Milliarden-Verlusten hatte sich ThyssenKrupp im Ende September abgelaufenen Geschäftsjahr wieder in die schwarzen Zahlen gekämpft. Unter dem Strich standen 210 Millionen Euro Überschuss. Dabei zahlte sich vor allem ein hartes Sparprogramm aus. Außerdem hat der Konzern sein Krisen-Stahlwerk in Brasilien allmählich im Griff. Vor einem Jahr kam noch ein Fehlbetrag von 1,4 Milliarden Euro zusammen. Der Konzern hatte lange unter Fehlinvestitionen in neue Stahlwerke sowie Abschreibungen auf das Edelstahlgeschäft gelitten, zeitweise stand sogar die Existenz auf der Kippe.
Von der Erholung profitieren auch die Aktionäre. Nach zwei Jahren ohne Ausschüttung bekommen sie nun wieder elf Cent Dividende je Aktie. "Das ist natürlich nicht mehr als ein Signal", sagte Hiesinger. Damit wolle das Unternehmen zeigen, dass es von der künftigen Ertragskraft überzeugt ist. Die Dividendenzahlung kostet ThyssenKrupp rund 56 Millionen Euro und ist bei der dünnen Eigenkapitalquote von nur 8,9 Prozent schon ein Kraftakt.
Um das Ruder dauerhaft herumzureißen, hat Hiesinger den fünf Konzernsparten hohe Ziele gesetzt. Damit will er den operativen Gewinn in diesem Jahr von 1,3 auf mindestens 1,5 Milliarden Euro heben. Mittelfristig will der Manager mit dem laufenden Geschäft wenigstens zwei Milliarden Euro verdienen.
BOCHUM (dpa-AFX)
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