Siemens Healthineers-Aktie knickt ein: Siemens Healthineers verdient operativ weniger
Siemens Healthineers hat im ersten Quartal trotz starken Wachstums operativ 11 Prozent weniger verdient als im Vorjahr.
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Siemens Healthineers verbuchte nach Angaben vom Montag ein bereinigtes operatives Ergebnis (EBIT) von 484 Millionen Euro - 58 Millionen weniger als vor Jahresfrist. Der Überschuss nach Dritten ging bei einer höheren Steuerquote um 40 auf 301 Millionen Euro zurück, der Gewinn je Aktie um 4 Cent auf 0,30 Euro. Der Umsatz stieg im ersten Quartal um 8,7 Prozent auf knapp 3,6 Milliarden Euro.
Die Prognose für das Geschäftsjahr 2019/20 bestätigte die Siemens-Tochter. So wird der bereinigte bereinigte verwässerte Gewinn je Aktie um 6 bis 12 Prozent höher und das vergleichbare Umsatzwachstum bei 5 bis 6 Prozent erwartet. In den ersten drei Monaten verzeichnete Healthineers ein vergleichbares Wachstum von 5,5 Prozent auf 3,59 Milliarden Euro.
Das Ergebnis des Geschäfts mit der Bildgebung enttäuschte. Analysten hatten mit einem deutlichen Gewinnanstieg gerechnet. Stattdessen sanken in Siemens Healthineers größter Sparte die Gewinne. Begründet wurde dies unter anderem mit einem aus Margensicht weniger günstigen Geschäftsmix im Vergleich zum Vorjahr.So erzielte Healthineers relativ wenige Umsätze in den USA, erläuterte Finanzvorstand Jochen Schmitz. Zudem habe Siemens Healthineers in diesem Quartal gute Geschäfte mit nicht so margenstarken Geräten wie etwa Röntgen gemacht. Schmitz bezeichnete den Rückgang dabei als "temporär". So dürfte die Marge in den kommenden neun Monaten wieder anziehen, sagte Schmitz mit Blick auf die auch in den USA gut gefüllten Auftragsbücher.
Die Labordiagnostik wurde hingegen weiter von den Anlaufkosten des neuen Analysesystems Atellica belastet. Das bereinigte operative Ergebnis der Sparte wurde mehr als halbiert, die entsprechende Marge betrug noch 3,1 Prozent, nach 7,8 Prozent im Vorjahr. Marktexperten hatten hier mit geringeren Rückgängen gerechnet. Das Management um Konzernchef Bernd Montag hatte im November bereits einen weiteren Rückgang für das erste Quartal sowie das Gesamtjahr angekündigt und auch die Profitabilitätsziele für die Sparte um zwei Jahre nach hinten geschoben.
Aber auch hier zeichnet sich Licht am Ende des Tunnels ab. So installierte Siemens Healthineers im Quartal mehr Geräte als ausgeliefert wurden. Die Zahl der "live" geschalteten Systeme nehme zu.
Siemens Healthineers-Aktie nach schwachem Jahresstart unter Druck
Nach dem Bericht zum ersten Geschäftsquartal sind die Aktien von Siemens Healthineers am Montag weiter eingeknickt. Auf der Handelsplattform XETRA sackten die Papiere des Medizintechnikkonzerns am Morgen zeitweise mehr als acht Prozent ein. Das Minus minimierte sich auf schlussendlich 0,38 Prozent bei 111,22 Euro. Erst vor nicht ganz zwei Wochen hatten sie mit 45,20 Euro noch einen Rekordstand erreicht.
Analystenstimmen zu Siemens Healthineers
Die US-Investmentbank Goldman Sachs hat die Einstufung für Siemens Healthineers nach Quartalszahlen auf "Neutral" mit einem Kursziel von 39,50 Euro belassen. Wegen schwacher Margen habe der Medizintechniker die Erwartungen verfehlt, schrieb Analystin Veronika Dubajova in einer am Montag vorliegenden Studie.
Umsatzseitig habe der Medizintechnikkonzern die Markterwartungen erfüllt, hinsichtlich der Margen aber deutlich verfehlt, schrieb JPMorgan-Analyst David Adlington in einer ersten Reaktion. Für die längerfristige Entwicklung der Profitabilität ist er weniger positiv gestimmt.
Auch für Wasi Rizvi, Analyst der Royal Bank of Canada (RBC), fielen die Erlöse von Siemens Healthineers erwartungsgemäß und die Ergebnisentwicklung enttäuschend aus. Negativ überrascht habe vor allem die verpasste Marge im Geschäft mit bildgebenden Verfahren. Dies dürfte bei den Anlegern am schwersten wiegen.
DJG/rio/kla
FRANKFURT (Dow Jones) / (dpa-AFX Broker)
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