Tesla-Konkurrent NIO verschiebt Produktionsbeginn seiner E-Limousine
Bei der Shanghai Auto Show im April noch stellte NIO seine neue Elektro- Limousine vor. Nun gab das Unternehmen überraschend bekannt, die Produktion der Limousine auf unbestimmte Zeit zu verschieben.
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Erst wenige Wochen ist es her, dass das chinesische Startup NIO seine Elektro-Limousine auf der Shanghai Auto Show vorstellte. Nun informierte NIO-CEO William Li in einem Investoren-Call darüber, dass der Produktionsbeginn des neuen Automodells auf unbestimmte Zeit verschoben werde.
Enttäuschende Quartalszahlen
Die Nachricht folgte auf die Veröffentlichung der Kennzahlen zum ersten Quartal 2019, die für das Unternehmen alles andere als positiv ausfielen. So fielen die Fahrzeug-Verkäufe im Vergleich zum vorherigen Quartal um über die Hälfte auf 1.535 Autos. Und auch der Umsatz brach dementsprechend um die Hälfte ein und lag bei umgerechnet 243,1 Millionen US-Dollar. Für den Einbruch nannte Li mehrere Gründe. So habe die chinesische Regierung bisherige Subventionen für elektrische Autos gestrichen, was die Autoverkäufe belastet hätte. Darüber hinaus habe sich das Wachstum der chinesischen Volksrepublik insgesamt verlangsamt, ein Trend, der durch den bestehenden Handelskonflikt mit den USA noch verschärft würde, wie der Tesla-Konkurrent in der Bilanzpressekonferenz verlautete. Darüber hinaus habe die Ankündigung des neuen, erschwinglicheren ES6 zu einem Rückgang der Bestellungen beim bisherigen Verkaufsschlager E-SUV ES8 geführt, wie NIO-CFO Louis Hsieh erklärte.
Zunächst war das Unternehmen davon ausgegangen, dass die sinkenden Verkaufszahlen den Monaten Januar und Februar geschuldet seien, einer Zeit in der sich im Allgemeinen weniger Menschen Autos anschaffen. Allerdings hätten auch die Auslieferungszahlen im April einen anhaltend rückläufigen Trend deutlich gemacht. Dementsprechend rechnet der E-Autobauer auch für das zweite Quartal 2019 mit einem weiteren Rückgang der Fahrzeugverkäufe.
Neue Produktionsstätte vonnöten
Die Verschiebung des Produktionsbeginns des ET7 ist hiervon allerdings losgelöst zu sehen. So habe das Unternehmen beschlossen, die geplante E-Limousine auf einer neuen technologischen Plattform zu bauen: "Kürzlich hat das Unternehmen entschieden, die ET-Serie mithilfe der zukünftigen NIO-Plattform 2.0, oder NP2, einer Produktionsplattform der neuen Generation mit Möglichkeiten des Autonomen Fahrens Level 4, zu designen und zu entwickeln", so Li in einer Konferenzschaltung mit Analysten. Dafür sei allerdings eine neue Fertigungsfabrik vonnöten, über die NIO bisher nicht verfüge. So gab der E-Autobauer erst im März bekannt, seine ambitionierten Expansionspläne mit einem eigenen Werk in Shanghai aufzugeben. Derzeit lagert das Unternehmen die Fertigung seiner Fahrzeuge an den staatlichen chinesischen Autobauer JAC aus. Demnach ist die Produktion des ET7 an die Schaffung eines eigenen Werks gebunden, wie TheVerve berichtet. Allerdings gäbe es in dieser Hinsicht Fortschritte zu verzeichnen. So verkündete NIO in der chinesischen Entwicklungsfirma Beijing E-Town einen Milliarden-Investor gefunden zu haben, der dem Elektro-Unternehmen dabei helfen wolle, eine eigene Produktionsstäte aufzubauen, in der Fahrzeuge der nächsten Generation produziert werden können.
Neues Fahrzeug geplant
In der Zwischenzeit bereitet das Unternehmen die ersten Auslieferungen seines neues Elektro-SUV ES6 vor. Diese sollen in diesem Monat beginnen. Daneben informierte NIO, dass es derzeit an einem weiteren neuen Fahrzeug arbeite, dem dieselbe Technologie zugrunde liege, wie den E-SUVs ES8 und ES6. Die ersten Fahrzeuge dieses neuen Modells sollen dabei 2020 vom Band rollen. Dabei konzentriert sich das Unternehmen nach wie vor ganz auf den chinesischen Markt, der in Sachen Elektro-Autos den größten der Welt darstellt.
Redaktion finanzen.net
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Bildquellen: Nio.io, Nio
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