Zunehmende Nachfragesorgen bei Tesla - Analysten werden skeptischer für Tesla-Aktie
Auf der Hauptversammlung tönte Tesla-CEO Elon Musk, dass die Auslieferungszahlen im zweiten Quartal rekordträchtig ausfallen dürften. Doch etliche Analysten scheinen davon wenig überzeugt und kappen ihre Erwartungen an den US-Elektroautobauer.
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Das Ende des zweiten Quartals 2019 naht - die Absatzzahlen von Tesla dürften im Rahmen dessen liegen, was man an der Wall Street erwartet. Elon Musk höchstpersönlich verkündete, sein Unternehmen werde mit Ablauf des Quartals 90.000 bis 100.000 Tesla ausgeliefert haben und ein Rekordquartal erreichen. Allerdings könnte mit dieser Zahl auch die absolute Obergrenze erreicht werden. Das befürchten zumindest Analysten von Goldman Sachs.
Alarmierende Umsatzaussichten
Die Bedenken, dass die Nachfrage nach Fahrzeugen von Tesla nicht weiter steigen könnte, nehmen zu. Hinsichtlich der bevorstehenden Bilanzvorlage ist bei den Analysten von Goldman Sachs wenig Euphorie auszumachen, obwohl die Absatzzahlen für das noch laufende Quartal "in Ordnung sein sollten", so die Analysten. Doch im zweiten Quartal werde womöglich auch eine Obergrenze erreicht - das Umfeld für Nachfrage und die Absatzzahlen seien zwar gut gewesen, jedoch "auf einem Niveau, das wahrscheinlich nicht nachhaltig ist", wird in der Notiz verlautet. Für die zweite Jahreshälfte sieht das Analystenteam um David Tamberrino von Goldman Sachs dementsprechend eher schwarz: Man müsse bedenken, dass es ab nun weniger "Hebel zu ziehen gibt, um die Nachfrage anzukurbeln", wird in der Kundennotiz betont.
Tesla-Nachfrage nicht nachhaltig genug?
Tesla habe bereits entsprechende Optionen ausgespielt, wie Leasingoptionen und eine günstigere Model 3-Version - darüber hinaus werden die Steuergutschriften in den USA im Juli gesenkt, was sich durchaus auf die Nachfrage nach den Elektroautos auswirken könnte. Für eine positive Überraschung könnte etwa noch ein Vorziehen des Model Y sorgen, vermuten die Goldman Sachs-Analysten. Allerdings werde durch solch einen Schritt "eine Kannibalisierung der aktuellen Produktnachfrage für den Model X und den Model 3 mit einer Crossover-Variante wahrscheinlich". Insgesamt zeigt sich die US-Investmentbank pessimistischer für Teslas Zukunft, langfristig machte sie Abstriche: Während sie zuvor von einem Marktanteil in der Elektroautobranche von 30 Prozent bis 2025 ausging, reduzierte sie diese Einschätzung auf 20 Prozent. Das Kursziel für die Tesla-Aktie senkten die Analysten von 200 auf 158 US-Dollar, da die Experten von einem "Abwärtspfad" ausgehen.
Sorgen um Absatzzahlen überzogen?
Während die Goldman-Sachs-Analysten offenbar weniger Steigerungspotenzial, was den Tesla-Absatz anbelangt, sehen, zeigen sich die Tesla-Bullen von Jefferies wesentlich optimistischer. Wie Bloomberg berichtet, gehe die US-Bank davon aus, die Nachfragesorgen besonders um das Model 3 seien unbegründet. Zwar senkte Jefferies das Kursziel für die Aktie des Elektroautobauers von 400 auf 300 US-Dollar, hält aber am Kauf-Rating fest. Die Tesla-Bullen zeigen sich, laut Bloomberg, weiterhin überzeugt davon, dass Tesla einen technologischen Vorsprung habe und sich auf dem Weg zur Profitabilität befinde. Da die Erwartungen offenbar relativ gedämpft sind, erhöhte R.W. Baird sein Kursziel auf 355 US-Dollar - die Investmentbank rechne damit, dass die Aktie auf die Lieferzahlen positiv reagieren wird.
Seit Jahresbeginn litt der Anteilsschein des E-Auto-Herstellers unter unterschiedlichen, negativen Meldungen - auch zu Zweifeln an Nachfrage. So hat die Tesla-Aktie bereits über 30 Prozent verloren, zuletzt schloss sie am 21. Juni 2019 bei 221,86 US-Dollar. Nun gilt es abzuwarten, wie die endgültigen Auslieferungszahlen aussehen und ob Anleger eher eine pessimistische oder optimistische Haltung gegenüber der längerfristigen Nachfrage-Entwicklung einnehmen. Dabei hält die Zukunft unterschiedliche Chancen und Risiken für Tesla bereit.
Redaktion finanzen.net
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Bildquellen: Bjoern Wylezich / Shutterstock.com, Business Insider
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