Überschätzt?

Tesla-Aktie zu teuer? Diese Alternativen haben Anleger

29.05.17 09:51 Uhr

Tesla-Aktie zu teuer? Diese Alternativen haben Anleger | finanzen.net

Der Hype um die amerikanischen Strom-Flitzer von Elon Musk ist ungebrochen - doch lohnt sich die Aktie jetzt noch für Investoren? Für Interessierte gibt es im Bereich Elektromobilität einige günstigere Alternativen.

Werte in diesem Artikel

Tesla-Gründer und CEO Elon Musk bescherte den Investoren seines Unternehmens in der Vergangenheit ordentliche Kursgewinne. Doch mittlerweile sind das Unternehmen und die Aktie extrem hoch bewertet und viele Experten fragen sich, ob die gewaltigen Erwartungen der Investoren jemals erfüllt werden können. Anteilseigner, die den Tesla-Aktienkurs nach oben treiben, lassen sich von solchen kritischen Stimmen nicht beeindrucken. Sie glauben fest an die Prophezeiungen von Elon Musk. Seinen Bekanntmachungen zufolge sollen für das Jahr 2018 eine halbe Million Autos ausgeliefert werden. Hält man sich nun vor Augen, dass 2016 lediglich 76.875 Autos der Marke abgesetzt wurden, klingen diese Ankündigungen sehr ambitioniert.

Meinung der Experten zur Tesla-Aktie

Die Analystenkommentare zur Tesla-Aktie werden rar, meldeten sich vor rund einem Jahr noch 16 Analysten zu Wort, sind es 2017 gerade noch drei. Das optimistischste Kursziel mit 375 US-Dollar und einer Kaufempfehlung kommt von Dougherty & Company LLC. RBC Capital Market rät zum Halten der Aktie und gibt ein Kursziel von 314 US-Dollar aus. Nur dem Analysten der US-Investmentbank Goldman Sachs erscheinen die Anteilsscheine des Elektroautobauers maßlos überteuert zu sein, er sieht das Kursziel bei 190 US-Dollar pro Aktie.

BYD-Aktie: Marktführer aus China

Investoren, die sich zum aktuellen Zeitpunkt speziell für den Sektor der Elektromobilität interessieren, finden neben Tesla noch weitaus günstigere Aktien aus der Branche. Mit Aktien von BYD, dem chinesischen Hersteller von Elektroautos und Batterien, setzen Anleger auf den absoluten Brachenprimus. Allein 2016 konnte der Weltmarktführer aus China 102.500 Batterie- und Plug-in-Hybrid-Autos absetzen. Des Weiteren gilt BYD als weltweit größter Produzent von wiederaufladbaren Akkumulatoren, welche beispielsweise für Smartphones verwendet werden. Die Aktie von BYD erscheint mit einem aktuellen Kurs-Gewinn-Verhältnis von rund 20 im Verhältnis zu Tesla extrem günstig bewertet. Im Vergleich zu anderen chinesischen Autowerten relativiert sich jedoch dieses vermeintlich günstige KGV.

Chancen in Deutschland

Ein weitaus günstigeres Kurs-Gewinn-Verhältnis finden Anleger unterdessen bei den deutschen Automobilherstellern. So bringt es Volkswagen 2017 auf ein erwartetes KGV von 5,8 und BMW auf 8,3. Im Jahr 2016 konnte Volkswagen 63.674 Elektroautos absetzen und steht damit auf dem dritten Platz der weltweit größten Elektroautobauer. Mit 59.015 verkauften Elektroautos schafft es BMW auf den vierten Platz. Sollten sich die deutschen Autobauer in den nächsten Jahren noch stärker auf die Elektromobilität konzentrieren, könnten sie die Konkurrenz aus China und den USA übertrumpfen. Denn die in Deutschland etablierten Hersteller verfügen über große finanzielle Mittel, eine hohe Kundenbindung und weltweit erschlossene Märkte. Ein direkter Angriff auf Tesla und BYD wird jedoch erst stattfinden, wenn die Beliebtheit des konventionellen Verbrennungsmotors schwindet und der Elektromotor zum Massenthema wird.

Jetzt gibt auch Daimler Vollgas

In den vergangenen Tagen wurde bekannt, dass Daimler 500 Millionen Euro in eine zweite Fabrik für Lithium-Ionen-Batterien investieren möchte. Die Schwaben wollen so bis 2022 mehr als zehn Elektroautos in Serie bringen. In der Stuttgarter-Firmenzentrale geht man davon aus, "dass 2025 der Anteil der Elektromodelle am Gesamtabsatz von Mercedes-Benz zwischen 15 und 25 Prozent liegen wird." Mit einem gegenwärtigen KGV von rund 7,4 ist die Daimler-Aktie noch sehr fair bewertet.

Teslas Zukunft bleibt ungewiss

Die momentane Monopolstellung von Tesla im Bereich Nobel-Elektrolimousinen ist unbestritten, jedoch kann diese Marktposition sehr schnell verloren gehen. Ziehen die etablierten Automobilhersteller nach, könnten sie dem Neuling in kürzester Zeit den Rang ablaufen.

Pierre Bonnet / Redaktion finanzen.net

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Bildquellen: JOHANNES EISELE/AFP/Getty Images, Teddy Leung / Shutterstock.com

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