US-Absatzzahlen

Volkswagen, Toyota, BMW & Co. legen dank SUV-Boom in USA deutlich zu - Autowerte ziehen an

04.12.19 17:55 Uhr

Volkswagen, Toyota, BMW & Co. legen dank SUV-Boom in USA deutlich zu - Autowerte ziehen an | finanzen.net

Nach zwei schwächeren Monaten hat der Autobauer Volkswagen in den USA wieder spürbar zulegen können.

Im von der "Black-Friday"-Rabattschlacht geprägten November verkauften die Wolfsburger 29 218 Neuwagen mit Volkswagen-Logo und damit 9,1 Prozent mehr als im Vorjahresmonat. Das teilte das Unternehmen am Dienstag mit. Grund war der reißende Absatz von SUVs mit einem Plus von 30 Prozent.

Bei den in den USA beliebten Stadtgeländewagen hatte VW mit dem frischen Modell vom Tiguan und dem neuen Atlas eine Offensive gestartet. Beim volumenstärksten US-Modell Jetta und beim Passat sanken die Verkäufe hingegen. In der bisherigen Jahresbilanz steht VW mit 4,2 Prozent im Plus und ist auf Kurs, erstmals wieder mehr Autos in den USA loszuwerden als vor dem 2015 aufgeflogenen Abgas-Skandal.

Auch der Sportwagenbauer Porsche profitierte von seinen SUV-Modellen. Insgesamt verkaufte die Volkswagen-Tochter im November 6326 Autos und damit 11,5 Prozent mehr als im Vorjahresmonat, wie das Unternehmen am US-Sitz in Atlanta (Bundesstaat Georgia) mitteilte. Vor allem das neue Modell vom Cayenne und der aufgefrischte Kompakt-SUV Macan sorgten für das kräftige Plus. Vom 911er und dem Panamera verkaufte Porsche hingegen weniger.

Noch erfolgreicher zeigte sich die Marke AUDI. So legte der Premium-Autobauer, der zum Volkswagen-Konzern gehört, im November um gut ein Fünftel bei den Verkäufen zu. 20 618 Autos brachten die Ingolstädter an den Mann. Ein wesentlicher Teil des Wachstums machte der Kompakt-SUV Q3 aus, dessen Absatz von 700 auf knapp 2500 Autos stieg.

Der Autobauer BMW hat den US-Absatz seiner Kernmarke im November gesteigert. Mit 31 213 Fahrzeugen seien 10,2 Prozent mehr verkauft worden als im entsprechenden Vorjahreszeitraum, teilte das Unternehmen am Dienstag in Woodcliff Lake mit. Bei der Marke Mini musste BMW auf deutlich niedrigerem Niveau Einbußen hinnehmen - so sank der Absatz um 13,1 Prozent auf 3067 Fahrzeuge.

Auch insgesamt schaltete der US-Automarkt im November nach den relativ schwachen Vormonaten wieder einen Gang hoch. VW-Rivale Toyota schaffte ein starkes Absatzplus von 9,2 Prozent, Honda und Hyundai legten dank des SUV-Booms ebenfalls kräftig zu. Die Hersteller halfen allerdings stark mit Sonderangeboten und Kaufanreizen nach. Die Branche profitierte zudem von der alljährlichen Shopping-Orgie rund um den "Black Friday" und einem Verkaufstag mehr als im Vorjahr.

Nach Schätzung des Analysehauses Cox Automotive dürften die Verkäufe branchenweit um vier Prozent verglichen mit dem Vormonat zugenommen haben. Es haben aber noch nicht alle Hersteller ihre Zahlen vorgelegt. Die monatliche Absatzstatistik hat ohnehin stark an Aussagekraft eingebüßt, da die drei US-Marktführer General Motors, Ford und Fiat Chrysler nur noch quartalsweise berichten.

Autowerte legen zu nach US-Absatzzahlen

Die Aktien der deutschen Automobilhersteller haben sich am Mittwoch nach US-Absatzzahlen von ihrer freundlichen Seite präsentiert. Sie erholten sich damit etwas von ihrer bislang schwachen Wochenentwicklung im Zuge der zuletzt wieder negativen Signale in den internationalen Handelskonflikten.

Die drei deutschen Autohersteller BMW, Daimler und Volkswagen hatten ihren US-Absatz im November kräftig gesteigert. Im DAX waren am Vormittag BMW mit plus 1,1 Prozent weit vorne. Volkswagen und Daimler verteuerten sich um 0,8 beziehungsweise 0,6 Prozent. Zum Handelsschluss standen BMW-Aktien im XETRA-Handel 1,32 Prozent höher bei 72,76 Euro, Volkswagen noch 0,47 Prozent bei 175,16 Euro und Daimler 0,72 Prozent bei 49,60 Euro.

Volkswagen gelinge die Trendwende in den USA, schrieben die Autoren des täglichen Bernecker-Börsenbriefs. Auch für BMW und Daimler sei es gut gelaufen. Der US-Automarkt habe insgesamt einen Gang hochgeschaltet. Die US-Autoabsätze hätten sich nach einem schwachen Oktober gut erholt, kommentierte Analyst Patrick Hummel von der UBS.

/men/hbr/DP/fba

HERNDON (dpa-AFX)

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