Elon Musk könnte bald schon der reichste Mensch der Welt sein - mit Abstand
Das Vergütungspaket, das Tesla für CEO Elon Musk geschnürt hat, kann sich sehen lassen. Wenn Musk es schafft, Tesla innerhalb der nächsten zehn Jahre in ein 650-Milliarden-Dollar-Unternehmen zu verwandeln, wird er zum mit Abstand reichsten Menschen der Welt avancieren. Kann Musk diese Wette gewinnen?
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Für Tesla-Chef Elon Musk heißt es ab jetzt "alles oder nichts". Um den umtriebigen CEO noch mindestens zehn Jahre an Tesla zu binden, wurde gestern ein außergewöhnliches Vergütungspaket beschlossen, das es wirklich in sich hat. Die Vergütung des Tesla-CEOs ist danach unmittelbar an das Erreichen verschiedener Meilensteine geknüpft, die innerhalb der nächsten zehn Jahre erreicht werden müssen. Schafft Tesla es mit Musks Hilfe, diese zu erreichen, winken dem ambitionierten Unternehmenschef stolze Aktienprämien, die ihn, gemeinsam mit Musks bereits bestehender Beteiligung an Tesla, zum reichsten Menschen der Welt machen könnten. Ein astronomisch hohes Vermögen von 176 Milliarden US-Dollar könnte der Tesla-Chef dann sein eigen nennen. Damit würde Musk den aktuell reichsten Menschen der Welt, Amazon-Chef Jeff Bezos, mit einem Vermögen von 132 Milliarden US-Dollar weit hinter sich auf den zweiten Platz verweisen. Und in dieser Rechnung wären noch nicht einmal Musks Anteile an seiner Raumfahrtfirma SpaceX mit eingerechnet. Die Kehrseite der Medaille ist jedoch: Erreicht Musk keinen der gesetzten Meilensteine, verdient er als Tesla-Chef keinen einzigen Cent, denn ein Gehalt oder diverse Boni sind in dem Paket nicht vorgesehen.
So sieht Musks Vergütungspaket aus
Musks Honorar besteht im Wesentlichen aus Optionen, die den Tesla-CEO zum Bezug von Tesla-Aktien berechtigen. Bedingung für die Auszahlung ist das Erreichen festgelegter - durchaus hochambitionierter - Meilensteine im Hinblick auf Börsenbewertung, Umsatz und Gewinn von Tesla. Das in Aussicht gestellte Aktienpaket hat zum aktuellen Zeitpunkt einen Wert von rund 2,6 Milliarden Dollar. Erreicht Musk die mit der Auszahlung verknüpften Zielmarken, könnte der Wert allerdings auf bis zu 56 Milliarden US-Dollar steigen. Der beste aller Fälle tritt jedoch nur ein, wenn Tesla innerhalb der kommenden zehn Jahre eine Marktkapitalisierung von fast unglaublichen 650 Milliarden US-Dollar erreicht. Das entspräche mehr als einer Verzehnfachung des aktuellen Unternehmenswerts von knapp 60 Milliarden US-Dollar. Zum Vergleich: Zum aktuellen Zeitpunkt rangieren nur Tech-Gigant Apple, Google-Mutter Alphabet und der Software-Platzhirsch Microsoft in Sachen Unternehmensbewertung oberhalb der Marke von 650 Milliarden US-Dollar. Etwa auf Augenhöhe läge der E-Commerce-Riese Amazon, der dem zur Zeit reichsten Menschen der Welt, Jeff Bezos, gehört. Doch damit nicht genug: Musk müsste Teslas Umsatz auf 175 Milliarden Dollar anheben. Aktuell setzt Tesla rund 12 Milliarden um. Zudem soll der betriebliche Gewinn von aktuell rund 400 Millionen auf 14 Milliarden US-Dollar klettern. So hoch diese Zielmarken auch erscheinen mögen, der umtriebige Musk scheint optimistisch. Im Januar sagte er noch gegenüber der "New York Times": "Ich sehe für Tesla das Potenzial binnen zehn Jahren eine Billion Dollar wert zu sein."
Was könnte Musks Aktienpaket für die Tesla-Aktie bedeuten?
Musk hält aktuell Tesla-Aktien im Wert von rund 12 Milliarden US-Dollar. Sollte Musk den Marktwert von Tesla verzehnfachen, würde das jedoch nicht automatisch bedeuten, dass auch der Preis der Tesla-Aktien zwingend um das Zehnfache steigen würde. Denn Tesla selbst könnte beispielsweise neue Aktien ausgeben, um so den Wert bestehender Aktien zu verwässern. Doch im Falle, das Unternehmen würde keinen Gebrauch von dieser Option machen, würde das zumindest für Musk bedeuten, dass der Wert seiner Anteile auf unglaubliche 120 Milliarden US-Dollar ansteigen könnte. Der maximal erzielbare Gewinn durch die Aktienoptionen, den Musk wiederum durch das Vergütungspaket erhalten könnte, ist bei 56 Milliarden US-Dollar gedeckelt. Damit würde Musks Vermögen auf insgesamt 176 Milliarden US-Dollar anwachsen.
Wie wahrscheinlich ist, dass Musk die Wette für sich entscheidet und reicher als Jeff Bezos wird?
176 Milliarden Dollar - das wäre ein um 44 Milliarden US-Dollar größeres Vermögen als das von Jeff Bezos. Zumindest zum aktuellen Zeitpunkt. Fairerweise ist zu sagen, dass auch das Vermögen von Bezos innerhalb der nächsten zehn Jahre noch weiter anwachsen dürfte. Und auch, wenn Musk selbst zuversichtlich scheint, die Erreichung all dieser hochgesteckten Ziele wäre selbst für Tesla ein gigantischer Coup. Noch immer knabbert der Elektroautobauer an den Produktionsschwierigkeiten des Model 3 - das erste Auto aus dem Hause Tesla zum massenmarkttauglichen Preis soll Tesla den Durchbruch ermöglichen und dem Unternehmen das Segment der Mittelklassewagen sichern. Doch noch kämpft Tesla mit der Hürde von 5.000 produzierten Model 3 in einer Woche. Das Ziel wurde immer weiter verschoben, inzwischen auf Ende Juni dieses Jahres. Anleger und Analysten werden zunehmend nervös. Tesla muss also liefern - im doppelten Wortsinn.
Reaktionen auf Musks großes Prämienpaket
Das Musk in Aussicht gestellte Aktienpaket spaltet die Gemüter. Von Tesla selbst hieß es kurz nach dem Entschluss: "Der Vorstand ist überzeugt, dass das Vergütungspaket Elon weiterhin dazu anspornen und motivieren wird, Tesla langfristig zu führen, insbesondere im Hinblick auf seine anderen Geschäftsinteressen." Auf anderer Seite sorgt der Vergütungsplan hingegen für heftiges Kopfschütteln. "Selbst auf Jahresbasis würden Musks Gehaltsmöglichkeiten die von fast jedem CEO der größten und profitabelsten Aktiengesellschaften in den Schatten stellen", monierte die Institutional Shareholder Services Inc. Dies werfe noch mehr Fragen auf, da Musk sich nicht ausschließlich Tesla widme und als CEO mehrerer hochkarätiger Unternehmen fungiere.
Dennoch: Auf lange Sicht haben sich die Tesla-Aktien bisher gut entwickelt. Innerhalb der letzten fünf Jahre gewann der Aktienkurs mehr als 778 Prozent zu. Nun muss Elon Musk in den kommenden zehn Jahren zeigen, was noch in ihm steckt.
Redaktion finanzen.net
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