Twitter aufräumen

JPMorgan-CEO Jamie Dimon spricht sich für Twitter-Übernahme durch Tesla-Chef Elon Musk aus

20.10.22 22:20 Uhr

JPMorgan-CEO Jamie Dimon spricht sich für Twitter-Übernahme durch Tesla-Chef Elon Musk aus | finanzen.net

Seit April gibt es immer wieder neue Nachrichten zum geplanten Twitter-Kauf durch Tesla-Chef Elon Musk. Nach einem Rückzieher sieht es nun so aus, als wolle Musk die Übernahme des Kurznachrichtendienstes doch vollziehen. Einer, der sich dafür ausspricht ist JPMorgan-CEO Jamie Dimon.

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• Chaos um Twitter-Kauf durch Tesla-Chef Elon Musk
• Nach Rückzieher: Musk will Übernahme doch vollziehen
• JPMorgan-CEO Dimon spricht sich für Übernahme durch Musk aus



Im April überraschte Tesla-Chef Elon Musk mit der Nachricht, den Kurznachrichtendienst Twitter für rund 44 Milliarden US-Dollar kaufen und von der Börse nehmen zu wollen. Der Twitter-Verwaltungsrat nahm das Übernahmeangebot an, doch bereits wenige Wochen später setzte Musk die Twitter-Übernahme vorübergehend aus und machte dann Anfang Juli einen Rückzieher. Musk argumentierte mit angeblichen Falschangaben des Unternehmens zur Anzahl von Fake-Accounts und verwies außerdem auf Anschuldigungen eines Whistleblowers, der Twitter unter anderem mangelnden Schutz von Nutzerdaten und andere Sicherheitsschwächen vorwarf. Twitter selbst zeigte sich jedoch entschlossen an der Übernahme festzuhalten und ein Urteil zu erreichen, das Musk dazu verpflichtet, die Übernahme zum vereinbarten Preis zu vollziehen.

Musk will Twitter doch übernehmen

Anfang Oktober gab der Tesla-Chef dann seinen Widerstand auf und erklärte sich bereit die Twitter-Übernahme zu dem von ihm ursprünglich gebotenen Preis von 54,20 US-Dollar je Aktie doch zu vollziehen. Allerdings wies Musk gegenüber der US-Börsenaufsicht SEC darauf hin, dass sein Angebot von Finanzierungszusagen abhänge. So scheint es als halte sich der Tesla-Chef noch ein Hintertürchen offen. Der Gerichtsprozess um Musks Twitter-Übernahme, der ursprünglich am 17. Oktober hätte starten sollen, wurde nach der Erklärung des Tesla-Chefs von der zuständigen Richterin bis zum 28. Oktober ausgesetzt. Sollte Musk die Twitter-Übernahme bis dahin jedoch nicht abgeschlossen haben, müssen die beiden Parteien mit einem Prozess im November rechnen.

JPMorgan-CEO Dimon lobt Tesla-Chef Musk

Lob und Zuspruch für die Twitter-Übernahme erhielt Tesla-Chef Elon Musk von JPMorgan-CEO Jamie Dimon. In einem Interview mit CNBC sagte er über den Tesla-Chef: "Aus meiner Sicht ist Elon sehr schlau". Und das obwohl zwischen den beiden Unternehmensführern in der Vergangenheit zeitweise wohl dicke Luft herrschte. So verklagte JPMorgan den US-Autobauer im November 2021 auf 162 Millionen US-Dollar wegen angeblicher Verletzung eines Vertrags aus dem Jahr 2014 in Bezug auf Aktienoptionsscheine, die Tesla an die Bank verkauft hatte. Daraufhin erhielt JPMorgan eine Gegenklage, in der laut dem Wall Street Journal die Rede von Gier und böser Absicht gewesen sei. Tesla warf JPMorgan vor, die Klage mit der Millionen-Forderung nur als Vergeltung eingereicht zu haben, da die US-Bank bei wichtigen Geschäften nicht als Dienstleister beauftragt worden sei. Des Weiteren habe die Führung der Bank eine persönliche Abneigung gegen Tesla-Chef Elon Musk, hieß es laut WSJ in der Tesla-Gegenklage.

Dimon: "Ich hoffe, Musk räumt Twitter auf"

Nun verlautete Dimon gegenüber CNBC jedoch kürzlich: "Ich hoffe, Musk räumt Twitter auf". Er verwies darauf, dass Musk versuchen sollte anonyme Konten von dem Kurznachrichtendienst zu entfernen und wiederholte Musks Bedenken hinsichtlich der Anzahl von Spam-Konten auf Twitter. Der JPMorgan-Chef meinte, dass das Unternehmen den Benutzern mehr Kontrolle über seine Empfehlungsalgorithmen geben sollte. "Warum kann Twitter nicht wissen, wer man ist, wenn man dem Portal beitritt, damit all diese [...] Roboter und E-Mails und solche Sachen eliminiert werden können?", gibt CNBC Dimon wieder. "Warum können sie dir keine Auswahl an Algorithmen geben?", so der JPMorgan-CEO.

In der Liste der Banken, die eine Fremdfinanzierung in Milliardenhöhe für die Twitter-Übernahme von Musk bereitstellen wollen - darunter Morgan Stanley, Bank of America und Barclays - fehlt JPMorgan trotz des Zuspruchs von Dimon jedoch. Zu den Finanzierungsbedenken, die aufgrund einer Verschlechterung der Kreditmärkte aufgekommen sind, meinte JPMorgan-Chef Dimon nur: "Sie sind große Jungs, sie können damit umgehen".

Redaktion finanzen.net

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