Analyst traut Tesla-Aktie noch 2021 Sprung auf 1.000 US-Dollar zu
Obwohl die Tesla-Aktie seit Jahresbeginn nicht wie in 2020 mit einer guten Performance glänzen kann, lässt sich Wedbush Securities davon nicht beeindrucken. Analyst Dan Ives bekräftigte jüngst sein Kursziel von 1.000 US-Dollar. Das sind die Hintergründe.
• Tesla-Aktie unter Druck
• Techwerte-Schwäche, Chipmangel und Chinaprobleme belasten Tesla
• Wedbush Securities bleibt optimistisch
Für den Elektroautobauer Tesla läuft das Jahr 2021 bisher nicht ganz so rund. Während der Anteilsschein im letzten Jahr einen Rekord nach dem anderen knacken konnte, ging es dieses Jahr bisher schon zweistellig abwärts. Dabei dürften einige branchenübergreifende Faktoren genauso ursächlich sein wie andere, die den E-Pionier im speziellen betreffen.
Techwerte unter Druck
So haben Techwerte im Allgemeinen seit ein paar Wochen einen schweren Stand. Während der Dow Jones und der S&P 500 sich erst kürzlich zu neuen Höhen aufschwingen konnten, ging es für den Technologie-Index NASDAQ Composite deutlich bergab. Hintergrund waren die jüngst wieder aufgekeimten Inflationssorgen und Zinsängste, die immer besonders auf den Techwerten lasten, da diese meist einen höheren Fremdkapitalanteil besitzen und somit eher unter steigenden Zinsen leiden.
Tesla-Aktie mit negativer Performance
Auch die Tesla-Aktie ist in den letzten Monaten unter Druck geraten. Seit Jahresbeginn steht aktuell ein Minus von 16,43 Prozent zu Buche. Deutlicher abwärts ging es jedoch in den letzten drei Monaten. Hier beläuft sich das Minus gar auf 27,74 Prozent (Stand ist der 14. Mai 2021). Ein weiteres branchenübergreifendes Problem stellt der gegenwärtige Chipmangel dar, der auch anderen Tech-Unternehmen einige Schwierigkeiten bereitet. Wie lange dieser noch andauern wird, ist bislang nicht genau abzusehen. Wie das Marktforschungsunternehmen Gartner annimmt, könnte die Knappheit noch bis Mitte 2022 andauern.
China-Vorfall belastet
Neben den allgemeinen Schwierigkeiten mit denen Techkonzerne derzeit kämpfen, kommen zu Teslas Situation noch einige Schwierigkeiten in seinem wichtigsten Absatzmarkt China hinzu. So hatte ein Vorfall während der Shanghai Automesse für Aufmerksamkeit gesorgt. Eine Demonstrantin war dabei auf einen ausgestellten Model 3 geklettert und hatte sich über Bremsversagen bei ihrem eigenen Tesla beschwert. Tesla war danach in die Kritik geraten, weil es nicht angemessen auf die Probleme der Kundin eingegangen sei.
Spannungen zwischen China und den USA bestehen weiter
Darüber hinaus leidet der Elektroautobauer besonders unter den anhaltenden Spannungen zwischen den USA und China, was Tesla Quellen zufolge dazu veranlasst habe, seine Pläne, die Gigafabrik in Shanghai noch auszubauen, zunächst aufs Eis zu legen. So bestehen weiterhin hohe US-Zölle für in China produzierte Stromer, weshalb der E-Autoproduzent nun wohl den Anteil von in China gefertigten Fahrzeugen zum Export in die ganze Welt begrenzen möchte, wie Reuters mit Bezug auf mit der Sache vertraute Personen berichtete.
In China gingen die Auslieferungszahlen Teslas im April zurück. Wie der chinesische Autoverband China Passenger Car Association (CPCA) informierte, verkaufte hier der US-Autobauer 25.845 Stromer, nach 35.478 EVs im Vormonat. Allerdings ist dies im Vergleich zu Januar und Februar, wo sich die Auslieferungszahlen zwischen 15.400 und 18.300 Fahrzeugen bewegten, noch ein ordentlicher Anstieg. Darüber hinaus gelang es dem Autobauer, 14.174 Fahrzeuge nach Europa zu verschicken, wo sich die Nachfrage stabil erweist.
Wedbush Securities weiterhin Tesla-Bulle
Unbeeindruckt von den jüngsten Schwierigkeiten zeigt sich Tesla-Bulle Dan Ives von Wedbush Securities gemäß StreetInsider. So sieht der Analyst die Chipknappheit lediglich als kurzfristiges Problem, wichtiger sei, dass es Tesla gelinge den chinesischen Markt weiter zu durchdringen. Denn auch die Konkurrenz auf Chinas EV-Markt etabliert sich immer mehr und kann sich immer mehr durchsetzen und nutzt die jüngsten Probleme Teslas in der Volksrepublik zu ihrem Vorteil. So gibt Ives in seiner Analyse zu: "Teslas Marktanteilswachstum ist im Vergleich zu heimischen Konkurrenten wie NIO, Xpeng und Li Auto während des Monats [April] stagniert, da das Unternehmen sich mit einer Handvoll negativer PR-Schwierigkeiten in China konfrontiert sah […]".
Dennoch bleibt der Wedbush-Analyst insgesamt optimistisch. So sieht er die allgemeine Nachfrage in China auf dem Weg zu einer Jahresrate von 300.000+ Fahrzeugen. Bis 2022 schätzt das Analysehaus, dass circa 40 Prozent der weltweiten Tesla-Auslieferungen in der Volkrepublik getätigt werden. Dennoch betont Ives, dass vieles nun auch davon abhänge, ob es Musk gelänge "sich im Sandkasten mit Peking zu vertragen" und die Wogen in China zu glätten.
Wie MarketsInsider berichtet, schätzt Ives, dass Tesla im zweiten Quartal 2021 locker mehr als 200.000 Auslieferungen schaffen sollte. In den nächsten Monaten würde der Börsenexperte vor allem auf die Produktion und Nachfrage von Teslas Model Y blicken. Darüber hinaus behalte er die Neuerungen bei Model S und X im Blick und verfolge aufmerksam, welche Fortschritte in Sachen Software und autonomes Fahren gemacht würden.
Er bekräftigte sein Kursziel von 1.000 US-Dollar sowie sein "Overweight"-Rating. Gemessen am aktuellen Stand der Aktie würde dies ein Plus von 69,56 Prozent bedeuten (Berechnungsgrundlage ist der Schlusskurs vom 14. Mai 2021).
Redaktion finanzen.net
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Bildquellen: Frontpage / Shutterstock.com, JOHANNES EISELE/AFP/Getty Images
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