Tesla Network vor dem Aus?

Verabschiedet sich Tesla von Robotertaxi-Plänen und bläst lieber zum Angriff auf Uber und Lyft?

10.02.20 19:56 Uhr

Verabschiedet sich Tesla von Robotertaxi-Plänen und bläst lieber zum Angriff auf Uber und Lyft? | finanzen.net

Die Fahrdienstleister Uber und Lyft wollen mit ihrem Geschäftsmodell den Bereich Mobilität kräftig aufmischen. Nun wird auch Tesla konkret und wildert im Revier der Startups.

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• Tesla plant offenbar Carsharing-Dienst mit Fahrern
• Abschied von der Tesla-Robo-Flotten-Idee?
• Tesla-Versicherung bringt Kostenvorteil

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Tesla-Chef Elon Musk hat für sein Elektroautounternehmen eine Mission: Mittelfristig will das Unternehmen eine Flotte aus Roboter-Taxis aufbauen, um das volle Potenzial selbstfahrender Fahrzeuge zu heben. Der Arbeitsname des Robo-Taxi-Dienstes ist "Tesla Network". Dabei schwebt dem Visionär vor, dass Tesla-Besitzer ihre Fahrzeuge bei Nicht-Nutzung für andere freigeben, die autonom gesteuerten Teslas würden dann als Taxis fungieren und für ihre Besitzer Einnahmen generieren.

Die Voraussetzung dafür ist jedoch komplette Fahrzeug-Autonomie - und die scheint aktuell noch in weiter Ferne. Nun gibt es erste Hinweise darauf, dass Musk offenbar die Geduld verliert und nicht mehr bereit ist, mit der Umsetzung seiner Pläne zu warten, bis vollständig selbstfahrende Autos von allen Behörden zugelassen sind.

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Ridesharing-Dienst mit Fahrern geplant

Im Rahmen der Veröffentlichung der jüngsten Quartalsbilanz von Tesla hat CFO Zach Kirkhorn verkündet, die Vision einer Tesla-Flotte schon bald mit menschlichen Fahrern umsetzen zu wollen. Konkret zieht der Konzern einem Bericht von "Electrek" zufolge in Erwägung, eine Mitfahr-App zu launchen, mit deren Hilfe User auf der Suche nach einer Mitfahrgelegenheit Tesla-Fahrer und ihre Fahrzeuge für einen Transport buchen können. Diese Idee entspricht exakt dem Geschäftsmodell der Fahrdienstleister Uber und Lyft, die bereits seit einiger Zeit am Markt aktiv sind, bei denen die Auswahl der möglichen Taxifahrer aber nicht auf Tesla-Besitzer beschränkt ist.

Doch Tesla hätte den beiden Konkurrenten gegenüber einen Vorteil, der sich insbesondere auf der Kostenseite positiv auswirken dürfte: Der Elektroautobauer will die Fahrer der Fahrdienstflotte durch die hauseigene Versicherung absichern, die das Unternehmen erst im August vergangenen Jahres an den Start gebracht hat. Mit dem Launch des Versicherungsangebotes versprach Musk "ein preisgünstiges Versicherungsangebot, das Tesla-Fahrern um bis zu 30 Prozent niedrigere Versicherungsraten offeriert, als dies bei Konkurrenzanbietern möglich ist".

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Dafür spielt das Unternehmen seine Stärke im Bereich Datenerfassung aus: Teslas sind vollgestopft mit Technik und diversen Auswertungstools. Man kenne die eigenen Fahrzeuge deutlich besser als andere Versicherungsgesellschaften, betonte der Tesla-CEO.

Ist die Idee von Tesla Network damit gestorben?

Mit der geplanten Umsetzung der Tesla-Flotte mit menschlichen Fahrern als Dienstleister bleibt offen, ob sich Elon Musk komplett von der Idee einer vollständig autonomen Roboter-Taxi-Flotte verabschiedet hat. Fest steht allerdings, dass die Zulassung vollständig autonom fahrender Fahrzeuge wohl deutlich länger dauern dürfte, als von Tesla geplant. Immer wieder sorgen Unfälle mit Teslas Autopilot für Rückschläge in diesem Bereich - selbst ein mittelfristig möglicherweise absehbares Ok der zuständigen Behörden in den USA dürfte international noch sehr viel länger auf sich warten lassen.

Schwieriges Geschäftsmodell

Möglich, dass Elon Musk mit dem Forcieren seiner Tesla-Flottenpläne zeitnah Geld in die Kassen des chronisch klammen Unternehmens spülen will. Ob das Geschäftsmodell mit menschlichen Fahrern aber rentabel ist, bleibt abzuwarten. Denn bei Uber und Lyft sind es insbesondere die Fahrerkosten, die für hohen finanziellen Aufwand sorgen. Selbst wenn Tesla bei der Versicherung einen Kostenvorteil hätte, bleibt die Frage offen, ob das Geschäft für deutlich spürbare Einnahmen bei Tesla sorgen kann. Bei Uber und Lyft reicht die Vermittlung von Chauffeurdiensten bislang nicht aus, um profitabel zu arbeiten, auch wenn die Erlöse aufgrund der stetigen Expansion steigen. Uber hat sich daher mit Uber Eats, einem Essenslieferdienst, ein zweites Standbein aufgebaut, um operativ besser aufgestellt zu sein. Ob auch Musk plant, künftig Pizzen in Teslas ausliefern zu lassen, bleibt abzuwarten.

Redaktion finanzen.net

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