Elon Musk stellt sich bei Importzöllen auf die Seite von Trump
Am Donnerstag hat US-Präsident Donald Trump seine Androhung wahr gemacht und Strafzölle auf Stahl und Aluminium verhängt.
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Experten befürchten nun, dass es durch Gegenmaßnahmen anderer Länder wie China oder der EU zu einem wahren Handelskrieg kommen könnte. Denn Trump hatte bereits im Vorfeld angekündigt, auf entsprechende Reaktionen seitens der EU seinerseits mit weiteren Einfuhrzöllen, zum Beispiel auf Autos, zu antworten.
Weltweit stoßen die Maßnahmen von Trump auf Kritik, auch in den USA sind sie nicht unumstritten. Überraschende Unterstützung für sein Vorgehen - vor allem wenn es um mögliche Einfuhrabgaben auf Autos geht - erhielt der US-Präsident nun jedoch von Elon Musk, dem Chef des Elektroautobauers Tesla. Dabei hatten sich die beiden prominenten Männer zuletzt nicht unbedingt gut verstanden. Musk hatte zwar zu Beginn von Trumps Amtszeit zwei Beratungsgremien angehört, diese jedoch schon bald aus Protest gegen Trumps Klimapolitik wieder verlassen. Nun scheinen sich die beiden Männer jedoch wieder anzunähern.
Musk klagt über unfaire Behandlung von US-Autobauern
Auf Twitter richtete sich Elon Musk in einer Serie von Tweets direkt an Donald Trump und fragte ihn nach seiner Meinung zu Importzöllen auf Autos in China und den USA - beziehungsweise zu deren unterschiedlicher Höhe. Musk forderte dabei gleiche Bedingungen zwischen den beiden Ländern und machte klar, dass er es unfair findet, dass beim Import eines US-Autos nach China Zölle in Höhe von 25 Prozent anfallen, während chinesische Autos in den USA nur mit 2,5 Prozent verzollt werden müssen. Das Ganze sei "als ob man an einem olympischen Rennen teilnehmen und dabei Schuhe aus Blei tragen würde", so Musk.
I am against import duties in general, but the current rules make things very difficult. It’s like competing in an Olympic race wearing lead shoes.
- Elon Musk (@elonmusk) 8. März 2018
Da auch Trump sich bereits mehrfach verärgert darüber gezeigt hatte, dass die USA seiner Meinung nach auf dem Weltmarkt unfair behandelt werden würde, fielen die Tweets des Tesla-Chefs bei ihm auf fruchtbaren Boden: Trump las sie am Donnerstag im Rahmen seiner Pressekonferenz zu den Importzöllen auf Stahl und Aluminium vor. Was Elon schreibe, sei seit Jahren bekannt, aber niemand hätte etwas dagegen unternommen, sagte Trump und versprach: "Das muss sich ändern".
Zu höheren Importzöllen auf Autos scheint es also nur noch ein kleiner Schritt zu sein. Sollten die USA tatsächlich die von Musk geforderte und von Trump in Aussicht gestellte Richtung einschlagen, hätte das nicht nur Auswirkungen auf chinesische Autos, auch wenn diese den Stein des Anstoßes darstellten. Denn laut Vorgaben der WTO müssen alle Länder gleich behandelt werden. Die Zölle würden daher auch deutsche Autobauer treffen.
Das steckt hinter Musks Beschwerden
Elon Musk drückte mit den jüngsten Tweets jedoch vor allem seinen Frust über China aus. Denn Tesla versucht schon länger, im Reich der Mitte Fuß zu fassen. Schließlich gilt das Land als aussichtsreicher und sehr lukrativer Markt für E-Mobilität. Doch neben den Einfuhrzöllen werden ausländischen Herstellern dort noch mehr Beschränkungen auferlegt. So wird beispielsweise ein chinesischer Joint-Venture-Partner benötigt, um eine Fertigung in China aufbauen zu dürfen - und so die Importzölle zu umgehen. An der gemeinsamen Fabrik dürfen die ausländischen Firmen wiederum maximal 50 Prozent halten. Dieser Regelung will sich Musk mit Tesla nicht unterwerfen, weshalb eine Fertigung in China bislang nicht verwirklicht werden konnte.
Also, no US auto company is allowed to own even 50% of their own factory in China, but there are five 100% China-owned EV auto companies in the US
- Elon Musk (@elonmusk) 8. März 2018
Womöglich schwingt allerdings auch etwas Konkurrenzangst in seinen Klagen mit. Denn der chinesische E-Auto-Konkurrent Faraday Future darf in den USA in eigenen Fabriken produzieren - und gilt als ernsthafter Tesla-Herausforderer.
Redaktion finanzen.net
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