Tausende Arbeitsplätze

Peugeot-Tochter Opel kündigt Milliarden-Investitionen für Batterieproduktion an

07.02.20 11:48 Uhr

Peugeot-Tochter Opel kündigt Milliarden-Investitionen für Batterieproduktion an | finanzen.net

Für den Aufbau eines neuen Batteriezell-Werks rechnet der Autobauer Opel mit Investitionen von rund zwei Milliarden Euro.

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Am Standort Kaiserslautern würden bis zu 2.000 Arbeitsplätze geschaffen, kündigte Opel-Chef Michael Lohscheller laut dem Redemanuskript an. Die Anlage soll ab 2024 in Betrieb gehen und künftig knapp eine halbe Million Fahrzeuge jährlich mit Batteriezellen versorgen. Dies sei "die größte Kapazität, die im Rahmen eines Projekts in Europa bislang angekündigt wurde", so Lohscheller, der auch Vorstand der Muttergesellschaft PSA ist.

Das Projekt ist Teil des ersten von der EU genehmigten Batteriezellen-Konsortiums, für das die EU insgesamt 3,2 Milliarden Euro und die Bundesrepublik 1,25 Milliarden Euro in Aussicht gestellt haben. Beteiligt sind auch der Chemiehersteller BASF, der Autobauer BMW, der Recyclingkonzern Umicore und der Batterieproduzent Varta. Daneben sind Firmen aus sechs weiteren EU-Mitgliedstaaten Teil der Industrie-Allianz. Für den Standort Kaiserslautern beteiligt sich auch das Land Rheinland-Pfalz mit Subventionen.

Allein in Kaiserslautern belaufe sich das Investitionsvolumen auf fast fünf Milliarden Euro, hieß es aus dem Wirtschaftsministerium von Peter Altmaier (CDU). "Wir wollen die besten und nachhaltigsten Batterien in Deutschland und Europa bauen", erklärte Altmaier laut einer Pressemitteilung anlässlich eines Besuchs vor Ort. Er sei "überzeugt, dass Batteriezellen aus Kaiserslautern neue Maßstäbe bei der CO2-Bilanz und Nachhaltigkeit setzen können".

Als Teil des EU-Projekts wollen Opel, PSA und die französische Total-Tochter Saft ein Gemeinschaftsunternehmen mit dem Namen "Automotive Cell Company" (ACC) gründen, das Batteriezellen für Elektroautos produziert. Im kommenden Jahr sollen die Vorbereitungen in Kaiserslautern starten, 2023 dann der Umbau. Der erste Abschnitt ist laut Lohscheller für Ende 2024 geplant. Noch vor 2030 würden drei Blöcke mit jeweils acht Gigawattstunden errichtet. Neben Batterien für Elektroautos sollen auch Zellen für Feststoffbatterien gefertigt werden.

Ein weiterer Produktionsstandort entstehe in der Region Hauts de France in Nordfrankreich. Zusammen kommen beide Anlagen auf eine geschätzte Kapazität von 48 Gigawattstunden. Dies entspreche einer Produktion von etwa 10 bis 15 Prozent des erwarteten europäischen Marktes, rechnete das Wirtschaftsministerium vor. Der Opel-Geschäftsführer sprach von einem "Jahrhundertprojekt" und einer "Giga-Factory". Den Begriff nutzt bislang der Chef des US-Elektroautobauers Tesla, Elon Musk, für seine Fabriken. Tesla plant ab 2021 eine Produktionslinie in Grünheide nahe Berlin.

Das EU-Batterieprojekt soll ein Gegengewicht zu Anbietern aus anderen Weltregionen, insbesondere China, sein und der Elektromobilität in Europa zum Durchbruch zu verhelfen. Ein zweites großes Batterie-Konsortium hatte die Bundesrepublik im November bei der Europäischen Kommission angemeldet.

DJG/pso/cln

KAISERSLAUTERN/BERLIN (Dow Jones)

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