ÜBERBLICK am Mittag/Konjunktur, Zentralbanken, Politik

04.12.24 13:29 Uhr

Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires

S&P Global: Deutscher Servicesektor fällt im November unter 50 Punkte

Die Geschäftstätigkeit des deutschen Servicesektors ist im November unter die kritische Schwelle von 50 Punkten gefallen. Der von S&P Global für den Sektor ermittelte Einkaufsmanagerindex (PMI) sank auf 49,3 von 51,6 Punkten, wie aus den finalen Daten für den Monat hervorgeht. Volkswirte hatten einen Stand von 49,4 vorhergesagt. Vorläufig war für November ein Wert von 49,4 ermittelt worden.

OECD senkt deutsche BIP-Prognose zum fünften Mal hintereinander

Die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) hat ihre Prognose für das Weltwirtschaftswachstum im nächsten Jahr leicht angehoben, aber die deutschen Prognosen erneut gesenkt - zum fünften Mal in Folge. Wie die Organisation in ihrem aktuellen Wirtschaftsausblick mitteilte, rechnet sie damit, dass das weltweite Bruttoinlandsprodukt (BIP) 2024 um 3,2 (bisher: 3,2) Prozent steigen wird 2025 um 3,3 (3,2) Prozent und 2026 um ebenfalls 3,3 Prozent. Zudem wurden die US-Prognosen auf 2,8 (2,6) und 2,4 (1,6) Prozent erhöht, und für 2026 werden 2,1 Prozent Wachstum in Aussicht gestellt.

S&P Global: Eurozone-Wirtschaft im November wieder im rezessiven Bereich

Die Wirtschaft der Eurozone ist im November wieder in den rezessiven Bereich gerutscht. Der Sammelindex für die Produktion der Privatwirtschaft der Eurozone, der Industrie und Dienstleistungen umfasst, fiel auf 48,3 Zähler von 50,0 im Vormonat, wie S&P Global bei einer zweiten Veröffentlichung berichtete. Beim ersten Ausweis war ein Rückgang auf 48,1 Punkte gemeldet worden. Volkswirte hatten eine Bestätigung dieses Werts erwartet.

Eurozone-Erzeugerpreise steigen im Oktober leicht

Die Erzeugerpreise der Industrie in der Eurozone sind im Oktober leicht gestiegen. Die Preise auf der Erzeugerstufe stiegen im Vergleich zum Vormonat um 0,4 Prozent, wie die Statistikbehörde Eurostat berichtete. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten einen Anstieg um 0,4 Prozent erwartet. Im Jahresvergleich lagen die Erzeugerpreise um 3,2 Prozent niedriger. Die Prognose von Volkswirten hatte auf ein Minus von 3,2 Prozent gelautet.

BoE-Chef Bailey: Inflation sinkt, ist aber noch nicht gebändigt

Die Inflation in Großbritannien ist aus Sicht von Gouverneur Andrew Bailey schneller gesunken als die Bank of England (BoE) erwartet hatte, aber es ist noch ein weiter Weg, bis sie gebändigt ist. In einem Interview mit der Financial Times sagte Bailey auch, dass es eine wachsende Unsicherheit über die Aussichten für die britische und die globale Wirtschaft gebe, einschließlich der Auswirkungen eines möglichen Anstiegs der Zölle auf die Inflation.

Saudi-Arabien plant Verlängerung der Ölförderkürzungen

Die Vormachtstellung Saudi-Arabiens in der Organisation Erdöl exportierender Länder (Opec) bedeutete lange Zeit eine unangefochtene Dominanz auf dem globalen Ölmarkt. Diese Zeiten sind vorbei, zumindest im Moment. Im Vorfeld des für Donnerstag anberaumten Treffens der Opec+, des von den Saudis geführten Kartells und einer mit Russland verbündeten Erzeugergemeinschaft, steht Riad vor einem Dilemma: Entweder den Ölpreis weiter verteidigen oder um die Rückeroberung von Marktanteilen kämpfen.

