Tesla-Autopilot: Verunglückter Apple-Ingenieur klagte schon im Vorfeld über Probleme
Bei den Untersuchungen eines tödlichen Unfalls mit einem Tesla Model X wurde bekannt, dass der verunfallte Apple-Ingenieur schon vorher über Probleme mit dem Autopiloten geklagt hatte - und das bei genau dem Streckenabschnitt des Unfalls.
Werte in diesem Artikel
• Tödlicher Unfall mit Tesla-Autopilot
• US-Verkehrsbehörde veröffentlicht erste Erkenntnisse
• Unfallfahrer hatte schon im Vorfeld Probleme mit Autopilot
Vergangene Woche gab die US-amerikanische Verkehrsbehörde National Transportation Safety Board, kurz NTSB, erste Einblicke in ihre Untersuchung hinsichtlich eines tödlichen Unfalls mit einem Tesla Model X, der mit hoher Geschwindigkeit gegen eine Leitplanke gekracht war. Bei dem Unfall, der sich im März 2018 in der Nähe von Mountainview in Kalifornien ereignete, starb der Fahrer, Apple-Ingenieur Walter Huang, an den Folgen im Krankenhaus. Wie es in den von der NTSB veröffentlichten Dokumenten heißt, sei der Tesla-Autopilot schon 34 Minuten vor dem Aufprall eingeschaltet gewesen.
Bei dem Autopiloten handelt es sich um eine Fahrassistenzsoftware, die es dem Fahrzeug ermöglicht automatisch zu lenken, beschleunigen und auf der Spur zu bremsen, wie es auf der Tesla-Webseite heißt. Allerdings verlange die derzeitige Autopilot-Funktion "aktive Überwachung durch den Fahrer - ein autonomer Betrieb des Fahrzeugs ist damit nicht möglich".
Hände waren während des Unfalls nicht am Lenkrad
Wie die NTSB informierte, haben sich Huangs Hände bei dem Aufprall nicht auf dem Lenkrad des Model X befunden. Darüber hinaus habe es keine Versuche seitens des Fahrers gegeben zu bremsen oder der Leitplanke auszuweichen. In den 18 Minuten vor dem Unfall, hätte Huang circa während eines Drittels der Zeit seine Hände nicht am Lenkrad gehabt, gibt Reuters den Bericht wider. Das Fahrzeug habe aufgrund dessen zwei visuelle und eine auditive Warnung herausgegeben.
Daten, die mithilfe von Apple auf dem iPhones des Fahrers sichergestellt wurden, zeigen laut der Verkehrsbehörde auf, dass Huang auf der Fahrt sein Handy genutzt habe. Ob er es jedoch auch im Moment seines Unfalls genutzt habe lasse sich jedoch nicht mit Sicherheit sagen.
Schon im Vorfeld Probleme mit Tesla-Autopilot
Was für Tesla-Besitzer von großem Interesse sein dürfte, ist die Tatsache, dass NTSB in den veröffentlichten Dokumenten aufzeigte, dass Huang sich schon vor dem tödlichen Crash mehrfach über Navigationsfehler des Autopiloten seines Model X beschwert habe.
"Walter sagte, das Auto würde auf eine Leitplanke zusteuern an den Vormittagen wenn er zur Arbeit fuhr", schrieb Huangs Familienanwalt auf Anfrage der NTSB. Darüber hinaus habe sich der Fahrer gegenüber seinem Bruder und einem befreundeten Tesla Model X-Besitzer über die Fehlfunktion beschwert. Huang hätte seinen Stromer in diesem Zuge auch in einem Tesla Service Center durchchecken lassen, wobei der Fehler jedoch nicht reproduziert und folglich nicht behoben werden konnte.
Auch ausgewertete Verkehrsdaten des Fahrzeugs zeigten auf, dass der Model X den Highway schon im Vorfeld zum Unfall mehrfach in Richtung der Leitplanke gesteuert habe, sodass Huang korrigierend eingreifen musste. Die wahrscheinliche Unfallursache soll bei einer Anhörung am 25. Februar herausgefunden werden.
Redaktion finanzen.net
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Bildquellen: Josh Edelson/AFP/Getty Images, Justin Sullivan/Getty Images
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