Tesla liefert deutlich weniger Autos aus - Aktie stürzt ab
Der US-Elektroautobauer Tesla hat im ersten Quartal deutlich weniger Fahrzeuge an die Kundschaft gebracht.
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Tesla tut sich mit der Expansion seines Hoffnungsträgers Model 3 nach Europa und China schwerer als gedacht. Wegen des hohen Transportaufwands brachen die Auslieferungen der Firma von Tech-Milliardär Elon Musk zu Jahresbeginn ein.
Die Achterbahnfahrt der Tesla-Aktien geht damit in die nächste Runde: Der jüngsten Erholung der Papiere des US-Elektroautobauers seit Ende März folgte am Donnerstag ein Kursrutsch. Die Anteilscheine sackten an der Technologiebörse NASDAQ zeitweise um über 10 Prozent ab. Zu Börsenschluss standen sie noch 8,23 Prozent tiefer bei 267,80 US-Dollar. Sie lagen damit weit abgeschlagen am Ende des Technologie-Index NASDAQ 100.
Das Ausmaß des Rückgangs sei verblüffend, sagte Analyst Toni Sacconaghi von Bernstein Research, auch wenn es dafür etliche Gründe gebe wie zum Beispiel geringere steuerliche Anreize oder einen schärferen Wettbewerb. Nach Auffassung des Experten Joseph Spak vom Analysehaus RBC zeugt dies von einem anhaltenden Mangel an Planung und unternehmerischer Weitsicht.
Musk droht derweil weiterer Ärger bei einem wichtigen Gerichtstermin in New York.
Tesla hat im ersten Quartal deutlich weniger Fahrzeuge an die Kundschaft gebracht. Das Unternehmen teilte mit, rund 63 000 Autos ausgeliefert zu haben. Das ist ein Rückgang von 31 Prozent gegenüber dem Vorquartal und deutlich weniger als von Experten erwartet. Vom Hoffnungsträger Model 3 wurden 50 900 Stück ausgeliefert, das entspricht im Quartalsvergleich einem Minus von rund 20 Prozent.
Tesla stand zu Jahresbeginn vor großen Herausforderungen - das in der Massenproduktion noch relativ unerfahrene Unternehmen hatte Probleme, den Auslieferungsbeginn des Model 3 nach Europa und China zu stemmen. Das sei der Grund für die schwachen Zahlen, so die Firma. Nach Auffassung des Experten Joseph Spak vom Analysehaus RBC zeugen die Probleme von einem anhaltenden Mangel an Planung und Weitsicht.
Anleger befürchten, dass die Auslieferungszahlen auch die Finanzresultate in Mitleidenschaft ziehen. Musk hat bereits rote Zahlen für das erste Quartal angekündigt, Tesla warnte nun erneut, dass das Ergebnis negativ belastet werden könnte.
Auch die Fertigungszahlen sanken zuletzt deutlich: Tesla produzierte im Auftaktvierteljahr insgesamt rund 77 100 Fahrzeuge, knapp elf Prozent weniger als im vorherigen Quartal. Auf das Model 3 entfielen 62 950 Stück. Der erste günstigere Tesla soll die Firma von der Luxus-Nische in den Massenmarkt bringen und ist deshalb von großer Bedeutung. Musk geht allerdings auch hohes Risiko mit dem Großprojekt, das enorm viel Geld verschlingt.
Dem Tesla-Chef droht am Donnerstag noch weiteres Ungemach - und zwar vor Gericht. In New York findet eine Anhörung im Rechtsstreit zwischen der Börsenaufsicht SEC und dem Starunternehmer statt. Musk liegt wegen seiner regen Twitter-Kommunikation mit der Behörde im Clinch, die Aufseher halten einige seiner Tweets für irreführend. Nach einer Klage wegen angeblicher Marktmanipulation hatten sich die Parteien vergangenes Jahr bereits auf einen Vergleich geeinigt, gegen dessen Auflagen Musk jedoch laut SEC schon verstoßen hat. Der Tesla-Chef hatte sich mit der SEC darauf geeinigt, dass seine Tweets mit Informationen, die den Aktienkurs beeinflussen könnten, von Tesla abgesegnet werden müssen.
Ryan Brinkman von JPMorgan ist nun klar, dass die Aussagen Musks zum Ausblick nicht zu der offiziellen Unternehmensprognose passen. Dies könnte das Vertrauen der Anleger weiter untergraben, schlussfolgerte der Analyst.
Darüber hinaus vermisste Analyst David Tamberrino von der US-Bank Goldman Sachs Hinweise auf die Nachfrage nach den höherpreisigen Modellen S oder X. Der Wettbewerbsdruck könnte sich für Tesla verschärft haben, vermutete der Experte.
/hbr/DP/fba
PALO ALTO/NEW YORK (dpa-AFX)
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