Öl: Der Krisenbeschleuniger
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Die OPEC und Russland haben sich nicht auf Ölförderkürzungen einigen können, das und die Corona-Krise haben den Preis abstürzen lassen. Folgeschäden für die Weltwirtschaft sind möglich.
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Eine Kolumne von Holger Steffen. Der Anlageexperte ist Berater für den Value-Stars-Deutschland-Index, der seit Auflage im Dezember 2013 einen Kurszuwachs von 36,8 % verzeichnet hat (Stand 23.03.2020).
Der Ölpreis ist immer noch der Puls der Weltwirtschaft - daher dokumentiert der jüngste Absturz eindrucksvoll den Abwärtsdruck, der wegen des Corona-Virus auf der globalen Konjunktur lastet. Beschleunigt wurde der Verfall von der Uneinigkeit zwischen der OPEC und engen Partnern bezüglich anvisierter Produktionskürzungen zur Marktstabilisierung. Jetzt drohen negative Rückkopplungen, die von der US-Ölindustrie ausgehen könnten.
OPEC findet keine Antwort
Die Ausbreitung des Corona-Virus hat die zuvor schon nicht besonders hohe Dynamik der Weltwirtschaft weiter deutlich geschwächt, sogar ein globaler BIP-Rückgang scheint mit einem Mal denkbar. Die OPEC wollte daher eigentlich auf einem Treffen am 7. März gemeinsam mit den engen Partnern eine Produktionskürzung um bis zu 1,5 Mio. Barrel pro Tag beschließen. Doch insbesondere Saudi-Arabien und Russland sind sich wohl nicht einig geworden, so dass die Veranstaltung ergebnislos endete und den Abwärtstrend beim Ölpreis massiv beschleunigte.
Produktionsüberschuss in 2020
Auf die OPEC-Sitzung und die Konjunkturbelastungen durch das Corona-Virus hat die US Energy Information Administration mit einer Prognosereduktion reagiert. Die EIA erwartet nun einen spürbaren Produktionsüberschuss in 2020 - die fundamentale Basis des Preisrückgangs. Gemäß der aktuellen Schätzung soll die Ölnachfrage dabei in diesem Jahr aber noch um 0,4 % steigen. Das halten wir angesichts des aktuellen Shutdown in wichtigen Volkswirtschaften schon wieder für überholt, stattdessen dürfte es einen Rückgang geben. Aber auch die Angebotsseite könnte unter Abwärtsdruck stehen. Denn zu den wesentlichen Stützen des hohen Ölangebots zählt die US-Fracking-Industrie, die allerdings zum Teil stark verschuldet ist. In den letzten Jahren gab es bereits zahlreiche Pleiten im Sektor, der Trend könnte jetzt noch verstärkt werden.
Fazit zu Öl
Der Ölpreis signalisiert einen Wachstumseinbruch der Weltwirtschaft. Vielleicht raufen sich die OPEC und Russland vor diesem Hintergrund doch noch zusammen, viel ausrichten können dürften sie aber in der aktuellen Konjunkturlage vorerst nicht. Jetzt richtet sich der Blick darauf, wie stark die US-Fracking-Industrie leidet. Eine Verschärfung der Pleitewelle könnte die Investoren am Kapitalmarkt weiter verunsichern.Der Autor dieser Kolumne, Holger Steffen, ist Berater für den Value-Stars-Deutschland-Index, der etwa 20 ausgewählte Aktien aus dem deutschen Nebenwerte-Segment enthält. Das Portfolio können Anleger im monatlichen Newsletter zum Value-Stars-Index einsehen.
Über Holger Steffen
Holger Steffen ist einer der erfahrensten Nebenwerte-Experten. Mit dem von ihm mitverantworteten Musterdepot des Anlegerbriefs erzielte er seit Start im Jahr 1999 eine Rendite von 1.701 Prozent, das entspricht einer durchschnittlichen Rendite von 16,4 Prozent pro Jahr (Stand: 31.12.2018).
Der gelernte Diplom-Kaufmann hat als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Finanzwirtschaft der RWTH Aachen gearbeitet. Seit mehr als 15 Jahren ist Steffen in der Finanzbranche aktiv, sein Schwerpunkt liegt in der Unternehmens- und Kapitalmarktanalyse. Der Analyst hat bereits zahlreiche Studien zu deutschen Nebenwerten verfasst und sich als Buchautor betätigt. Der Anlageexperte ist zudem Berater für den Value-Stars-Deutschland-Index, der seit Auflage im Dezember 2013 einen Kurszuwachs von 36,8 % verzeichnet hat (Stand 23.03.2020).
Hinweis zu möglichen Interessenkonflikten (§34b WpHG):
Der Autor hält über eine Gesellschaft Geschäftsanteile an der Anlegerbrief Research GmbH, die ein entgeltliches Beratungsmandat für den Value-Stars-Deutschland-Index hat. Darüber hinaus können hinsichtlich der in dieser Finanzanalyse genannten Aktien grundsätzlich folgende Interessenkonflikte vorliegen (zutreffendes gefettet):
- Der Autor oder ein Mitautor halten direkt oder indirekt folgende in diesem Artikel analysierte Aktien: - (keine)
- Der von der Anlegerbrief Research GmbH herausgegebene Börsenbrief "Der Anlegerbrief" hält folgende in diesem Artikel analysierte Aktien in seinen Modellportfolios: - (keine)
- In einem Zertifikat auf den Value-Stars-Deutschland-Index (ISIN DE000LS8VSD9) sind folgende in diesem Artikel analysierte Aktien enthalten: - (keine)
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Der obige Text spiegelt die Meinung des jeweiligen Kolumnisten wider. Die finanzen.net GmbH übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche Regressansprüche aus. Die finanzen.net GmbH unterhält geschäftliche Verbindungen zur Anlegerbrief Research GmbH, dem Berater des Referenzportfolios, und partizipiert an den Einnahmen aus der Verwaltungsgebühr und der erfolgsabhängigen Gebühr des Endlos-Zertifikats auf den Value-Stars-Deutschland-Index (WKN LS8VSD).