Microsoft-Gründer Bill Gates übt scharfe Kritik an US-Präsident Donald Trump
Im Zuge der nur langsam in Gang kommenden Maßnahmen gegen die Ausbreitung des Coronavirus in den Vereinigten Staaten wird vermehrt Kritik an Präsident Donald Trump laut. Auch Microsoft-Gründer Bill Gates findet, der Präsident handle zu langsam.
Werte in diesem Artikel
• Bill Gates hält Trumps Maßnahmen für nicht ausreichend
• Trump hält die Vereinigten Staaten für die am besten gerüstete Nation
• Das große Hilfspaket der Regierung wurde abgelehnt
Gates schlägt Maßnahmen vor
Bill Gates ist nicht nur Microsoft -Gründer, mit der Bill & Melinda Gates Stiftung ist er auch Vorreiter in der Bekämpfung schwerer Krankheiten. So sprach er bereits 2015 bei einem TED talk darüber, dass mehr in die Vorbereitung auf eine Epidemie investiert werden sollte - ähnlich wie Länder sich auf Kriege vorbereiten. Schon damals sponserte die Stiftung Forschung und Vorbereitungen. Bill Gates war schon lange klar, dass es erneut den Ausbruch einer Epidemie geben würde. "Die Frage war nur, wann", schreibt er in seinem Blog. Dort veröffentlichte er auch Teile seiner Reddit-Aktion der letzten Woche, bei der er sich den Fragen der Menschen zum Coronavirus stellte. Dabei kritisiert er die Maßnahmen der Regierung unter Donald Trump scharf: In der Retrospektive, so Gates, wird deutlich werden, dass ein "Lock down" schon viel früher angebracht gewesen wäre. Außerdem schlägt er konkrete Maßnahmen vor, wie die Vereinigten Staaten die Eindämmung der Virusverbreitung effektiv umsetzen könnten.
Kritik auch von anderen Seiten
Nicht nur Bill Gates kritisiert Donald Trump. Neben aufgebrachten Bürgern, die Symptome aufzeigen aber teilweise anders als gesunde Schauspieler und Politiker keinen Test auf das Virus durchführen dürfen, kritisiert auch Vize-Präsident Mike Pence den Präsidenten der Vereinigten Staaten. Er sprach sich vermehrt für verstärkte Maßnahmen aus, die Trump bislang ablehnt. Anthony Fauci, Direktor des National Institute of Allergy and Infectious Diseases (NIAID) und Chefberater des Weißen Hauses, was Seuchen und Epidemien anbetrifft, versucht den Schaden zu begrenzen: Er könne nicht vors Mikrofon springen und den Präsidenten zur Seite schubsen, wenn er etwas Inkorrektes sagt, äußerte er am Sonntag.
Während der Präsident der Vereinigten Staaten nicht darüber spricht, was gegen die mangelnden Test Kits unternommen werden soll, verteilen in einigen Teilen des Landes private Hilfsorganisationen Heimtests. Diese Organisationen werden von Amazon, der Gates Stiftung und anderen finanziert - nicht vom Staat. Dennoch erklärte Trump: "Keine Nation ist besser vorbereitet und widerstandsfähiger als die Vereinigten Staaten." Er preist auch die Kombination zweier Medikamente als Heilmittel gegen das Coronavirus an, ob diese Medikamente aber möglicherweise sogar schädlich für Erkrankte sind ist bislang nicht getestet.
Was Trumps Einstellung für die Vereinigten Staaten bedeutet
Vor zwei Wochen beschloss der Präsident ein Einreiseverbot für Menschen aus verschiedenen Regionen und zögerte noch mit der Umsetzung weiterer Maßnahmen. Mittlerweile gibt es in einigen Staaten Ausgangsbeschränkungen und es wird auch im Weißen Haus über Hilfspakete für wirtschaftlich von der Krise Betroffene diskutiert. Dabei wurde allerdings erst am gestrigen Montag ein 2 Billionen Dollar-Hilfspaket der Republikaner mit sechs fehlenden Stimmen abgelehnt, die Demokraten sahen darin keine Unterstützung für einzelne Bürger, sondern nur für Großkonzerne. Trump sieht sich aber dennoch zuversichtlich, einen Kompromiss zu finden - das Hilfspaket sei für alle wichtig, die Corona-Krise bedeute nicht auch zwangsweise eine Wirtschaftskrise für die Vereinigten Staaten.
Ob sich das allerdings bewahrheiten wird, ist genauso unsicher wie die Zukunft von Kleinunternehmen und einzelnen Haushalten in den Vereinigten Staaten.
Redaktion finanzen.net
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