Tesla kauft wohl deutsches Startup: Können Tesla-Autos bald drahtlos aufgeladen werden?
Vorherige Gerüchte scheinen sich zu bestätigen: Die Hinweise, dass der Musk-Konzern Tesla das deutsche Startup Wiferion kaufen wird, verdichten sich. Was stellt Wiferion her? Und warum halten Musk und sein Team das junge Unternehmen für eine gute Ergänzung ihres Unternehmensportfolios?
Werte in diesem Artikel
• Tesla steht wohl vor einer Übernahme des Freiburger Startup Wiferion
• Drahtlose Ladesysteme von Wiferion könnte Tesla für künftige Innovationen nutzen
• Kaufpreis und künftige Eingliederung der Wiferion-Mitarbeiter ist unbekannt
Um im zunehmend umkämpften E-Auto-Markt, in dem immer mehr traditionelle Konzerne wie Ford oder General Motors hineinstoßen, bestehen zu können, muss Tesla weiter mit bahnbrechenden Innovationen punkten. Ganz oben auf der Agenda steht dabei die Verbesserung der Ladesysteme, um schneller und effizienter E-Autos, Produktionsmaschinen und möglichweise bald auch humanoide Roboter mit Energie zu versorgen. In dieser Hinsicht scheint Tesla Verstärkung gefunden zu haben - und zwar aus Deutschland.
Tesla kauft wohl in Deutschland zu
So wird Tesla offenbar das deutsche Startup Wiferion mit Sitz in Freiburg übernehmen. Zumindest scheint ein Eintrag in das deutsche Handelsregister vom 12. Juni 2023 dies nahezulegen. Darin steht: "Die [Wiferion-]Gesellschafter beabsichtigen, ihre Geschäftsanteile an der Gesellschaft mittels eines Kaufvertrags an Tesla International B.V. zu veräußern." Bei diesem vermeintlichen Käufer Tesla International B.V. handelt es sich um die europäische Tesla-Tochter mit Sitz in den Niederlanden. Ebenfalls geschürt werden die Spekulationen durch eine Aussage zweier Großinvestoren von Wiferion, die einen Exit bestätigten. Es habe sich ein "interessanter Käufer" gefunden, erklärte einer der beiden anonym gebliebenen Geldgeber. Auf redaktionelle Anfragen von der "Gründerszene", die von "Business Insider" betrieben wird, ging weder Tesla noch Wiferion ein. Unklar ist zudem, wie es für die Gründer und Mitarbeiter von Wiferion sowie das bisherige B2B-Kerngeschäft nach einer möglichen Tesla-Übernahme weitergehen wird.
Wiferion: 2016 gegründetes Unternehmen mit Wachstumschancen
Ein Zukauf von Wiferion würde für Tesla durchaus Sinn ergeben. Das 2016 von Benriah Goeldi, Johannes Tritschler, Florian Reiners und Johannes Mayer in Freiburg gegründete Unternehmen brachte 2018 erstmals ein induktives Ladesystem für Fabrik-Fahrzeuge und Roboter heraus. Seitdem hat sich dieses Batterie- sowie drahtlosen Ladesysteme bei industriellen Kunden hoher Beliebtheit erfreut und ist etwa 8.000 Mal verkauft worden. Laut "Teslamag" vergeht bei den Wiferion-Ladeprodukten, die bis zu zwölf Kilowatt an Leistung bringen können, vom Abstellen bis zum Beginn des Ladevorgangs nur eine Sekunde.
Kaufpreis unbekannt
Über den Preis des vermeintlichen Kaufes wurden keine Aussagen getätigt, weshalb dieser anhand derzeitiger Bewertungen nur grob geschätzt werden kann. Wiferion sammelte in allen Finanzierungsrunden zusammengerechnet ungefähr 15 Millionen Euro ein. Größere Geldgeber waren dabei der High-Tech Gründerfonds von der deutschen Bundesregierung, der eine Beteiligung von 13,55 Prozent an Wiferion hält, sowie die beiden Venture Capital-Gesellschaften VC Nordic Alpha Partners aus Skandinavien und Phoenix Contact Venture Fund aus Bayern. In Anbetracht des Produkterfolgs, weiterer Wachstumschancen und einem entsprechenden Goodwill-Aufschlag kann laut "Gründerszene" davon ausgegangenen werden, dass Tesla einen mittleren bis hohen zweistelligen Millionenbetrag für Wiferion zahlen musste.
Wie das deutsche Startup Wiferion Tesla helfen kann
Diese Investition, die für Teslas aufgrund seiner anderen Größenverhältnisse (zum Vergleich: Der Umsatz des Musk-Konzerns betrug 2022 insgesamt 81,46 Milliarden US-Dollar) nicht allzu riskant erscheint, könnte sich als ein lukrativer Multiplikator herausstellen. So ließen viele Äußerungen diverser Tesla-Führungskräfte bei unterschiedlichen Gelegenheiten darauf schließen, dass der US-Elektroautohersteller an einer Verbesserung seiner Ladesysteme arbeitet. Im Vordergrund steht hierbei das Ziel des induktiven Ladens, das ohne Drähte und Kabel auskommt. Für diese Pläne könnte das wertvolle Know-How von Wiferion eine große Errungenschaft für den US-Konzern darstellen. Die induktiven Ladesysteme von Wiferion könnten nicht nur für die Herstellungsroboter in den Tesla-Produktionshallen und einem womöglich bald in den Verkauf langenden humanoiden Optimus-Roboter gebraucht werden, sondern bei entsprechender Weiterentwicklung auch für das wachsende Supercharger-Netz, bei dem vermehrt auch E-Autos anderer Hersteller wie neuerdings auch die Fahrzeuge von Rivian aufgeladen werden können.
Redaktion finanzen.net
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Bildquellen: Nadezda Murmakova / Shutterstock.com, Taina Sohlman / Shutterstock.com
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