RWE-Chef befürchtet Branchenkrise
RWE-Chef Peter Terium sieht wegen des drastischen Strompreisverfalls 30 bis 40 Prozent der RWE-Kraftwerke in den nächsten Jahren "im roten Bereich".
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"Wenn sich hier nichts ändert, dann wird es wirklich gefährlich", sagte Terium dem "Manager Magazin". "Wir befinden uns in der größten Branchenkrise aller Zeiten." Der zweitgrößte deutsche Energiekonzern habe deshalb vor allem Gas- und Kohlekraftwerke mit einer Kapazität von mehr als 10.000 Megawatt "unter kritische Beobachtung" gestellt - das entspricht der Leistung von sieben großen Kernkraftwerken und etwa einem Fünftel der RWE-Kraftwerkskapazität (52.000 MW).
Weitere Kostensenkungsmaßnahmen im Unternehmen seien "ein absolutes Muss", sagte der RWE-Chef. Dabei dürfe es auch bei den Löhnen kein Tabu geben: "Wir müssen auch an die Gehälter ran." Zusammen mit der Gewerkschaft arbeite RWE im Moment an sozialverträglichen Lösungen, "wie wir zu marktkonformen Entgelten kommen", sagte Terium.
Vor einem Jahr hatte RWE konzernweit den Abbau oder die Verlagerung von rund 2.400 Stellen bekanntgegeben. Mit seinem Restrukturierungsprogramm "RWE 2015" will der Versorger bis 2015 rund eine Milliarde Euro an Kosten einsparen.
Die Politik forderte Terium in dem Interview dringend auf, das Erneuerbare-Energien-Gesetz mit dem Einspeisevorrang für Wind, Sonnen- und Biomassestrom zu reformieren. Man könne zum Beispiel die Besitzer von Solarpaneelen dazu verpflichten, einen Teil ihres Stroms direkt zu vermarkten, statt ihn, wie bisher, zum festgesetzten Preis einfach in die Netze einzuspeisen. Eine solche Reform werde aber auf viele Widerstände stoßen, räumte Terium ein: "Das wird nicht leicht, weil über die Hälfte der Bevölkerung davon profitiert." /rs/DP/jha
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