US-Wahlen

Wird Trump US-Präsident, gerät eine ganze Branche ins Trudeln

08.11.16 06:39 Uhr

Wird Trump US-Präsident, gerät eine ganze Branche ins Trudeln | finanzen.net

"Make Amerika great again!" - Der Wahlspruch von US-Präsidentschaftskandidat Donald Trump dürfte einigen US-Großkonzernen sauer aufstoßen. Denn wenn es Trump ins Weiße Haus schafft, wird eine ganze Branche voraussichtlich finanziell deutlich schlechter dastehen.

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Der republikanische Präsidentschaftsanwärter Donald Trump hat ein großes Ziel: Unter seiner Präsidentschaft sollen die Vereinigten Staaten von Amerika wieder zu einer wirtschaftlichen Supermacht aufsteigen. Doch seine wirtschaftspolitischen Pläne sind eine existentielle Bedrohung für eine der wichtigsten Branchen der USA.

Tech-Riesen im Visier

Silicon Valley-Größen hatten bereits zu Beginn des Jahres, lange bevor Donald Trump tatsächlich zum offiziellen Präsidentschaftskandidaten der Republikaner ernannt wurde, Sorgenfalten auf der Stirn. Im März kam die Tech-Elite der USA zu einem Geheimtreffen zusammen, das nur ein Thema verfolgte: Die Folgen eines möglichen Wahlsieges von Donald Trump. Nicht nur Apple-Chef Tim Cook verfolgte den Wahlkampf mit Besorgnis, auch der umtriebige Tesla-Chef Elon Musk und Larry Page nahmen an dem Treffen teil. Dass ausgerechnet die Tech-Elite in dem milliardenschweren Immobilienmogul eine Bedrohung sieht, kommt dabei nicht von ungefähr: Tatsächlich zielen weite Teile von Trumps wirtschaftspolitischer Agenda darauf ab, genau diese Großkonzerne empfindlich abzustrafen.

"Make America great again" - aber ohne den Rest der Welt

Trump hatte im Rahmen seines Wahlkampfes immer wieder betont: Mit ihm als Präsident hat die Auslagerung der Produktion in Billiglohnländer wie China ein Ende. Trump will die Tech-Konzerne zwingen, ihre Produktion wieder verstärkt in den USA anzusiedeln, um mehr US-Amerikaner in Lohn und Brot zu bringen. Notfalls will er dies mit Sanktionen durchsetzen. Zeitgleich spricht Trump von protektionistischen Maßnahmen wie Strafzöllen auf Importprodukte aus China oder Mexiko. Bestehende Handelsverträge sollen gekündigt werden. Diese Pläne schreckten das gesamte Silicon Valley auf, denn setzt Trump seine Pläne tatsächlich so um, könnten die Vereinigten Staaten am Ende wirtschaftlich völlig isoliert dastehen. Besonders die im Tech-Mekka angesiedelten Großkonzerne wären von den Änderungen betroffen: Viele von ihnen haben Zulieferer in Niedriglohnländern. Strafzölle auf deren Produkte dürften wiederum die Tech-Riesen wie Apple & Co. empfindlich treffen, denn deren etablierte Preispolitik wäre nicht mehr durchsetzbar. Das gilt übrigens auch für den Fall, dass die Produktion wieder zurück nach Amerika geholt wird: Allein die Mehrausgaben für Löhne dürften die Produkte deutlich verteuern und könnten schlussendlich für eine Massenabwanderung zu günstigeren Konkurrenzherstellern sorgen.

Auch Steuerpraxis im Visier

Neben der Tatsache, dass Donald Trump Auslandszulieferer offenbar kritisch beurteilt, hat er für die US-Tech-Riesen noch eine weitere Negativnachricht im Gepäck. "Wenn ich Präsident werde, dann haben sie Probleme", tönte er in Richtung der Silicon-Valley-Bosse bereits zu Jahresbeginn und ließ während des Wahlkampfes kaum eine Gelegenheit aus, diese Drohung zu bekräftigen. Besonders im Visier hat Trump dabei die Steuerpraxis der Großkonzerne. Führenden Tech-Riesen wie Apple und Google hat Trump bereits offen gedroht, auch Tesla steht auf der Abschussliste des US-Milliardärs. Das Hauptproblem: Die Unternehmen versteuern einen Großteil ihrer Gewinne im Ausland - eine Tatsache, die Donald Trump, der seine eigene Steuererklärung noch immer nicht öffentlich gemacht hat, nicht akzeptabel findet.

Tech-Bosse Anti-Trump

Wenig verwunderlich ist es, dass angesichts der existentiellen Bedrohung ihrer Geschäfte infolge eines Wahlsieges von Donald Trump, Tech-Riesen reihenweise Sympathien für dessen Gegenkandidatin Hillary Clinton bekunden. Neben Apple-CEO Tim Cook hat auch Amazon-Boss Jeff Bezos, mit dem Trump eine besonders intensive Fehde austrägt, deutlich seine Präferenz für die demokratische Präsidentschaftskandidatin zum Ausdruck gebracht. Dass auch Tesla-Chef Elon Musk kein Fan von Donald Trump ist, ist ebenso ein offenes Geheimnis, wie die Tatsache, dass Google-Chef Larry Page seine Stimme wahrscheinlich ebenfalls an Hillary Clinton vergeben wird.

Ein Supporter gegen den Strom

Einen Supporter hat Donald Trump in der Branche allerdings: Den Gründer des Bezahldienstes PayPal, Peter Thiel. Der frühe Facebook-Investor unterstützt Trump öffentlich. Erst kürzlich erklärte er: "Egal wie verrückt diese Wahl erscheint, sie ist nicht so verrückt wie der Zustand, in dem sich unser Land befindet." Thiel setzt seine Hoffnungen auf den Immobilientycoon Trump und hat millionenschwere Spenden für seinen Wahlkampf geleistet. Zwar sieht er durchaus, dass Trump polarisiert und distanzierte sich insbesondere von den Vorwürfen der sexuellen Belästigungen, mit denen Trump konfrontiert wurde. Thiel ist aber überzeugt, dass Trump bei den wirklich wichtigen Themen den richtigen Weg einschlägt. Viele seiner Tech-Kollegen aus dem Silicon Valley dürften die Sache anders sehen.


Redaktion finanzen.net

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