NASDAQ-Aktien: Tesla-CEO Elon Musk muss üppiges Gehaltspaket vor Gericht rechtfertigen
Ebenso wie viele andere Manager wird auch Tesla-Chef Elon Musk mit Aktien-Optionen entlohnt. Doch nun klagt ein Aktionär, dass das 56 Milliarden US-Dollar schwere Gehaltspaket überzogen gewesen sei.
Werte in diesem Artikel
• Aktienoptionen machen Elon Musk zum reichsten Menschen der Welt
• Aktionär hält Verdienst für übertrieben
• Gerichtsverfahren beginnt am 14. November
Teslas Aktienkurs-Rally der letzten Jahre hat Unternehmens-Lenker Elon Musk zum mit Abstand reichsten Menschen der Welt gemacht. Der gebürtige Südafrikaner besitzt eine große Beteiligung an dem Elektroauto-Hersteller, wozu auch beigetragen hat, dass Musk im Jahr 2018 mit dem Board of Directors vereinbarte, auf jegliches Gehalt zu verzichten und stattdessen nur noch durch Erfolgsprämien entlohnt zu werden.
Rekordentlohnung
Damals wurde vereinbart, dass der Tesla-CEO jedes Mal ein Prozent der Tesla-Aktien zu einem deutlich ermäßigten Preis erwerben darf, wenn bestimmte Meilensteine - die sich auf den Tesla-Aktienkurs sowie operative Ziele bezogen - erreicht werden. Da elf von insgesamt zwölf solcher Ziele erreicht wurden, während sich Teslas Marktkapitalisierung von 50 Milliarden auf ganze 650 Milliarden US-Dollar vergrößerte, konnte Musk eine Rekordentlohnung von 56 Milliarden US-Dollar einstreichen.
Es ist nicht ungewöhnlich, dass Manager mittels Aktien oder Aktienoptionen, die es ihnen ermöglichen, Unternehmensanteile zu einer bestimmten Zeit und zu einem bestimmten Preis zu kaufen, entlohnt werden. Dies soll für sie ein Anreiz sein, den Börsenwert für ihre Aktionäre zu steigern. Häufig werden solche Aktien- oder Optionszuteilungen erst nach Ablauf einer bestimmten Frist an die Manager übertragen bzw. stehen erst später zur Verfügung - oder, wie bei Elon Musk, wenn gewisse zuvor definierte Ziele erreicht wurden. Musks Verdienst fiel zwar sehr üppig aus, jedoch bestand für ihn auch durchaus das Risiko, dass er nichts realisieren würde, und zwar falls Tesla die Leistungsziele nicht erreicht hätte.
Teilzeit-CEO
Trotzdem wird der Milliardär laut "Reuters" nun wegen diesem Entlohnungssystem verklagt. Der Tesla-Aktionär Richard J. Tornetta hält den Verdienst für viel zu hoch und fordert gerichtlich, dass das Paket für ungültig erklärt wird. So argumentieren die Anwälte von Tornetta, dass Elon Musk quasi nur ein "Teilzeit-CEO" bei Tesla gewesen sei, der lediglich dienstags, mittwochs und freitags bei dem E-Auto-Pionier gearbeitet hätte, während er an Montagen und Freitagen für das Raumfahrtunternehmen SpaceX, dem er ebenfalls vorsteht, tätig gewesen sei. Damit habe das Paket nicht erreicht, dass Musk sich auf den Erfolg von Tesla fokussiert.
Dem hält der Tesla-Konzern entgegen, bei dem Gehaltspaket sei es nicht darum gegangen, dass Musk eine bestimmte Anzahl an Stunden vor Ort ist, sondern, dass "kühne" Ziele erreicht werden, die sowohl Musk als auch Aktionäre wie Tornetta reicher machen. Dies habe man geschafft, schließlich durften sich Aktionäre über eine Verzehnfachung ihres Investments freuen.
Seilschaften
Doch laut Tornetta habe das Board zu leichte Ziele gesetzt. So behauptet er, dass Elon Musk die Kontrolle über den Vorstand gehabt habe, weil die Directors mit ihm verbunden waren und führt dazu zahlreiche Beispiele an, die dies belegen sollen. Daher hätten es die Board-Mitglieder auch unterlassen, die Aktionäre darüber zu unterrichten, dass die ersten Leistungsziele auf Basis interner Schätzungen wahrscheinlich erreicht würden.
Wie "Reuters" berichtet, wird der Fall nun ab dem 14. November 2022 am Delaware Chancery Court verhandelt. Rechtsexperten gingen davon aus, dass dies ein kompliziertes Gerichtsverfahren werden dürfte.
Redaktion finanzen.net
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Bildquellen: Justin Sullivan/Getty Images, Kevork Djansezian/Freier Fotograf/Getty Images
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