IfW: Deutschland muss auf Streit zwischen USA und China reagieren

Das Kiel Institut für Weltwirtschaft (IfW) hat Deutschland und die Europäische Union (EU) dazu aufgerufen, die Resilienz ihrer Wirtschaft zu stärken. IfW-Handelsexperte Rolf Langhammer befürchtet Schaden für Deutschland aufgrund der zunehmenden Spannungen im Handelsstreit zwischen den USA und China. Zuvor hatte China den Export in die USA von wichtigen Rohstoffen verboten, die für die Halbleiterproduktion in der zivilen und militärischen Produktion von Bedeutung sind. "Die geoökonomischen Spannungen nehmen also zu, zum Nachteil Deutschlands. Daher muss das Land seinen Einfluss in der EU geltend machen, die Politikberatung in Zusammenarbeit mit allen Betroffenen zu intensivieren", sagte Langhammer.

Ifo-Institut: 22 Prozent der Arbeitszeit für Bürokratie nötig

Durch erhöhte Anforderungen müssen Angestellte 22 Prozent ihrer Arbeitszeit für bürokratische Tätigkeiten aufwenden. Dies geht aus einer Umfrage des Ifo-Instituts für Wirtschaftsforschung unter Führungskräften in Deutschland hervor. "Die Unternehmen berichten vor allem von erheblichem Personalaufwand, der zur Einhaltung immer neuer gesetzlicher Auflagen benötigt wird", sagte Ifo-Forscherin Ramona Schmid. "Zudem kritisieren sie, dass die zunehmende Bürokratie die Wettbewerbsfähigkeit und die unternehmerische Freiheit belastet sowie die Investitionsentscheidungen der Unternehmen beeinflusst."

Union und AfD profitieren am meisten vom Ampel-Aus

Union und AfD sind laut einer Umfrage unter Wählern die großen Gewinner nach dem Ende der Ampel-Koalition. Wie die Bild-Zeitung unter Berufung auf eine repräsentative Umfrage des Instituts Insa berichtet, glauben 37 Prozent der Befragten, dass CDU und CSU am stärksten vom vorzeitigen Ende der Ampel-Koalition profitieren. 22 Prozent nennen die AfD an erster Stelle. SPD und Grüne sehen jeweils 6 Prozent als Profiteure des Koalitionsbruchs, die FDP gar nur 3 Prozent. Das BSW kommt auf 5 Prozent, die Linke auf 1 Prozent.

Französische Regierung steht vor Misstrauensabstimmung

Der französische Premierminister Michel Barnier steht am Mittwoch vor einem entscheidenden Misstrauensvotum, das seine Regierung zu Fall bringen und Frankreichs Bemühungen, seine öffentlichen Finanzen wieder auf Kurs zu bringen, zunichtemachen könnte. Barniers Regierung ist selbst im Falle eines Zusammenbruchs befugt, Notmaßnahmen zu verabschieden, die den diesjährigen Haushalt bis in die ersten Monate des Jahres 2025 verlängern würden, um einen Regierungsstillstand zu vermeiden. Dennoch ist die Abstimmung, nur drei Monate nach Barniers Amtsantritt, ein Zeichen dafür, wie festgefahren die französische Politik ist.

Südkoreas Opposition plant Amtsenthebung des Präsidenten

Einen Tag nach der Verhängung des Kriegsrechts droht dem südkoreanischen Präsidenten nun ein Amtsenthebungsverfahren, was zu weiterer politischer Instabilität in dem Land führt. Das Parlament könnte bis Freitag oder Samstag über die Absetzung des konservativen Präsidenten Yoon Suk Yeol abstimmen, sagten Oppositionsabgeordnete. Dazu benötigen sie eine Zweidrittelmehrheit in der 300 Sitze zählenden Nationalversammlung des Landes.

+++ Konjunkturdaten +++

US/MBA Market Index Woche per 29. Nov +2,8% auf 213,9 (Vorwoche: 208)

US/MBA Purchase Index Woche per 29. Nov +5,6% auf 161,5 (Vorwoche: 152,9)

US/MBA Refinance Index Woche per 29. Nov -0,6% auf 498,5 (Vorwoche: 501,7)

Brasilien Industrieproduktion Okt -0,2% gg Vormonat - IBGE

Brasilien Industrieproduktion Okt +5,8% gg Vorjahr - IBGE

DJG/DJN/apo

(END) Dow Jones Newswires

December 04, 2024 07:30 ET (12:30 GMT)