ÜBERBLICK am Mittag/Konjunktur, Zentralbanken, Politik
Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires
IfW: Sondervermögen würde Wachstum kräftig anschieben
Für die deutsche Wirtschaft zeichnet sich ein kräftiger Wachstumsschub im nächsten Jahr ab. Wegen des geplanten Sondervermögens für die Infrastruktur und der höheren Rüstungsausgaben erhöht das Kiel Institut für Weltwirtschaft (IfW Kiel) seine Wachstumsprognose für 2026 auf 1,5 (bisher 0,9) Prozent. Für das laufende Jahr rechnen die Ökonomen weiterhin mit einer Stagnation des Bruttoinlandsprodukts (BIP). Kehrseite sei ein steigender Schuldenstand auf über 65 Prozent des BIP, und auch für den Preisauftrieb gebe es noch keine Entwarnung, hieß es.
RWI senkt deutsche BIP-Prognosen für 2025 und 2026
Das Wirtschaftsforschungsinstitut RWI hat seine Prognosen für das Wirtschaftswachstum Deutschlands im laufenden und kommenden Jahr gesenkt und das mit einer "Exportkrise", politischen Unsicherheiten und strukturellen Schwächen der Wirtschaft begründet. Wie das RWI mitteilte, rechnet es für 2025 nun mit einem Rückgang des preisbereinigten Bruttoinlandsprodukts (BIP) um 0,1 Prozent, nachdem es im Dezember noch einen Zuwachs von 0,6 Prozent prognostiziert hatte. Die Wachstumsprognose für 2026 wurde auf 1,2 (zuvor: 1,3) Prozent reduziert. Das RWI erwartet, dass die Verteidigungs- und Investitionsausgaben erhöht werden, allerdings nicht um die derzeit diskutierten 900 Milliarden Euro.
Nagel: Deutsches BIP könnte 2025 sinken
Deutschlands Bruttoinlandsprodukt (BIP) könnte nach Aussage von Bundesbankpräsident Joachim Nagel auch im laufenden Jahr sinken. "Nun befinden wir uns einer in einer Welt mit Zöllen, somit können wir womöglich eine Rezession in diesem Jahr erwarten, wenn die Zölle wirklich kommen", sagte Nagel in einem BBC-Interview, wie die Nachrichtenagentur Reuters berichtet. Gegenwärtig befinde sich Deutschland in einer Stagnation.
Eurozone-Produktion steigt im Januar moderat
Die Industrie im Euroraum hat ihre Produktion im Januar moderat gesteigert. Wie die Statistikbehörde Eurostat mitteilte, erhöhte sich die Produktion (ohne Bauwirtschaft) gegenüber dem Vormonat saisonbereinigt um 0,8 Prozent. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten einen Anstieg um 0,7 Prozent erwartet. Im Vergleich zum Vorjahr stagnierte die Industrieproduktion. Volkswirte hatten mit einem Rückgang um 0,7 Prozent gerechnet.
Frankreich dürfte schwächer wachsen, warnt Zentralbank
Die französische Wirtschaft dürfte nach Einschätzung der Banque de France weniger stark wachsen als bisher erwartet, da Unsicherheiten die zweitgrößte Volkswirtschaft der Eurozone belasten. Das BIP dürfte in diesem Jahr um 0,7 Prozent zunehmen, verglichen mit einer vorherigen Schätzung von 0,9 Prozent und einem Zuwachs von 1,1 Prozent im Jahr 2024. Im nächsten Jahr dürfte das BIP um 1,2 Prozent steigen, etwas weniger als die 1,3 Prozent, die die Zentralbank in ihren vorherigen Prognosen geschätzt hatte. Der politische Stillstand und die daraus resultierende Unsicherheit über die Staatsfinanzen belasteten die Wirtschaft. Die Prognosen berücksichtigen weder die potenziellen Auswirkungen der US-Handelszölle noch die jüngsten Pläne zur Erhöhung der Verteidigungsausgaben in Europa.
IEA: Handelsspannungen belasten die Ölnachfrage
Die Internationale Energie-Agentur (IEA) hat erklärt, dass sich die makroökonomischen Bedingungen, die ihren Prognosen für die Ölnachfrage zugrunde liegen, im vergangenen Monat aufgrund der weltweiten Handelsspannungen verschlechtert haben und dass sie einen größeren Angebotsüberschuss als erwartet sieht, wenn die Opec+ ihre Produktion über April hinaus erhöht. "Die neuen US-Zölle werden sich eindeutig als Hindernis für den Welthandel und das Wirtschaftswachstum erweisen", erklärte die in Paris ansässige Agentur. "Der Mangel an Klarheit aufgrund des Hin und Her, kombiniert mit dem Potenzial für Vergeltungsmaßnahmen und Eskalation, hat die Unsicherheit in die Höhe getrieben."
Russischer Unterhändler lehnt Waffenruhe in der Ukraine ab
Ein russischer Unterhändler hat einen von den USA vorgeschlagenen Waffenstillstand in der Ukraine abgelehnt, während der Kreml erklärte, seine Streitkräfte befänden sich in der Endphase der Herausdrängung der ukrainischen Armee aus der russischen Region Kursk. Juri Uschakow, ein hochrangiger Berater des russischen Präsidenten Wladimir Putin, sagte, die 30-tägige Waffenruhe würde den ukrainischen Streitkräften Zeit geben, sich neu zu formieren.
+++ Konjunkturdaten +++
Mexiko Industrieproduktion Jan -2,9% (PROG: -1,7%) gg Vj
Mexiko Industrieproduktion Jan -0,4% gg Vormonat
DJG/DJN/apo
(END) Dow Jones Newswires
March 13, 2025 08:30 ET (12:30 GMT)